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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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grimmig.«
    »Yeah, und er sagt mir schon wieder, was ich zu tun habe. « Zitternd riss ich mir den zweiten Schuh vom Fuß und warf beide zurück in den Wagen meiner Mom. Dann folgte ich langsam Pierce und verzog das Gesicht, als eiskalter Schlamm durch meine Socken drang. Okay, ich würde tun, was er sagte, wenn er es sagte. Für den Moment .

32
    Ich hielt den Kopf noch über Wasser. Gerade so. Es war kein Eis auf dem Fluss, aber kalt genug dafür war es. Mir war so kalt, dass ich mir nicht mehr sicher war, ob meine Beine sich bewegten. Wie betäubt zwang ich mich dazu, weiterzutreten. Jenks war mein Führer, sein Staub zeigte mir den Weg. Wäre er nicht gewesen, hätte ich auf meinem Weg durch diesen dämlichen, miesen kalten Fluss bestimmt die Orientierung verloren. Was für eine tolle Idee, im Ohio River schwimmen zu gehen. Wir hätten ja kein Boot stehlen können oder irgendwas. Ne-e-e-ein, wir mussten durchschwimmen.
    »Fast da, Rache«, sagte Jenks, als er von dem selbstbewusst plätschernden Pierce vor mir zurückkam. Seine Flügel leuchteten grün; er war besorgt. »Halt deinen Hexenarsch in Bewegung!«
    »Fahr zur Hölle«, keuchte ich. Meine Lippen waren nur Zentimeter über der Wasseroberfläche und ich bekam einen Schluck in den Mund. Das Wasser geriet in meine Lungen und ich bekam Panik.
    »Rache!«, schrie Jenks, als ich aufhörte zu schwimmen und nur versuchte zu atmen. Die Strömung riss mich mit und ich geriet ins Schlingern. Jenks’ Schreie drangen nur gedämpft an mein Ohr und verwandelten sich in eine Serie Blasen. Keuchend kämpfte ich mich an die Oberfläche.

    »Pierce!«, kreischte Jenks, bevor ich wieder unterging.
    Meine Arme waren schwer wie Blei. Eine wunderbare Wärme breitete sich in mir aus und ich lauschte auf das Brausen des Wassers. Betäubt ließ ich mich treiben und Blasen stiegen aus meinem Mund nach oben. Zumindest war das Wasser jetzt warm. Das letzte Mal, als ich im Ohio River eingeschlafen war, war es auch warm gewesen.
    Ein scharfer Schmerz an der Kopfhaut rüttelte mich auf und ich keuchte, als die kalte Luft mein Gesicht traf.
    »Rachel!«, kreischte ein leuchtender Fleck über mir, aber ich hatte nicht die Energie, um danach zu schlagen.
    Ich lag ruhig im Wasser, aber die Sterne am dunklen Himmel über mir spielten Verstecken. Einer von ihnen bewegte sich ständig. Er fluchte auch und ließ etwas Glühendes in mein Gesicht rieseln. Verwirrt spürte ich Boden unter meinem Rücken. Wasser floss über meine Beine, aber etwas flüsterte und bedeckte mich warm und nass.
    »Ich bin nicht gesonnen, das zu verstehen«, sagte die Stimme. »Es ist nicht so kalt, und sie ist eine beträchtlich trainierte Person. So fit wie mancher.«
    »Sie ist kälteempfindlich, du Esel«, meinte der Stern und kam näher. Ich schloss wieder die Augen. »Du wirst sie umbringen! Schau, sie ist blau. Sie ist verdammt nochmal wieder blau!«
    »Ihr wird es gutgehen«, sagte die tiefe Stimme. Etwas Kaltes bewegte meinen Kopf und ich spürte Atemluft auf meiner Wange. »Hör auf, dich zu benehmen wie eine Greisin. Ich habe schon Schlimmeres gesehen. Rachel? Öffne die Augen!«
    Als könnte ich das! Mein Kopf baumelte nach unten, als ich fühlte, wie ich nach oben stieg. »Kälteempfindlich«, flüsterte er wütend. »Woher soll man das wissen? Sie wirkt so gesund wie ein Ackergaul.«

    Ackergaul , dachte ich verschwommen.
    »Ihr wird es gutgehen«, sagte er wieder, aber dieses Mal konnte ich Sorge in seiner Stimme hören.
    »Warum? Weil du glaubst, sie zu lieben?«
    Es war wieder mein Stern, mein Glücksstern, und er schwebte über mir, um Licht auf das Gesicht eines Mannes zu werfen. Sein Gesicht war tropfnass und besorgt und schwarze Haare klebten an seinen Schläfen. »Ich sollte nicht«, sagte er zu dem Stern, und dessen Helligkeit ließ nach.
    »Aber du tust es. Du wirst sie umbringen. Du wirst ihr das Herz brechen, und dann wird sie rührselig und stirbt.«
    Die Welt drehte sich, als Pierce stolperte, und ich konnte mich nicht mehr konzentrieren. Meine Welt bestand nur noch aus verwirrten Bewegungen. Einmal spürte ich harten Boden unter mir und roch Erde, dann nichts mehr, bis mir aufging, dass ich mich nicht mehr bewegte. Davon wurde ich wach.
    Es war ruhig. Das war es schon seit einer Weile, ging mir auf, und ich fühlte eine angenehme Wärme in mir. Das war falsch. Ich hatte an Unterkühlung gelitten. Ich sollte zittern, und das tat ich nicht. Ich roch Fluss, nasses Leder und … Rotholz. Dann

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