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Bluteis: Thriller (German Edition)

Bluteis: Thriller (German Edition)

Titel: Bluteis: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Ritter
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bereits in einem Golfwagen, in dessen Stauraum am Heck zwei Schlägertaschen festgezurrt waren.
    »Hübsches Leiberl haben Sie ausgesucht, mein lieber Albert«, lobte Steiger seinen Gast.
    »Preise haben Sie hier, das ist ja atemberaubend. Da ist die Schweiz ein Gruschtladen dagegen«, beschwerte sich Sonndobler.
    »Alles für einen guten Zweck. Die Überschüsse des Clubs spende ich Jahr für Jahr an arme Kinder in Afrika.«
    »Ah, Afrika, interessant«, versuchte Sonndobler das Gespräch in die von ihm gewünschte Richtung zu lenken. »Wiege und – wer weiß? – Zukunft der Menschheit!«
    »Well, ich hab viel davon gehört, dass Ihre Bank da eine ganz besondere Schlüsselrolle in der Erneuerung der Landwirtschaft dort spielen wird«, sagte Peter Staiger, während er das Golfwägelchen in Bewegung setzte.
    »Wir sondieren da gerade die Lage, das ist richtig«, sagte Sonndobler.
    »Ich bin interessiert an dem Thema. Erstens sind wir Logistiker dafür prädestiniert, wenn es darum geht, Waren ab- und anzutransportieren. Zweitens sehe ich da gewisse Renditechancen für meine Privatanlagen.« Staiger lachte und fügte hinzu: »Ich muss an meine Rente denken, mein lieber Albert.« Er stellte das Elektrogefährt am Herren-Abschlag von Bahn Nummer eins ab und zog seine Big Bertha aus dem Golfbag. Er teete auf und schlug den Ball ohne Probeschlag hundertachtzig Meter weit direkt aufs Grün.
    Sonndobler staunte. »Respekt, Peter, alle Achtung. Da komme ich nicht mit.«
    »Geben Sie sich Mühe, mein lieber Albert. Ich würde mit Ihnen eine Wette eingehen: Wenn ich gewinne, sagen Sie mir alles, was Sie über das Afrika-Geschäft wissen. Wenn Sie gewinnen, erzähle ich Ihnen einiges, was ich gerade erst in den letzten Monaten darüber gelernt habe.« Dabei funkelten seine Augen listig unter der Golfkappe hervor.
    »Ich hasse zwar Spiele, bei denen ich keine Chance habe, aber was soll’s? Notfalls gewinne ich einen Geschäfts- und einen Privatkunden, dann hab ich die tausend Dollar für die Klamotten nicht umsonst ausgegeben.«
    Staiger lachte erneut. »Dann können Sie sie sogar als Werbungskosten absetzen!«
    Sonndobler zog ein Fünfer-Eisen aus der Golftasche und hoffte inständig, dass sein Ball wenigstens auf dem Fairway zu liegen kommen würde. Er legte den Ball auf das Tee, konzentrierte sich und zog dreimal zu einem Probeschlag aus. Dann tippelte er zehn Zentimeter nach vorn, nahm sich ein Herz und drosch auf den Ball ein. Der slicte nach rechts weg und landete nach knapp hundert Metern im hohen Gras.
    »Nicht verkrampfen, Albert!«, rief Staiger, der bereits wieder im Golfwagen saß und in Richtung der Aufschlagstelle von Sonndoblers Ball sauste, kaum dass sein Mitspieler neben ihm Platz genommen hatte.
    Samstag, 23. März, 3 Uhr 15
Im Val Fex
    »Wieso sind wir nur zu sechst, und warum nehmen wir keine Hubschrauber?«, fragte Thien, als sie sich anschickten, innerhalb von vierundzwanzig Stunden das zweite Mal durch das Val Fex zum Roseggletscher aufzusteigen.
    »Mann, stell dich nicht so an. Wir wollen nicht gesehen und nicht gehört werden. Also Schnauze jetzt!«, herrschte Markus Denninger ihn an. »Sei froh, dass wir dich mitnehmen!«
    Thien fügte sich. Dennoch hatte er sich einen groß angelegten Angriff einer Kommando-Truppe anders vorgestellt. Aber vielleicht wartete die zweite Welle mit den Hubschraubern im Tal. Denninger hatte ihm lediglich gesagt, dass sie nachts um drei Uhr von Sils-Maria aufbrechen würden.
    Die Truppe, die Denninger dabeihatte, machte einen höchst gefährlichen Eindruck. Es handelte sich um Riesen mit kantigen Gesichtern, denen sichtlich jeglicher Humor fehlte. Keiner von ihnen redete auch nur ein Wort. Sie mussten ihr Briefing schon längst bekommen haben und konzentrierten sich nun ganz und gar auf ihre Aufgabe. Thien bildete mit Denninger das Schlusslicht der Karawane, die durch die Oberengadiner Nacht zog. Die anderen vier Kämpfer marschierten auf ihren im matten Olivgrün gehaltenen Ski wie an der Schnur gezogen im Dunkeln den Berg hinauf. Das Licht des Viertelmondes erhellte das schneeweiße Tal zur Genüge, so dass sie auf das Einschalten ihrer Stirnlampen verzichten konnten. Die Wintertarnanzüge ließen ihre Umrisse dennoch im Zwielicht verwischen.
    In aller Vorsicht schlichen sie an den Außenposten der Zivilisation, den Siedlungen Vaüglia, Platta und Crasta und den Einsiedeleien La Motta, Vals, Muot, Curtins und Chalchais vorbei. Als sie das Hotel Fex hinter sich gelassen

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