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Blutengel: Thriller

Blutengel: Thriller

Titel: Blutengel: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Koglin
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ein paar Notizen.
    Sie musste mit der Universitätsverwaltung reden und die Hilfe von einem oder zwei älteren Studenten anfordern, die ihr als Tutoren einige Arbeiten abnehmen konnten.
    Ihre Vorlesungen wollte sie auf den Mittwochvormittag konzentrieren.
    Sie freute sich schon auf die stichelnden Bemerkungen ihrer Kollegen. Die Universität war ein Wespennest. Wer sich auch nur einen Fingerbreit außerhalb des Schwarms bewegte, galt als verdächtig und wurde bekämpft.
    Die Techniker schleppten immer neue Kartons in den Konferenzraum. An der Stirnseite des Raumes wurden Metallregale und Metallschränke aufgebaut. Die hintere rechte Ecke ähnelte einer Spielwiese in einem großen Möbelkaufhaus. Der Computer wurde auf ein couchtischhohes Podest gestellt und dahinter der rote Knautschsack gelegt.
    »Sienhaupt ist wieder dabei?«, fragte sie Tannen.
    »So ist es gedacht.«
    »Was ist mit Hensen?«
    »Ist noch unklar«, sagte Tannen.
    Hensen. Der Journalist war ein seltsamer Typ. Auf seine Art sympathisch und ein guter Zuhörer. Und immer bereit, seinen Spott über die Polizeiarbeit in giftige Bemerkungen zu gießen. Und dann diese Macke mit der Zeichnerei. Gut, er passte zu Mangold, der zweifellos alles tat, um sich von den anderen Polizisten abzugrenzen.
    Genau betrachtet bestand diese Sonderkommission aus einer Ansammlung von Exoten. Sie arbeiteten zusammen, aber sie wären nicht in der Lage gewesen, gemeinsam ein Bier zu trinken, ohne dass nach kurzer Zeit Welten aufeinandergeprallt wären.
    »Und was ist mit Ihrem Kollegen Weitz?«, fragte sie Tannen.
    »Wird gerade verhört.«
    »Es gibt bereits jemanden, der verhört wird?«
    Tannen schüttelte den Kopf.
    »Er wird verhört. Unregelmäßigkeiten bei seiner Ermittlungsarbeit. Es hat Beschwerden gegeben.«
    Das konnte ja heiter werden.
    »Tannen, jetzt verraten Sie mir noch, wieso dieser Verein hier wieder zusammengerufen wurde. Wegen des Erfolgs bei dem Savant-Fall?«
    »Keine Ahnung«, sagte Tannen und vertiefte sich wieder in das, was gerade auf seinem Bildschirm erschien.
    Nach einer weiteren halben Stunde, in der sie versuchte, über das Internet etwas über diese lateinischen Sprüche herauszubekommen, betrat Hensen das Büro.
    Die Veränderung fiel ihr sofort auf. Der Mittvierziger ging eine Spur aufrechter, als sie ihn in Erinnerung hatte. Sein Gang war trotz der leichten Gehbehinderung federnder, und auch seinen Gesichtsausdruck hatte sie anders in Erinnerung.
    Seine grauen Haare trug er immer noch raspelkurz. Er entblößte die Reihe seiner ordentlich in Reih und Glied aufgestellten Zähne und eilte auf ihren Schreibtisch zu. Kurz nickte er Mangold zu, der immer noch telefonierte.
    »Die leicht gestörte Familie findet wieder zusammen. Wo steckt Weitz, und wo unser Genie mit den Windeln?«
    »Kommen wohl später«, sagte Tannen.
    Hensen reichte Tannen und Kaja die Hand und blieb unschlüssig stehen.
    »Sie sind also wieder dabei?«, fragte Kaja.
    »Ich weiß noch nicht«, erwiderte Hensen und wandte sich ab. Nein, er wollte nicht darüber reden.
    Mangold verstaute sein Handy und begrüßte Hensen.
    »Freu dich nicht zu früh«, sagte Hensen. »Ich hab’ mich noch nicht entschieden. Muss erst meinen Guru fragen.«
    Mangold nickte und zeigte auf einen Schreibtisch.
    »Der wäre für dich.«
    »Du weißt, ich arbeite lieber zu Hause.«
    Zu Hause … Kaja Winterstein schluckte. Erst vor kurzem hatte sie erfahren, dass dieser Hensen tatsächlich in die Fabriketage gezogen war, in der dieser mörderische Savant gewohnt hatte. Sie dachte an die Wände, die sie während ihrer Gefangenschaft vor sich gehabt hatte. Wieder und wieder hatte sie begonnen, die Ziegel zu zählen, um ihre Angst in den Griff zu bekommen. 434 Ziegel waren es an der Stirnseite gewesen. Genau 434. Und jeder von ihnen hatte jetzt und für alle Ewigkeit eine Nummer.
    »Was ist nun mit der Telefonanlage?«, herrschte Mangold einen Techniker an.
    Der nahm den Hörer ab, sagte: »Funktioniert« und legte wieder auf.
    In diesem Augenblick klingelte der Apparat. Mangold zögerte einen Augenblick, sah den Techniker an, der stumm mit den Achseln zuckte, und hob ab.
    »Mangold? Aahh, die Berliner Kollegen.«
    Mit dem Hörer schritt er um den Schreibtisch und setzte sich.
    Das Licht im Raum war noch immer angenehm gedimmt, nur ihre und Mangolds Schreibtischlampen überfluteten die Schreibtische, dazu das Leuchten von Tannens Bildschirm.
    »Was?«, hörte sie Mangold sagen. Dann dämpfte er seine

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