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Blutengel: Thriller

Blutengel: Thriller

Titel: Blutengel: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Koglin
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etwas bringen würden, keine Fremd-DNA, keine Vergewaltigung …«
    »Und? Was ist mit dem Satz?«
    »Da mi basia mille, auf Deutsch: Gib mir tausend Küsse.«
    Hensen sagte zu, am nächsten Tag wieder im Präsidium zu erscheinen.
    »Ich kann fest mit dir rechnen?«, vergewisserte sich Mangold.
    »Ich steck’ doch schon knöcheltief drin. Bis morgen.«
    Besser, er setzte sich auf eine Wiese und malte dort Blumen. Beschäftigte sich mit seinem Zen-K ō an und brachte in Erfahrung, wie sich das »Klatschen der einen Hand« anhörte. Das hatte die Meisterin ihm mit einem Lächeln als neue Aufgabe übertragen und ihn in den Meditationsraum geschickt. Zurück zur Rückenfolter.
    Was hatte das Mädchen beim Anblick dieses Höllensturzes zum Lachen gebracht?
    Hensen sah, wie sie sich mit den Bildern im nächsten Saal beschäftigte. Sie hopste um zwei Erwachsene, die dem Alter nach gut Oma und Opa sein konnten. Sie zeigte mit dem Zeigefinger in seine Richtung und sagte: »Das Bild … sie fliegen. Die Menschen fliegen.«

14.
    Kaja packte ihre Tasche. Sollte sie ihre Tochter Leonie in Zürich anrufen? Sie nahm den Hörer und legte ihn gleich wieder auf. Unsinn, es war nicht mehr als ein medizinischer Routineeingriff. Und überhaupt, wie sollte sie ihr die Schwangerschaft erklären? Ohne ihr haarklein auseinanderzusetzen, dass sie von einem Serienkiller zwar nicht vergewaltigt, aber mithilfe eines gynäkologischen Instruments geschwängert worden war.
    Sie dachte an den Anruf und die Stimme Travenhorsts. Die Stimme hatte so echt und auch vertraut geklungen. Nicht, dass sie sich hätte reinlegen lassen, aber es machte ihr unmissverständlich klar, dass etwas durchgesickert war. Ja, sie musste es Leonie sagen, bevor die es von anderer Seite zugetragen bekam. Andererseits wäre dies ein vertrauliches Gespräch, und vertraulich … nein, vertraulich hatte sie nun schon seit zwei Jahren nicht mehr mit ihrer Tochter reden können.
    Kaja sah sich noch einmal im Wohnzimmer um, nahm dann ihre Tasche und verließ die Villa. Es sollte ein ambulanter Eingriff werden, aber zur Sicherheit hatte sie ihre Zahnbürste, einen Morgenmantel und ein Schlafhemd eingepackt. Nur falls es Komplikationen gab.
    Sie setzte sich in ihren Toyota und drehte den Zündschlüssel. Der Motor drehte einmal durch und war wieder aus. Erneuter Versuch, doch jetzt gab der Wagen außer einem Klicken keinen Laut mehr von sich. Die Lampen am Armaturenbrett leuchteten auf. Sie wartete ein paar Minuten. Nichts.
    Kaja kramte ihr Handy aus der Tasche und rief einen Taxifunk an.
    Die Frau in der Zentrale sicherte ihr zu, dass das Taxi in weniger als fünf Minuten vor ihrem Haus stehen würde. Kaja stieg aus ihrem Auto und zündete sich eine Zigarette an.
    Es war selbstverständlich, dass sie den Fötus abtrieb, andererseits hatte sie früher noch nie ernsthaft über eine Abtreibung nachdenken müssen. Diese ungewollte Schwangerschaft war absurd und überhaupt nur möglich, weil sie die Pille nicht vertrug. Woher eigentlich hatte dieser Travenhorst gewusst, dass sie keine Spirale benutzte oder Antibabypillen schluckte?
    Ja, der Serientäter musste sie sehr genau ausgeforscht haben, bevor er sie zur Mutter seines vermeintlichen Bruders auserkoren hatte. Seines Bruders, der als parasitärer Zwilling in seinem Kopf lebte und einen Körper bekommen sollte. War es das? Keine Verhütungsmittel, ein Kind, das ihre Fruchtbarkeit unter Beweis stellte, die Travenhorst dazu gebracht hatte, ausgerechnet sie auszuwählen?
    Als das Taxi vor dem Haus hielt, setzte sie sich auf die Rückbank und teilte dem Fahrer die Adresse der gynäkologischen Klinik in Altona mit.
    Was, wenn sie das Kind austrug? Das Kind eines vollkommen fremden Mannes. Und damit vielleicht dessen krankhafte Gene? Er würde über seinen Tod hinaus triumphieren, denn ihre Schwangerschaft war sein Ziel, war sein mörderischer Antrieb gewesen. Unsinn. Es wurde Zeit, dass sie die Sache hinter sich brachte. Schluss mit diesen Gedankenspiralen.
    Das Taxi lud sie direkt vor dem Eingang der Klinik aus. Am Empfangstresen wurde sie von einer freundlichen Schwester begrüßt.
    »Wie ist Ihr Name bitte?«
    »Winterstein, ich habe einen Termin. Einen Abbruch-Termin.«
    Die Frau am Empfang zog die Stirn kraus und blätterte in ihrem Terminbuch.
    »Frau Winterstein … Sie haben es sich anders überlegt?«
    »Was soll das heißen?«
    »Wir bieten hier auch eine psychologische Beratung an, bei der …«
    »Wieso anders

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