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Blutengel: Thriller

Blutengel: Thriller

Titel: Blutengel: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Koglin
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ihnen kommunizierte und Hinweise auf den Täter gab?
    Eine halbe Stunde später parkte er in der Tiefgarage des Polizeipräsidiums und fuhr mit dem Fahrstuhl hinauf.
    Im Flur traf er auf den Kriminaltechniker Riehm.
    »Und was macht er?«, fragte Mangold.
    »Du meinst Sienhaupt? Ich hab’ keine Ahnung.«
    »Du siehst dir doch hoffentlich an, was er im Internet treibt, welche Suchoptionen …«
    »Weiß er eigentlich, dass die Kamera hinter ihm seinen Computerschirm beobachtet?«
    »Das hat er sicher längst herausgefunden«, sagte Mangold und blieb stehen. »Also, raus damit, was ist es?«
    »Nun ja, er hat sich jede Information über den Kunstprofessor Beuys aus dem Netz gesaugt und sich in die Datenbank der Rentenversicherungsanstalt gehackt.«
    »Um Gottes willen, wenn die merken …«
    Riehm berührte mit der Hand Mangolds Unterarm.
    »Aber du ahnst nicht, was er dort gemacht hat.«
    Mangold schüttelte den Kopf.
    »Er versucht einen Abgleich der in Sozialnetzen auftauchenden …«
    »Sozialnetzen?«
    »Soziale Netzwerke wie Facebook, Xing, MySpace, StudiVZ, Twitter …«
    »Schon verstanden. Und, was macht er?«
    »Er vernetzt die Daten mit denen der Rentenversicherungsanstalt.«
    »Und was soll das? Was sucht er? Was?«
    Riehm hielt seinem Blick stand und antwortete dann: »Außerirdische.«
    »Nein!«
    »Er versucht, Außerirdische aufzuspüren.«
    »Mit Hilfe der Rentenversicherung?«
    »Vielleicht denkt er, die haben dort nicht eingezahlt oder sind eben gar nicht gemeldet, weiß der Teufel.«
    »Falls Wirch dich fragen sollte, du hältst den Mund«, sagte Mangold.
    »Die ganze Wahrheit ist, bei Sienhaupts Recherche nach Aliens fallen auch Daten für uns ab.«
    »Etwas Verwertbares?«
    »Er sucht nach Außerirdischen und gibt auch alle Namen ein, die in unserem Fall auftauchen.«
    »Du willst sagen, er hält unseren Shakespeare-Killer für einen Alien, der sich dadurch auszeichnet, dass er nicht in die Rentenkasse gezahlt hat. Großer Gott, ist es das?«
    »Mangold, es war schließlich nicht meine Idee, den Mann in unsere Ermittlungen einzubinden.«
    »Bitte behalt das weiter im Auge und gib mir Bescheid, wenn Sienhaupt einen intergalaktischen Krieg auslöst.«
    Er nickte dem Kriminaltechniker kurz zu und öffnete die Tür zum Konferenzraum.
    Alle Mitglieder der Sonderkommission waren anwesend und warteten auf die »Große Lage«. So hatte Mangold das Treffen angekündigt. Hensen sah kurz von seinem Schreibtisch hoch und legte grüßend den Finger an die Stirn.
    Mangold hätte nicht sagen können, was er erwartete. Aber sicher nicht, dass sich die Mitglieder des Teams hinter ihren Schreibtischen verschanzten. Jeder für sich, ohne sich mit den Kollegen auszutauschen. Entweder waren sie weitergekommen und warteten nun auf den großen Moment der Verkündigung. Oder stocherten sie, jeder für sich, weiter im Nebel?
    »Chef, willst du einen Kaffee?«, fragte Hensen und zwinkerte ihm zu. Auch Kaja hob jetzt den Kopf, und er konnte ihr ansehen, dass sie sich ins Gedächtnis rufen musste, wo sie sich gerade befand.
    Mangold holte sich in der Küche einen Kaffee und ging zum neuen Konferenztisch.
    Er entdeckte einen silbernen Schlitz in der Mitte des Tisches und davor eine Tastatur.
    »Was ist das?«
    »Haben die Techniker hier gestern reingeschleppt«, sagte Tannen.
    Mangold drückte auf einen Knopf. Der Schlitz öffnete sich, und ein Bildschirm wurde hochgefahren. Er ließ sich in alle Richtungen schwenken und war an das Netzwerk des Präsidiums angeschlossen.
    Sienhaupt machte überraschte Kinderaugen und gab dann hastig etwas in seine Tastatur ein.
    Plötzlich erklang die Nationalhymne, und der Bildschirm zeigte abwechselnd das Bild von Joseph Beuys und das Phantombild, das der Berliner Polizeizeichner angefertigt hatte.
    »Weitz, Sie und Sienhaupt sind doch Partner, was soll das?«
    »Keine Ahnung, was der Scheiß zu bedeuten hat.«
    Sienhaupt saß auf seinem Knautschsessel und sah glücklich zum Konferenztisch hinüber, an den sich jetzt auch Hensen und Kaja Winterstein setzten.
    Dann fuhren seine Hände auf den Boden und zauberten etwas hervor, das er dort versteckt haben musste.
    Verschwörerisch blickte er in die Runde und ließ das Bündel dann in seiner karierten Jacke verschwinden.
    Mangold war froh, dass Wirch an dieser Besprechung nicht teilnahm. Diese Vorstellung hätte seinen Illusionen über die richtige Zusammensetzung der Sonderkommission sicher den Todesstoß versetzt.
    Nur mühsam saß Sienhaupt

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