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Blutengel: Thriller

Blutengel: Thriller

Titel: Blutengel: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Koglin
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fragte Mangold.
    »Eben nicht. Die Frau ist eine Berlinerin, die in ihrer Berliner Wohnung ermordet wurde«, sagte Wirch.
    »Und beide an der Decke befestigt«, sagte Hensen.
    Tannen tippte wild in seinen Laptop und drehte ihn schließlich so, dass alle am Tisch das Bild eines kopfüber aufgehängten Mannes sehen konnten.
    »Was ist das?«, fragte Wirch. »Bitte kein großes Rätselraten.«
    »Eine Tarotkarte«, erwiderte Tannen. »Der Erhängte.«
    Mangold räusperte sich.
    »Wegen der besonderen Tatortumstände gehen Sie von einer Serie aus? Wenn Tannen Recht hat, könnte es einen Zusammenhang mit mystischem Zeugs geben. Viele Serientäter lieben die höheren und auch die finsteren Mächte.«
    Wirch antwortete nicht, sondern drehte ein immer noch verdeckt vor ihm liegendes Foto um. Eine Aufnahme aus der Pathologie, die den Oberschenkel der Toten zeigte. Nach der Säuberung vom Blut war deutlich ein Schriftzug zu erkennen.
    »Semper aliquid haeret – hab’ ich das richtig ausgesprochen?«, fragte Mangold.
    »Ich will hier nicht Ihre Lateinkenntnisse testen«, sagte Wirch. »Das heißt: Es bleibt immer etwas hängen. Und dahinter, sehen Sie die Buchstaben dahinter?«
    »F. B., das sind Initialen. Der Täter hat sein Opfer mit einer Botschaft versehen und dann unterschrieben?«, fragte Mangold.
    Hensen nahm das Foto und hielt es so, dass auch der neben ihm sitzende Tannen die Aufnahme eingehend betrachten konnte.
    »Wurde die Frau vor oder nach dem Eintreten des Todes verstümmelt?«, fragte Hensen.
    »Die Wunde war leicht verkrustet, also eindeutig vor ihrem Tod. Aber bei dem, was man an Schmerzen erlebt, wenn man verkehrt herum an der Decke hängt, dürfte das dem Opfer nichts weiter ausgemacht haben.«
    »Mit einem Messer oder Skalpell hineingeritzt?«
    »Fehlanzeige«, sagte Wirch. »Es muss ein Füller gewesen sein. Die Berliner Gerichtsmediziner haben Tintenreste in der Wunde gefunden.«
    »Ich verstehe, auch die Leiche von Karl Wengmann weist derartige Verletzungen auf.«
    »Mangold, deshalb sind Sie hier. In ein paar Minuten werden wir wissen, ob es derselbe Spruch ist, den er hinterlassen hat. Und darauf würde ich wetten.«
    Tannen hatte stumm in seinen Laptop getippt.
    »Ich hab’ mal in unserer Datenbank nachgesehen. Keine Fälle mit dieser Täterhandschrift «, sagte er.
    »Richtig«, ergänzte Wirch. »Entweder beginnt er gerade, oder aber wir haben früher was übersehen. Um eines gleich klarzustellen: Ich möchte hier nicht was Ähnliches wie bei einem dieser Pfleger- oder Krankenschwesternmorde, bei denen erst bei Opfer 30 auffällt, dass da etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Und bei denen wir erst anschließend anfangen, ein Opfer nach dem anderen auszubuddeln.«
    Ja, die Einritzungen sprechen tatsächlich für eine Serie, dachte Mangold. Auffällig war neben der Botschaft des Täters auch die Vorliebe, seine Opfer an die Decke zu hängen. Die Auffindsituation sprach für ausgeprägte Rachephantasien. Es handelte sich um einen extrem gefährlichen Täter, der keine Mühe scheute, seine perversen Vorstellungen auszuleben.
    »Wir brauchen dringend Kaja Winterstein.«
    »Die Psychologin, klar«, sagte Wirch. »Was glauben Sie, wird sie mitmachen?«
    »Was meinen Sie?«, fragte Mangold.
    Wirch wühlte mit den Fingern durch seinen Haaransatz, der jetzt aussah, als wäre ein Stromschlag durchgefahren.
    »Immerhin wurde sie von diesem Travenhorst … nun ja … vergewaltigt.«
    »Ich werde sie fragen«, antwortete Mangold. »Gibt es eine erkennbare Verbindung zwischen den beiden Opfern? Verwandtschaft, gemeinsame Arbeitgeber, gemeinsame Bekannte? Sind sie sich irgendwann begegnet, hat Wengmann mal in Berlin gewohnt? Oder die Frau hier an der Ostsee?«
    »Finden Sie es heraus. Wenn der Täter sie sich wahllos herauspickt, wird er sich weiter durch Deutschland metzeln. So lange, bis er einen Fehler macht. Und das kann dauern. Also finden Sie die Verbindung, Mangold. So weit alles klar?«
    Wirch blickte nervös auf die Uhr, um sich dann beschwörend an Mangold zu wenden.
    »Wie ich schon sagte, wir haben auf der Ebene der Bundesländer über Sinn und Unsinn einer Sonderkommission Serienmord debattiert. Wie immer bei diesen Bürokraten hat offiziell noch niemand entschieden. Ich hab’ mich mächtig für Sie ins Zeug gelegt. Wir haben gedacht, dass wir das in aller Ruhe klären können. Aber die Verrückten machen eben keine Pause. Ich habe Ihre Sonderkommission erst mal durchgewunken. Also, Mangold,

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