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Blutengel: Thriller

Blutengel: Thriller

Titel: Blutengel: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Koglin
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schüttelte den Kopf. »Nichts«, sagte sie und sah ihm dabei eine Spur zu lang in die Augen.
    »Wirklich nicht?«
    »Ich habe ihm eine Frage zurückgeschickt.«
    »Sie versuchen, Kontakt aufzunehmen? Um Gottes willen. Welche Frage?«
    »Die Hundefrage. Wie er es geschafft hat, die Hunde in dem Wohnwagenpark zu überlisten und das tote Mädchen dort abzulegen.«
    Mangold nickte missbilligend und ging zum Konferenztisch. Nachdem er sich gesetzt hatte, fuhr er mit einem Knopfdruck den Bildschirm aus dem Tisch.
    »Wollen Sie sich nicht dazusetzen?«, fragte Mangold, an Sienhaupt gewandt. Der Savant wippte kurz, dann erhob er sich und schleifte seinen Knautschsack zum Schreibtisch.
    »Wollen Sie nicht lieber auf dem Stuhl … die Tischkante ist sehr hoch …«
    Sienhaupt ließ sich nicht beirren. Obwohl sich sein Kinn nur knapp über der Tischkante befand, strahlte er in die Runde.
    Mangold sagte: »Schön, wir haben eine Menge Arbeit vor uns, und ich möchte, dass wir mit klaren Aufgabenstellungen darangehen. Keiner von uns weiß, wie lang die Liste noch ist, die dieser Shakespeare-Killer abzuarbeiten gedenkt.«
    In diesem Augenblick stürmte Weitz in das Büro. Sienhaupt erhob sich leicht von seinem Sitz und strahlte ihn an.
    »’tschuldigung, aber ich bin dicht dran«, sagte Weitz.
    »Wer zu spät kommt, darf gleich anfangen«, antwortete Mangold.
    Weitz machte eine dramatische Pause und hob dann an:
    »Binkel, der Bruder des ersten Opfers, kann ’ne Menge vorweisen. Vorstrafen von Betrug über Einbruch bis zur Vergewaltigung. Ist in Heimen aufgewachsen und nach seinem Vorstrafenregister und seiner Krankenakte …«
    »Gut, dass Sie darauf zu sprechen kommen.« Mangold wühlte in seinem Stapel und zog einen Zettel hervor. »Ich hab’ hier eine Mail von der Internen. Es liegt eine Anzeige von der Krankenhausgruppe St. Josephs-Stift vor, nach der Sie sich die Akte illegal beschafft haben sollen.«
    »Gefahr im Verzug«, sagte Weitz. »Damit können wir ihn als wahrscheinlichen Täter …«
    »Unsinn, mit derartigen Aktionen gefährden Sie unsere gesamte Ermittlungsarbeit.«
    »Sie werden dir den Arsch aufreißen«, sagte Tannen. »Eine richterliche Anordnung kann man schließlich in drei Stunden auf dem Schreibtisch haben.«
    »Wir haben keine Zeit«, sagte Weitz. »Wir schreiben Anträge, und der mordet einfach weiter.«
    Mangold sah ihn wütend an und sagte:
    »Sie werden sich künftig an die Regeln halten. Oder Sie werden wieder den Verkehr regeln.«
    Weitz nickte, während Mangold fortfuhr: »Sie haben heute noch eine Verabredung mit der Internen. 16 Uhr. Pünktlich.«
    Hensen begann Sienhaupt zu zeichnen, der mit aufgerissenen ungläubigen Augen über die Tischkante starrte.
    Mangold wandte sich an Hensen und Tannen.
    »Was ist mit diesem italienischen Tatortbild, bringt uns das weiter?«
    »Keine Ahnung«, sagte Hensen. »Wir haben Sienhaupt gebeten, nach der Vorlage zu suchen.«
    »Und?«, fragte Mangold an Sienhaupt gewandt.
    »Er rückt es nicht raus«, sagte Tannen.
    Weitz grinste seinem Partner zu.
    Sienhaupt schob seine Brille zurück und sah zur Decke.
    »So geht es nicht«, sagte Mangold. Doch Sienhaupt reagierte nicht mal mit einem Augenzucken.
    »He, Partner, was ist los?«, sagte Weitz.
    Sienhaupt kicherte plötzlich in sich hinein, sprang von dem Knautschsessel auf und hüpfte zu seinem Arbeitsplatz.
    Als er zurückkam, hielt er ein Blatt vor seinen Pullover, den wahrscheinlich seine Schwester gestrickt hatte.
    Feierlich legte er den Ausdruck verkehrt herum vor Weitz auf den Schreibtisch.
    »Super, Partner, da wollen wir doch mal sehen«, sagte Weitz. Tannen warf einen Blick zur Decke, als erflehe er höheren Beistand.
    »Vela … Vell …«, sagte Weitz.
    Hensen nahm das Blatt und besah sich das Bild, das Sienhaupt ausgedruckt hatte.
    »Velázquez, spanischer Barockmaler.«
    Er drehte das Blatt und sagte: »Es stimmt, und es stimmt auch wieder nicht.«
    »Wirch wird uns kreuzigen«, sagte Mangold. »Bitte, bitte, nicht noch mehr Orakel.«
    »Wichtige gestaltete Details tauchen nicht auf.«
    »Zum Beispiel.«
    »Velázquez zeigt einen mürrisch und brav angezogenen Papst, der den Betrachter ansieht. Wir haben einen Papst mit aufgerissenen Augen, aufgerissenem Mund und einem gelben Band, das seinen Sitz umspannt …«
    »Und die Farben stimmen nicht«, sagte Tannen, der über Hensens Arm hinweg das Bild in Augenschein nahm. »Bisher hat er sich Mühe gegeben.«
    »Sollte der Sohn des Priesters der

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