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Bluterde

Bluterde

Titel: Bluterde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Praxmayer
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oben, seine müden Augen durchbohrten Femi. Dann widmete er sich wieder seinem Patienten.
    »Glatter Durchschuss, zum Glück kein Knochen verletzt. Aber ich muss ihn flicken.«
    »Wir müssten sehr dringend mit ihm sprechen. Wann, denken Sie, wird das möglich sein?«
    »Kann ich noch nicht sagen.«
    Femi nickte und sah sich nach McAllister um, der in einem Vorraum telefonierte.
    »Aber Sie beide können sich inzwischen die Zeit mit Blutspenden vertreiben. Blutkonserven sind hier immer Mangelware.«
    Die Vorstellung, eine dicke Nadel in die Armbeuge gerammt zu bekommen, jagte Femi einen kalten Schauer über den Rücken.
    »Eine Schwester wird Ihnen gern Blut abzapfen.«
    Dr. Singh war offensichtlich nicht bereit, ihn aus der Sache herauszulassen. Femi ging hinaus zu McAllister.
    »Bereit, dein englisches Blut zu spenden?«
    McAllister sah ihn verständnislos an. Noch bevor er antworten konnte, kam eine zierliche Krankenschwester auf sie zu und lächelte sie charmant an.
    »Kommen Sie, meine Herren.«
    Femi sah McAllister kurz an, zuckte mit den Schultern und trottete hinter ihr her. Eine Tür im Gang stand offen und er sah Dr. Singh an einem Gerät hantieren, er trug jetzt einen grünen Kittel und Mundschutz. Adolphe lag hinter ihm auf einem Tisch und war mit Tüchern abgedeckt. Femi wandte schnell den Blick ab. Die Schwester führte sie in einen kleinen Raum und zeigte auf zwei Liegen, die nebeneinanderstanden. Sie drückte jedem einen Fragebogen in die Hand.
    »Füllen Sie das bitte aus. Ich bin in fünf Minuten wieder da.«
    Femi stöhnte, als die Krankenschwester das Zimmer verließ.
    »Ich hasse Krankenhäuser und ich hasse Nadeln!«
    McAllister grinste und fing an, das Formular auszufüllen. Als sie sich zwanzig Minuten später und einen halben Liter Blut ärmer mit einer Coladose in der Hand auf der Liege entspannten, hielt Femi es nicht mehr länger aus.
    »Was meintest du im Auto mit ›ich würde dir noch eine Erklärung schulden‹?«
    McAllister nahm einen Schluck Cola, stand auf und schloss die Türe.
    »Im Helikopter hast du gesagt, du wüsstest, wen Adolphe angerufen hat.«
    Der Interpol-Mann drehte die Dose in seinen Händen. Femi betrachtete für einen Moment sein regungsloses Profil.
    »Deswegen machst du so ein Theater?«
    »Ich frage mich nur, woher du diese Information hast. Und vor allem, was du mir sonst noch verschwiegen hast.«
    Femi fühlte die Wut wie kochende Lava in sich hochsteigen.
    Er atmete ein paar Mal tief durch, bevor er antwortete.
    »So viel zum Thema Partnerschaft und Vertrauen.«
    McAllister antwortete nicht.
    »Ist wohl eine Art Berufskrankheit bei dir. Ich habe dir überhaupt nichts verschwiegen, nur eins und eins zusammengezählt.«
    McAllister blickte Femi ungeduldig an.
    »Kannst du vielleicht etwas deutlicher werden?«
    »Ich kann nichts beweisen, aber ich wette, dass Adolphe General Basabo angerufen hat, bevor er mit Lea zu den Gorillas gefahren ist.«
    Zufrieden stellte er fest, dass McAllister für den Bruchteil einer Sekunde aussah, als ob sein IQ nur knapp über Zimmertemperatur liegen würde.
    »Wieso ausgerechnet Basabo?«
    »Er ist Adolphes Onkel und der Junge ist ihm zu Loyalität verpflichtet.«
    »Weil er sein Onkel ist?«
    McAllisters Miene blieb skeptisch.
    »Nicht ganz. Seit der Ermordung von Adolphes Vater kümmert sich Basabo um die Familie. Er zahlt für das Haus, das Essen, die Schule.«
    McAllister pfiff leise durch die Zähne.
    »Außerdem behandelt er Adolphe wie ein Stück Dreck. Er manipuliert ihn. Ich habe es selbst erlebt.«
    »Du glaubst also wirklich, Basabo steckt dahinter.«
    McAllister fuhr sich nachdenklich über seine Bartstoppeln.
    »Das würde erklären, warum Adolphe vorher nicht wollte, dass wir mit seinem Onkel Kontakt aufnehmen. Er steckt in der Zwickmühle.«
    Femi nickte.
    »Er ist kein schlechter Junge. Basabo muss ihm das Messer auf die Brust gesetzt haben.«
    McAllister richtete sich plötzlich kerzengerade auf, als ob jemand ihn unter Strom gesetzt hätte.
    »Du hast völlig recht! Natürlich, das macht alles Sinn.«
    Er schlug sich auf die Stirn. Femi sah ihn irritiert an. Er verstand nicht, worauf der Interpol-Mann hinauswollte.
    »Basabo wusste von unserem Einsatz!«
    McAllister sprang von der Liege und pfefferte die leere Dose mit einem gezielten Wurf in den Abfalleimer.
    »Verstehst du nicht, Femi? Er hat uns an Crocodile verpfiffen! Deshalb der Hinterhalt. Und deshalb haben sie auch den Helikopter nicht unter Beschuss

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