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Bluterde

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Titel: Bluterde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Praxmayer
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haben recht, aber wir sollten unsere Gäste nicht warten lassen.«
    Eigentlich wollte Messner im Fahrstuhl noch einmal die Eckpunkte von Ulrichs Rede durchgehen. Er hatte sie schon vor drei Wochen, direkt nach der offiziellen Preisverleihung schreiben lassen und ihm auf den Schreibtisch gelegt. Aber als er im Licht der Kabine einen Fettfleck auf der roten Krawatte seines Chefs entdeckte, presste er die Lippen aufeinander und schwieg.
    »Steht die Statue eigentlich schon auf der Bühne, während ich meine Rede halte?«
    Messner nickte. Er hatte veranlasst, dass die Bronze, die sie als Auszeichnung von der Oskar-Patzelt-Stiftung überreicht bekommen hatten, auf einer Säule mit einem Tuch verhüllt direkt neben dem Podium stand.
    »Wie geplant: Sie ziehen das Tuch am Ende Ihrer Rede von der Statue, dann machen wir die üblichen Pressefotos mit Händeschütteln und dem ganzen Kram«, antwortete der Marketingleiter. In Gedanken ermahnte sich Messner, dass er noch mit dem Fotografen sprechen musste, aus welcher Perspektive er die Bilder schießen sollte, damit Ulrich darauf nicht wie ein Walross aussah. Als sich die Lifttür mit einem leisen Pling öffnete, war das Gemurmel der Gäste bereits zu hören. Sie standen in Grüppchen um die Stehtische und vergnügten sich bei Lachshäppchen und Sekt. Messner stellte sich auf die Zehenspitzen und suchte nach Joachim Schneider, Vorstand Einkauf bei Movia und Geschäftsführer der Tochterfirma Convia. Er war sein engster Verbündeter in dieser Irrenanstalt. Er entdeckte die hagere Gestalt mit dem schütteren Haar am Ende des Foyers und winkte ihm zu, dann gab er Helga Meier ein Zeichen, die Gäste in den Saal zu bitten.
    Nachdem Messner sichergestellt hatte, dass alle Redner auf ihren Plätzen saßen, ging er zum Mikro und begrüßte die Gäste. Im Saal wurde es langsam ruhig. Zufrieden blickte er in die Gesichter vor sich, übergab das Mikro an Ulrich und setzte sich.
    »… Die Fähigkeit, Innovation zu schaffen, hat erheblichen Einfluss auf die Wirtschafts- und Beschäftigungsentwicklung einer Region. Wir von Movia sind stolz …«
    Ulrich war auf Spur. Satz für Satz spulte er die Rede ab, die Messner für ihn vorbereitet hatte. Der Marketingchef hörte nicht mehr zu. Er war mit seinen Gedanken längst wieder im Kongo.
     
    Femi und McAllister standen schweigend am Landeplatz und sahen zu, wie die vier toten Polizisten von ihren Kollegen aus dem Helikopter gehoben und auf den Boden gelegt wurden.
    »Sind Sie jetzt zufrieden?«
    McAllister drehte sich um und schaute in das Gesicht von Jean-Paul Okito, dem Polizeichef.
    »Tut mir leid, was passiert ist. Es war eine Falle, Crocodile hat gewusst, dass wir kommen.«
    »Mehr haben Sie dazu nicht zu sagen? Vier meiner Männer sind tot!«
    Die Stimme des Polizeichefs wurde aggressiv.
    »Jean-Paul, ich bedauere wirklich außerordentlich, was passiert ist. Doch der Einsatz war unter den gegebenen Umständen die einzige Möglichkeit, Dr. Winter zu befreien.«
    Okito schnaubte verächtlich. Noch bevor er etwas erwidern konnte, schob McAllister hinterher:
    »Es ist schiefgegangen, weil es irgendwo einen Maulwurf gibt!«
    Die Augen des Polizeichefs verengten sich zu Schlitzen.
    »Wollen Sie damit sagen …«
    Weiter kam er nicht, weil Femi laut rief:
    »Ian, da sind Omari und Joseph!«
    Er zeigte hinüber zum Puma, wo die beiden gerade aus dem Frachtraum stiegen, Adolphe hing schlaff zwischen ihnen.
    »Sorry, Jean-Paul, aber wir müssen uns jetzt um unseren verletzten Kollegen kümmern!«
    Er drehte sich um und ließ den Polizeichef stehen. Femi sah ihn von der Seite an.
    »Der hat dich ganz schön gegrillt.«
    McAllister nickte und ging auf die drei zu.
    »Wir packen ihn ins Auto und fahren mit ihm zum Monuc-Stützpunkt. Ich habe schon alles in die Wege geleitet.«
    »Zu den Blauhelmen?«, fragte Omari verwundert.
    »Würdest du ihn lieber hier ins Krankenhaus bringen?«, gab McAllister zurück.
    Omari schüttelte den Kopf. Sie hievten Adolphe auf die Rücksitzbank, und als Omari gerade neben ihn rutschen wollte, schüttelte McAllister den Kopf.
    »Ihr bleibt hier. Ich kann nicht mit einer ganzen Mannschaft am Stützpunkt auftauchen!«
    Omari und Joseph blickten Femi fragend an.
    »Fahrt ins Büro und wartet auf uns!«, gab Femi Anweisung, ließ den Motor an und fuhr los.
    »Was war denn das für ein Irrsinn?«, explodierte Femi, kaum hatten sie die ersten Meter auf dem Flughafengelände hinter sich gebracht.
    »Wir haben einiges zu

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