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Blutfehde

Blutfehde

Titel: Blutfehde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Geschworenen lächelnd zu verstehen, dass ihm diese Tatsache gefiel. »Hat sie ihn oft getragen?«
    »Jeden Tag.«
    »Trug sie den Ring, als sie am dritten Oktober von jenem Tisch aufstand, der auf diesem Foto zu sehen ist, und sich von Ihnen verabschiedete?«
    »Ja, Sir.«
    »Und Sie sind sich bewusst, nicht wahr, dass der Ring verschwunden war, als die Polizei und die Haushälterin Amanda kurz darauf fanden, nachdem Sie den Notruf kontaktiert hatten?«
    »Das ist korrekt.«
    Howell würde argumentieren, dass dieses edle Geschenk zum Hochzeitstag ein Anzeichen dafür war, dass die Quillians ihre Differenzen auf eine sentimentale - und kostspielige - Weise beigelegt hatten. Er würde unter Hinweis auf den gestohlenen Ring argumentieren, Amandas Ermordung sei die Folge eines Raubüberfalls gewesen. Nach Ansicht von Mike Chapman, der in dem sündhaft teuren Klunker ein Geschenk sah, mit dem der Angeklagte sein schlechtes Gewissen bewiesen hatte, war der verschwundene Ring Teil einer offensichtlichen Inszenierung am Tatort - der Diebstahl des wertvollen Schmuckstücks und die verwüsteten Schubladen und Tische in unmittelbarer Nähe des Leichnams sollten einen Raubüberfall vortäuschen.
    Indem Howell jetzt so unvermittelt von einem Thema zum nächsten wechselte, brachte er Kate Meade sichtlich aus der Fassung.
    »Ich komme gleich noch mal auf Ihren Notruf zurück, aber gestatten Sie mir vorher noch ein paar Fragen zu dem Tag, an dem Sie Ihre Tochter mit Mr Quillian zum Schlittschuhlaufen geschickt haben.«
    Kate versteifte sich wieder, als der Name ihrer Tochter das zweite Mal in diesem öffentlichen Forum genannt wurde. Sie wandte sich an Richter Gertz: »Euer Ehren, darf ich mit meiner Anwältin sprechen?«
    »Meinen Sie Ms Cooper? Sie ist nicht Ihre Anwältin, Mrs Meade, sie vertritt den Staat.« Der Richter wollte sie beruhigen. »Wir ziehen Ihre Befragung durch, und dann können Sie gehen.«
    Ich verschränkte die Hände auf dem Tisch und wartete darauf, dass Lern die Bombe hochgehen ließ. Ich hatte das dumpfe Gefühl, dass mein Kontrahent genau wusste, was Kate mir sagen wollte.
    »Ich spreche von einem Tag im Februar letzten Jahres, erinnern Sie sich daran?« Howells Stimme war sanft, aber bestimmt.
    Kate wurde plötzlich kreidebleich und biss die Zähne zusammen. »Ja.«
    »Sind Sie gegen siebzehn Uhr zu den Quillians gegangen, um Sara nach dem Schlittschuhlaufen abzuholen?«
    »Ja.«
    »Einspruch, Euer Ehren. Dürfen wir näher treten?«
    Artie Tramm führte Kate aus dem Zeugenstand, während Howell und ich zum Richtertisch gingen, wo ich leise meine Einwände vortrug.
    »Das geht weit über meine Vernehmungsvorgaben hinaus. Meilenweit. Es gibt keinen Grund, die Kinder der Meades oder ein paar Schlittschuhrunden auf dem Eis ins Spiel zu bringen.«
    »Ich habe Ihnen doch auch ziemlich viel Spielraum gelassen, Alex, oder etwa nicht?«, fragte Gertz.
    »Ich komme gleich auf den Punkt, Euer Ehren«, sagte Howell. »Es geht nicht um das kleine Mädchen. Es geht um ein Gespräch, das die Zeugin mit meinem Mandanten führte. Ms Cooper hat in ihrer Vernehmung ebenfalls einige dieser Gespräche hervorgehoben. Meiner Meinung nach ist es relevant, beweiserheblich und zulässig.«
    »In Ordnung, machen wir weiter. Wir werden sehen, wohin das führt.«
    Artie Tramm näherte sich und beugte sich von hinten über mich. »Dauert es noch lange, Euer Ehren? Die Zeugin fühlt sich nicht wohl. Vielleicht liegt es an der Hitze. Wir wollen nicht, dass ihr im Gerichtssaal übel wird.«
    »Wir machen weiter. Wenn Lern mit ihr fertig ist, machen wir Mittagspause.«
    Kate ging widerwillig wieder in den Zeugenstand, und ich setzte mich auf die Stuhlkante, um Howell sofort zu stoppen, wenn er vom Thema abschweifte.
    »Würden Sie sagen, dass Sie sich genauso gut an die Ereignisse vor eineinhalb Jahren erinnern wie an die Ereignisse vor fünf Jahren?«
    Sie senkte den Kopf. »Ja.«
    »Sind Sie an jenem Tag allein zu den Quillians gegangen?«
    »Nein. Meine beiden kleinen Mädchen und die Kinderfrau waren bei mir.«
    »War Amanda zu Hause?«
    »Nein. Sie war in Wien, um ein paar Museen zu besichtigen. «
    »Sie wussten also, dass sie außer Landes war, als Sie Brendan anriefen und ihn um einen kleinen Gefallen baten, ist das richtig?«
    »Ja, aber -«
    »Sind Ihr Kindermädchen und Ihre Kinder bei Ihnen und Mr Quillian geblieben?«
    »Nein.« Sie sprach so leise, dass ich sie kaum hören konnte. »Sie ist mit ihnen ins Kino

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