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Blutfehde

Blutfehde

Titel: Blutfehde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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die Cops.«
    »Warum? Weil Sie denken, dass der Mörder von Duke auch ein Tunnelbauer ist?«
    »Natürlich ist er das.«
    »Und die jungen Männer aus Tobago?«, fragte ich. »Wie passen die in dieses Bild?«
    »Ich weiß es nicht, Ms Cooper. Ich bin nicht hier, um über sie zu sprechen. Vielleicht sind sie einfach nur versehentlich da reingeraten.«
    »Hat das irgendetwas mit der Verhandlung gegen Brendan zu tun?«
    Sie zögerte, als der Barbesitzer an unseren Tisch kam und sie fragte, was sie trinken wolle. »Auch ein Bier, die Dame?«
    »Nein. Ich nehme einen Whisky. Pur.« Dann antwortete mir Trish, ohne mich anzusehen: »Ich kann es noch nicht beweisen, aber darauf wette ich.«
    »Dann erzählen Sie uns doch Ihre Theorie. Erzählen Sie uns, wer es war und warum derjenige es getan hat.« Mike wartete, bis sie ihren Drink serviert bekam und einen Schluck getrunken hatte.
    Ich hörte Mikes Tonfall an, dass er am Nutzen von Trishs Aussage zweifelte. Sie schien die bittere Stimme der unglückseligen Familie Quillian zu sein, und er wollte keinem Phantom nachjagen, nur um sie zu besänftigen, während seine Kollegen von der Taskforce soliden Anhaltspunkten nachgingen.
    Sie sah zu Mike auf, während sie ihr Whiskyglas zwisehen den Fingern drehte. »Sagt Ihnen der Name Hassett etwas?«
    Wir sahen uns an. Ich ließ Mike antworten. »Ich glaube, am Donnerstag war jemand namens Hassett im Tunnel. Bobby Hassett.«
    Einer der Arbeiter, der sich George Goldens Bitte, uns in den Tunnel zu bringen, verweigert hatte. Aber da war er nicht der Einzige gewesen.
    Sie riss die Augen auf. »Was hat er getan? Er hat doch nicht etwa die Ermittlungen im Mord an meinem Bruder behindert?«
    »Nein, nein. Wie stehen Sie zu ihm?«, fragte Mike.
    »Das lässt sich nicht höflich formulieren, Mr Chapman. Er ist Abschaum. Die Hassett-Jungs - sie sind alle Abschaum.«
    »Ich versuche Ihnen zu glauben, Trish. Aber es wäre hilfreich, wenn Sie uns erklären würden, warum.«
    »Wenn ich Ihnen alle Gründe dafür nennen würde, dann säßen wir morgen noch hier. Ich habe gestern Abend bei der Totenwache ganz schön Stunk gemacht, nachdem Sie weg waren. Die drei haben es doch tatsächlich gewagt, dort aufzukreuzen, einfach reinzumarschieren wie anständige Menschen, um Duke zusammen mit den anderen die letzte Ehre zu erweisen. Ich sagte zu Bobby - er ist der Älteste, er muss jetzt vierundzwanzig sein - ich sagte zu Bobby, dass wir wüssten, dass sie ihn umgebracht haben.« Trish wurde immer aufgeregter, ihre Wangen waren feuerrot, ihre Lippen verkniffen und vom vielen Kauen ganz aufgesprungen. »Ich sagte ihnen, sie sollen verschwinden, oder ich würde sie hochkant rausschmeißen.«
    Mike unterbrach ihre Tirade nicht. Er versuchte so viel Geduld wie möglich aufzubringen, um ihr eine halbwegs vernünftige Geschichte zu entlocken.
    »Trish, Sie sagten, Sie wüssten, dass die Hassetts Duke umgebracht haben. Gibt es dafür irgendwelche Beweise? Ich kann verstehen, wie Sie sich fühlen, aber wenn Sie uns nur -«
    »Ich bin kein verdammter Detective. Ich sage Ihnen, wie’s ist, und Sie finden die Beweise. Die Iren sind ziemlich nachtragend, stimmt’s, Mr Chapman? Wir sind ein sturer Haufen. Manchmal braucht es hundert Jahre, um ein Unrecht wiedergutzumachen. Aber so viel Zeit hat keiner von uns. Sie müssen etwas unternehmen, bevor sie mir auch noch meine anderen Brüder nehmen.«
    »Erzählen Sie uns von Ihrer Familie, Trish«, sagte Mike.
    Sie zuckte die Achseln, so als wäre nichts Besonderes an ihrer Familie. »Tunnelarbeiter in der fünften Generation. Mein Ururgroßvater kam 1906 aus Irland, um den Eisenbahntunnel für die Pennsylvania Railroad unter dem Hudson River zu bauen. Ich weiß nicht, ob ihm die Arbeit gefiel, aber es gefiel ihm, jede Woche seinen Lohn zu bekommen, und er muss furchtlos gewesen sein. Seine Verwandten folgten ihm wie die Lemminge, seitdem arbeiten alle Quillians unter der Erde: Brüder, Onkel, Cousins, Schwiegersöhne.«
    »Was ist mit Ihren Brüdern, Trish?«, fragte Mike.
    »Duke…« Sie schloss die Augen. »Duke war der Älteste. John Wayne Quillian, nach dem Lieblingshelden meines Vaters. Seit ich denken kann, nannten wir ihn Duke. Er ist zwei Jahre älter als Brendan. Siebenunddreißig, möge er in Frieden ruhen.«
    »War er verheiratet? Hatte er Kinder?«
    »Er hat ein Mädchen aus dem Viertel geheiratet. Eine von denen da.« Sie deutete mit dem Kopf auf Ignacia, die mit den anderen Latinos an der Bar saß. »Sie

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