Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutfehde

Blutfehde

Titel: Blutfehde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
Vom Netzwerk:
Feldmans Gesichtausdruck zu entziffern. »Lawrence Pritchard will reden?«
    »Er hat Informationen über Duke Quillian, Alex. Es liegt an dir. Königin für einen Tag?«
     
    27
     
    Ich war vom Aufzug direkt zu Battaglia gegangen, wohl wissend, dass sich Pat McKinney mit seiner Freundin zu ihrem nachmittäglichen Fünf-Uhr-Tee in sein Büro eingeschlossen hatte. Als ich den Bezirksstaatsanwalt informierte, dass einer seiner Erzrivalen, der Bundesstaatsanwalt, die Tunnelermittlungen an sich reißen wollte, ging er schnell auf meinen Vorschlag ein, den Fall einer meiner Kolleginnen zu übertragen.
    »Ich würde Nan Toth vorschlagen«, sagte ich. »Ihre Erfahrung reicht von medienträchtigen Mordfällen bis hin zu komplexen White-Collar-Ermittlungen. Sie kann es mit jemandem wie Feldman aufnehmen, ohne sich einschüchtern zu lassen, und die Detectives respektieren sie.«
    »Und sie ist Ihnen gegenüber loyal. Das gefällt Ihnen auch, stimmt’s?«
    »Natürlich, Boss.«
    Battaglia beugte sich über seine Sprechanlage, nahm die Zigarre aus dem Mund und bat Rose, ihn mit Nan zu verbinden. Sobald sie in der Leitung war, fragte er sie, ob sie sich freischaufeln und in zehn Minuten in mein Büro kommen könne.
    In den darauf folgenden zwei Stunden gingen Mike Chapman und ich mit Nan alles durch, was wir in den Tagen seit der Explosion in Erfahrung gebracht hatten. Die attraktive Brünette, Ehefrau und Mutter von zwei Kindern, arbeitete schon fünf Jahre länger als ich in der Staatsanwaltschaft und hatte einige der kompliziertesten Fälle erfolgreich zum Abschluss gebracht. Ich vertraute ihrem fachkundigen Rat ebenso wie ihrer Freundschaft.
    »Hast du ein Stündchen Zeit, um Coop und mich nach Uptown zu begleiten?«, fragte Mike und sah auf seine Uhr.
    »Du musst mich nicht nach Hause bringen«, sagte ich.
    »Das war kein Freizeitvorschlag, Kid. Seit Ms Goodwin sich das Handgelenk aufgesäbelt hat, bist du so mit dir selbst beschäftigt, dass du dich noch nicht einmal nach meinem Tag erkundigt hast. Ich habe heute Vormittag bei der Beerdigung mit Teddy O’Malley gesprochen, nachdem ich Brendan Quillian ins Polizeiauto verfrachtet hatte. Willst du dir die drei Hassett-Brüder ansehen?«
    »Wo?«
    »Sie arbeiten heute in der Spätschicht, von sechzehn Uhr bis Mitternacht. Teddy will sie so gegen Viertel nach acht, in der Pause, in den Trailer zitieren. Er meinte, dass sie bestimmt neugierig sind und alles über die Beerdigung hören wollen. Ich sagte ihm, dass ich auch vorbeikommen würde.«
    »Nichts wie hin.« Nan brannte darauf anzufangen. »Heute ist sowieso mein Mann an der Reihe, den Kindern bei den Hausaufgaben zu helfen.«
    »Kannst du dir vorstellen, was Coop während einer Verhandlung mit einem Mann und Kindern machen würde? Das einzige andere lebendige Wesen in ihrer Wohnung ist ein Kaktus, und selbst den vergisst sie noch einmal im Jahr zu gießen.« Mike trat gegen mein Stuhlbein. »Hör auf, in Selbstmitleid zu zerfließen. Nan macht die Schwerstarbeit, bis du vor die Grand Jury trittst. Zeit für Trebek, und dann fahren wir nach Uptown.«
    »Willst du damit sagen, dass mich die Sache jetzt auch noch Geld kostet?«, sagte Nan. »Bin ich der Ersatz für Mercer?«
    Wir gingen um die Ecke in Brenda Whitneys Büro, wo ihre Assistentin noch immer an den Pressemitteilungen der Woche arbeitete. Mike schaltete von den Lokalnachrichten zu Jeopardy!, ließ aber den Ton ausgeschaltet, bis das Double-Jeopardy-Segment und die Werbepause vorbei waren.
    »Du warst am Freitagabend wahrscheinlich zu sehr damit beschäftigt, mit Joan Stafford zu bechern, um dir Jeopardy anzusehen? Es ging um Filmtrivia«, sagte Mike. Filmtrivia war eins unserer Lieblingsthemen. »Ich hab den Einsatz ein paar Mal erhöht, aber Mercer hat mich geschlagen. Dabei war ich mir sicher, dass es Luke war.«
    »Was war am Freitagabend? Wo warst du mit Joan?«, fragte Nan.
    Ich wurde rot und zupfte Mike am Ärmel. »Was meinst du mit Luc?«
    »Sachte, Mädchen. Habe ich einen Nerv getroffen? Cool Hand Luke. Ich war mir ganz sicher, dass Paul Newman dafür den Oscar bekommen hat. Erinnerst du dich? Er spielte Luke, den Antihelden, den einsamen Wolf. Aber Mercer tippte auf George Kennedy als besten Nebendarsteller. Achtzig Kröten zum Teufel.«
    Ich war zusammengezuckt, als Mike den Namen ausgesprochen hatte, der dem von Monsieur Rouget so ähnlich klang. Je länger mein Liebesleben nicht Bestandteil des Büroklatsches war, umso besser standen meine

Weitere Kostenlose Bücher