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Blutfehde

Blutfehde

Titel: Blutfehde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Gertz denkt, dass Brendan Quillian noch in einen anderen Mord verwickelt ist, dann könnten seine Entscheidungen von jetzt an tendenziell zu Ihren Gunsten ausfallen. Es wird seine ganze Einstellung ändern.«
    »Es tut mir leid, Pat. Sie haben vergessen mir zu sagen, aus welcher Hand Ihnen der Richter frisst und was Sie ihm serviert haben. Ich glaube, ich kann es erraten, aber ich würde meinen Prozess lieber auf die altmodische Art und Weise führen. Auf die moralisch einwandfreie Art, wenn Sie wissen, was ich meine.«
    Lern nahm seinen Aktenkoffer und hielt mir die Schwingtür auf, die den Anwaltsbereich von den Zuschauerreihen abtrennte. »Ich muss mich sehr über Ihren Umgang wundern, Ms Cooper. Versuchen Sie, diesen Teufel bis morgen früh loszuwerden, ja?«
    »Wir sehen uns morgen, Lern.«
    Artie Tramm folgte uns zur Tür, um sie hinter uns abzuschließen. Als wir in den dunklen Korridor hinaustraten, kam ein Mann auf mich zu. Ich erkannte in ihm Justin Feldman, einen der prominentesten Prozessanwälte der Stadt, der vorwiegend in dem gediegeneren Umfeld des nahegelegenen Bundesgerichtshofs tätig war. Der distinguiert aussehende Endsechziger mit dem sich lichtenden Haar war größer als ich, und seine Sonnenbräune ließ vermuten, dass er in letzter Zeit viele Stunden auf dem Tennisplatz verbracht hatte. Feldman war der Mentor vieler Richter und Anwälte gewesen, mit denen ich befreundet war.
    »Laura meinte, dass ich dich hier finden könne«, sagte er. »Darf ich dich Pat einen Augenblick entführen?«
    »Natürlich.« Ich ging mit Feldman in die Nische vor dem Gerichtssaal und ließ McKinney weitergehen. »Dafür schulde ich dir was. Wie kann ich dir helfen?«
    »Man hat mich gerade beauftragt, einen Mann namens Lawrence Pritchard zu vertreten. Sagt dir der Name etwas?«
    Pritchard war der ehemalige Chefingenieur des Tunnelprojekts, dessen Name auf der Rückseite von Brendan Quillians Visitenkarte gestanden hatte.
    »Ja, Justin. Ich weiß, wer das ist.«
    »Ein Agent von der Terror-Taskforce kreuzte heute früh bei ihm auf.«
    »Ich befehlige keine Agenten. Ich habe niemanden zu Pritchard geschickt.«
    »Das weiß ich. Es war einer der Bundesagenten in der Taskforce. Er arbeitet mit einem Staatsanwalt im Southern District zusammen.«
    Battaglia würde mir den Kopf abreißen, falls er die Tunnelermittlung an den für den Southern District von New York zuständigen Bundesrichter abgeben müsste.
    »Der Agent befragte Larry über seine Beziehung zu Duke Quillian und über die Explosion im Tunnel letzte Woche. Ich habe ihn gebeten, mit niemandem zu reden, bevor ich mit dir gesprochen habe. Laut Auskunft von Battaglia leitest du vorläufig die Ermittlungen.«
    »Wir können dir jemanden besorgen, mit dem du sprechen kannst, solange ich mit meiner Gerichtsverhandlung beschäftigt bin.« Ich fühlte mich total überfordert: Da waren die Probleme mit meinen eigenen Zeugen, dazu dann noch Battaglia und McKinneys Direktive im Mordfall Bex Hassett und zu guter Letzt meine Sorge um Carol Goodwin, die mich erst vor ein paar Stunden für ihren Selbstmordversuch verantwortlich gemacht hatte. »Was brauchst du?«
    Ich überlegte, wie ich Battaglia dazu bringen konnte, einen meiner Kollegen auf den Tunnelfall anzusetzen, ohne dass Pat McKinney dazwischenfunkte.
    »Zuerst einmal würde ich lieber mit der Bezirksstaatsanwaltschaft zusammenarbeiten als mit den Bundesbehörden. Es dauert immer so verdammt lange, alles mit Washington abzuklären.«
    Feldman hatte Recht. In der Bezirksstaatsanwaltschaft war Battaglia die letzte Instanz, wohingegen die Bundesstaatsanwälte jeden Schritt vom Justizministerium absegnen lassen mussten.
    »Was noch, Justin?«
    »Königin für einen Tag, Alex.«
    Pritchard hatte seinen Anwalt gut gewählt. Unter dieser saloppen Bezeichnung verstanden Prozessanwälte eine spezielle Vernehmungssitzung, die dem Mandanten eine eintägige Immunität zusicherte. Im Prinzip bedeutete es, dass Feldmans Zeuge zugab, Informationen zu haben, die für meine Ermittlung von Wert waren. Er bot an, mit der Staatsanwaltschaft zu kooperieren, als Gegenleistung durfte ich keine seiner Aussagen in einem zukünftigen Strafverfahren gegen ihn verwenden. Der Zeuge half mir in meinem Fall, wollte sich aber auch selbst schützen, weil er in irgendwelche illegalen Machenschaften verwickelt war.
    Die Erwähnung von Pritchards Namen und seine Aussagebereitschaft hatten mich überrascht. Ich versuchte in dem dunklen Korridor

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