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Blutfehde

Blutfehde

Titel: Blutfehde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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paar Aspirin aus meiner Schreibtischschublade. »Falls er darauf geantwortet hat, will ich auf keinen Fall wissen, was er gesagt hat. Verstanden?«
    »Er hat gar nichts gesagt. Ich saß auf der falschen Seite, also habe ich nur sein totes Auge gesehen. Aber wenn ich es dir sage, Coop, sein ganzer Körper zuckte so schlimm, dass er aus dem Auto geflogen wäre, wenn er nicht mit Handschellen an mich gefesselt gewesen wäre.«
     
    26
     
    Lern Howell unterhielt sich gerade mit Richter Gertz an der Richterbank, als ich mit Pat McKinney den Gerichtssaal betrat. Lems sonore Stimme hallte in dem großen Saal. »Das schwere Geschütz, die Artillerie, die Kanonen. Wie es scheint, Euer Ehren, muss Alexandra die Kavallerie zu Hilfe rufen. Mr McKinney, willkommen im Gefecht. «
    »Meine Herren, schön Sie zu sehen.«
    Lern konnte Pat genauso wenig leiden wie ich. Bevor Lern von der Staatsanwaltschaft in eine private Anwaltskanzlei wechselte, hatten sich die beiden des Öfteren in die Haare gekriegt: Lern, die Personifizierung von Stil, und Pat, dem es daran komplett mangelte. Er war ein guter Ermittler, aber seine Defizite im zwischenmenschlichen Bereich kamen bei Geschworenen und Verteidigern nicht gut an.
    »Ist heute alles nach Plan verlaufen?«, fragte mich Fred Gertz.
    »Ja, Sir. Soweit ich weiß, ist der Angeklagte wieder in der Obhut der Strafvollzugsbehörde.«
    »Haben Sie Ihren Plan für diese Woche dabei?«
    Ich reichte dem Richter und Lern meine Zeugenliste für den nächsten Tag. »Das sind die Detectives, die ich morgen in den Zeugenstand rufen werde. Der Rest wird sich im Laufe der Woche ergeben. Sobald ich Bescheid weiß, werden Sie informiert.«
    Lern war erfreut zu sehen, dass es keine Überraschungen gab. Ich hatte ihm alle prozessrelevanten Unterlagen über diese Cops zu Beginn der Geschworenenauswahl offengelegt.
    »Sind Sie hier, um sich ein paar Tipps zu holen, Pat?«, fragte Lern und wischte McKinney ein paar Schuppen von den Schultern. »Zunächst einmal muss ich Ihnen sagen, dass derjenige, der Ihre Krawatten aussucht, einen lausigen Job macht.«
    McKinney blickte auf das hässliche braune Paisleymuster hinab und schnaubte.
    »Wir beginnen um Punkt neun Uhr, Leute. Geht das in Ordnung? Wir müssen vorankommen«, sagte Gertz. »Artie hat heute alle Geschworenen angerufen. Sie sind morgen früh startklar.«
    »Geht in Ordnung«, sagte ich.
    »Euer Ehren, ich würde Sie gerne vorwarnen.« Pat zwängte sich an Lern Howell vorbei zur Richterbank.
    Gertz war bereits aufgestanden und zog seine Robe aus, um sie über Nacht in den Ankleideraum zu hängen. »Hat das mit Alex’ Fall zu tun?«
    »Na ja, eher mit Brendan Quillian.«
    Lern sah mich an. »Und das wäre?«
    Ich wich seinem Blick aus.
    Gertz setzte sich wieder und McKinney wandte sich direkt an ihn. »Sie sollten wissen, Euer Ehren, dass Detective Chapman gestern Nachmittag… äh… über einen ungelösten Fall stolperte. Einen alten Fall, der über zehn Jahre zurückliegt. Es handelt sich um einen Mord an einer jungen Frau.«
    »Was meinen Sie mit >darüber stolperte    »Ich glaube nicht, dass wir Ihnen im Moment Genaueres dazu sagen können. Aber Sie sollten wissen, dass eine der Personen von Interesse in dieser Angelegenheit…«
    Pat McKinney hielt inne, um sich zu vergewissern, dass er Gertz’ volle Aufmerksamkeit hatte. Ich senkte den Kopf, um Lems fragendem Blick auszuweichen. Ich war nicht im Geringsten mit Battaglias Taktik einverstanden und hätte am liebsten nicht an diesem Gespräch teilgenommen.
    »… dass eine der Personen von Interesse beim Erwürgungstod dieses Mädchens Brendan Quillian war.«
    Lern Howell funkelte McKinney wütend an. »Was soll das, Pat? Euer Ehren, wir sind außerhalb der Verhandlung, ja? Soll das ein schlechter Witz auf Kosten meines Mandanten sein?« Er machte eine weit ausholende Armbewegung, die den ganzen Gerichtssaal einschloss. »Wollen Sie hier eine Schau abziehen, damit Sie in der Presse besser wegkommen?«
    »Sagen Sie mir, was Sie wissen.« Gertz legte den Kopf schief und ließ sich von McKinney in groben Umrissen den Fall schildern, wobei er mich hin und wieder nach Einzelheiten fragte.
    »Fragen Sie Alexandra, warum sie so ruhig ist«, sagte Lern. »Etwas sagt mir, dass sie damit nichts zu tun haben will.«
    Gertz sah mich an, dann wandte er sich wieder an McKinney. »Worauf wollen Sie eigentlich hinaus?«
    »Euer Ehren, ich dachte nur, Sie sollten wissen, dass Battaglia

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