Blutflucht - Evolution
folgte meinem Beispiel, indem er mir, verschmitzt grinsend, auch ein »Nacktfoto« von sich schickte. Aus dem Augenwinkel erkannte ich, wie er seine freie Hand über den ausgebeulten Schritt der Jeans legte. Jacks Brustkorb hob und senkte sich schneller als gewöhnlich, seine Augen waren geschlossen. Ich tat es ihm gleich, worauf unsere Fantasien intensiver miteinander verschmolzen.
Ich brauche dich, Kate. Brauche dich so sehr …
Das Kribbeln zwischen meinen Beinen wurde zu einem immer stärker werdenden Pochen, sodass ich die Oberschenkel überkreuzte, um den angenehmen Druck dazwischen zu erhöhen. Ich wollte Jack die nassen Kleider vom Leib reißen, jeden Zentimeter meiner Haut auf seinem athletischen Körper reiben, sein Gewicht auf mir spüren.
Dass Jack dieselben Gedanken hatte, wusste ich, was mich umso mehrerregte. Obwohl sich der Liebesakt nur in unseren Köpfen abspielte, fühlte es sich unwahrscheinlich echt an. Das war wieder etwas, wovon ich bis jetzt keine Ahnung gehabt hatte, dazu fähig zu sein. Jack war der erste Partner in meinem Leben, bei dem ich ganz ich selbst sein konnte. Nicht, dass ich viel Erfahrung mit Männern hatte, aber das mit Jack war einfach fantastisch!
Mittlerweile war ich so erregt, dass eine Berührung von ihm ausgereicht hätte, um mich zum Höhepunkt zu bringen. Ich wünschte mir, Jack würde seine Hand in meinen Schritt legen, der mittlerweile nicht nur vom Regen feucht war.
»Ich hoffe, ihr da hinten könnt es noch ein bisschen erwarten, bevor ihr über euch herfallt, denn wir sind gleich da.« Hill kicherte, ohne sich umzudrehen.
Jack und ich grinsten uns kurz an, puterrot im Gesicht, und lösten unsere Verbindung. Ich fühlte mich, als wären wir auf frischer Tat beim Liebesspiel ertappt worden. Hill hatte wirklich ein verdammt gutes Gehör, wenn sie trotz des prasselnden Regens, der unaufhörlich auf das Autodach knallte, unsere beschleunigte Atmung bemerkt hatte. Vielleicht war ihr Hörsinn ja auch so brillant, dass sie den Herzschlag und das Rauschen des Blutes in unseren Adern wahrnehmen konnte?
Auf jeden Fall kühlten wir beide ab und als der Wagen stehen blieb, war auch die Beule in Jacks Hose verschwunden.
Von unserer Fahrt zwischen Küste und Stadt hatte ich dank der angelaufenen Fenster und unseres erotischen Gedankenspiels kaum etwas von der Umgebung mitbekommen. Derweil sollte der kleine Ferienort Otumi durchaus seine Reize haben.
Der hagere George hatte den alten Wagen in einer kleinen Garage geparkt, von wo aus ein direkter Zugang in das gemütliche Haus führte, in dem wir uns nun alle befanden. Es lag in einer noblen Wohngegend und war mit allem erdenklichen Komfort ausgestattet. Ich glaube, ich war noch nie in einem so gehobenen Stadtviertel. Hier schrie alles nach Geld.
Unten in der Küche warteten Hill und George auf uns, während Jack und ich uns im darüberliegenden Schlafzimmer trockene Sachen anzogen. Seit dem Strand hatten wir kein Wort mehr miteinander gesprochen – außer in Gedanken natürlich. Ein peinliches Schweigen stand zwischen uns, als hätten wir etwas angestellt. Hatten wir vor einigen Minuten noch übereinander herfallen wollen, hatten wir es nun extrem eilig in unsere frischen Sachen zu schlüpfen, um mit Hill über den weiteren Verlauf unserer Flucht zu sprechen.
Jack, der zuerst angezogen war, verließ überstürzt den Raum. Ich wickelte mir ein Handtuch um meine feuchten Haare, folgte ihm kurze Zeit später aus der Tür und rannte ihn am Fuße der schmalen Treppe beinahe über den Haufen. Er fing mich auf, bevor ich hinfiel, wobei mir das Handtuch vom Kopf rutschte. Jack bekam es gerade noch zu fassen, bevor es auf dem Boden landete. Fast zeitgleich drückte er mir seine Hand auf den Mund.
Wow, was hatte dieser Kerl doch für schnelle Reflexe! Ehe ich mich wundern konnte, was das nun schon wieder zu bedeuten hatte, hörte ich aus der Küche Hill lauthals und ungeniert stöhnen. Und mit einem Mal verstand ich Jacks seltsames Verhalten.
Sie treiben es auf dem Küchentisch!
, dachte er und nahm seine Hand von meinem Mund.
Woher willst du das wissen?
, schickte ich ihm entsetzt zurück.
Sieh doch selbst …
Auf Zehenspitzen huschten wir zur halb offenen Küchentür, wo ich für den Bruchteil einer Sekunde in den Raum lugte. Hill saß tatsächlich auf einem Tisch, der den Mittelpunkt der Küche bildete, das kunterbunte Kleid bis über ihre Oberschenkel nach oben geschoben. Ihre blassen Pobacken blitzten darunter hervor wie
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