Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutflucht - Evolution

Blutflucht - Evolution

Titel: Blutflucht - Evolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loreen Ravenscroft
Vom Netzwerk:
elektrischen Schock seitlich in die Rippen. Sofort stürzte Jack zu Boden. Da seine Hände immer noch auf dem Rücken gefesselt waren, schlug er hart mit dem Gesicht auf.
    »Jack!« Oh Gott, bitte! Ich fühlte nackte Panik, besonders jetzt, da Jack sich nicht mehr regte. Mein Held, mein Fels in der Brandung – zerstört.
    Blut lief aus seiner Nase. Nummer vier und fünf packten ihn unter den Armen und zerrten ihn auf die Beine. Mein Herz verkrampfte sich bei diesem Anblick. Flatternd öffneten sich seine Lider. Die Klone hatten ihn nur gelähmt.
    Es tut mir so leid!
, sendete ich ihm verzweifelt.
Das wollte ich nicht! Ich liebe dich!
Jetzt konnte ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten.
    Jack versuchte mir etwas zu schicken:
Kate, was auch immer…
Mehr empfing ich nicht; sein Kopf sackte nach unten.
    Sie zogen ihn weg von mir, den Gang entlang, wo sie hinter einer Tür verschwanden. Es war schwer zu beschreiben, was ich in diesem Augenblick fühlte. Mein Herz raste, das Blut rauschte in meinen Adern und ich überlegte fieberhaft, wie wir jetzt noch aus dieser scheinbar aussichtslosen Situation entkommen konnten. Ich betete inständig, dass MALVE etwas von der Täuschung mitbekommen hatte und schon nach uns suchte. Eine andere Hoffnung hatte ich nicht. Wo waren wir? Im Lago-Pharm-Institut?
    »Sie entschuldigen mich, Mrs. Anderson, aber es wartet eine Menge Arbeit auf mich. Wie gesagt, wir sehen uns später«, trällerte mir der Arzt fröhlich ins Gesicht. Dann verschwand er ebenfalls hinter der Tür.
    Ein weiterer MH-Klon zerrte mich in den fast leeren Raum daneben. Dort gab es nur einen Tisch, um den zwei Stühle standen. An der Wand, die unsere beiden Zimmer trennte, war eine große Scheibe eingebaut, durch die ich Jack in dem anderen Raum sah. Nachdem der Klon meine Fesseln gelöst hatte, verschwand er.
    Ich war gefangen. Die Türen ließen sich, wie sollte es auch anders sein, nur mit Daumenscan öffnen. Und ich stand leider nicht auf der Liste der Auserwählten.
    Plötzlich drangen Jacks panische Schreie an mein Ohr, was mir einen schmerzhaften Stich in den Magen versetzte und eine seltsame Übelkeit in mir aufsteigen ließ. Die Klone hatten ihn auf eine breite Behandlungsliege gelegt und gefesselt, bevor sie wieder das Zimmer verließen.
    Dr. Harcourt grinste maliziös durch das Glas zu mir herüber. »Ein Platz in der ersten Reihe! Meine liebe Mrs. Anderson, ich hoffe, Sie wissen meine Großzügigkeit zu schätzen! Aber es tut mir außerordentlich leid, dass ich Ihnen dadurch die Vorfreude nehme. Wenn ich mit Ihrem Freund fertig bin, sind Sie sofort die Nächste. Versprochen.«
    »Nein! Sie widerliches Schwein! Sie werden Ihre dreckigen Hände …« Jack schrie auf. Der Arzt hatte ihm mit einem Skalpell sein Shirt vom Halsausschnitt bis zur Taille durchgeschnitten, so als wollte ein Pathologe eine Leiche öffnen. Die scharfe Klinge hinterließ eine blutrote Spur auf dem hellen Stoff. Oh Gott, wie tief war der Schnitt gegangen?
    »Jack!«, rief ich unter Tränen. Ich wollte meine neu erworbenen Fähig keiten gegen den Arzt einsetzen, eine Illusion heraufbeschwören, die ihn zum Aufgeben bewegt hätte, aber dazu war ich viel zu durcheinander und unkonzentriert.
    Kate, reiß dich zusammen
, ermahnte ich mich.
Tu es für Jack, verdammt!
    Ich versuchte mich zu sammeln, doch es klappte nicht. Irgendwie drangen meine Kräfte nicht richtig durch die Scheibe. Ob sie irgendwie gegen Telepathie gesichert war?
    Die Augen weit aufgerissenen, schnappte Jack nach Luft, während ihm der Doktor das Hemd vom Körper zerrte. Ich spürte Jacks unvorstellbar große Schmerzen. Blut quoll aus der Rille zwischen Brust und Bauch. Dieser grauenvolle Anblick zerriss mir fast das Herz. Wie paralysiert starrte ich durch die Scheibe und sah, wie der Arzt ihm mit einer Spritze etwas Blut abnahm.
    »Stellen Sie sich vor, Mr. Hayes, uns ist es doch tatsächlich gelungen, ein Verfahren zu entwickeln, das es uns ermöglicht, Ihre mutierten Proteine zu vervielfachen. Ein einziger Tropfen Ihres Blutes reicht uns vollkommen aus.«
    Gott sei Dank
, dachte ich immer und immer wieder.
Es ist vorbei! Gott sei Dank!
Erleichtert stieß ich den Atem aus.
    Dr. Harcourt rief einen Klon in den Raum: »Bringen Sie das hier sofort ins Labor.«
    »Ja, Sir.« Nummer irgendwas gehorchte und verschwand mit der Blutprobe.
    Zu Jack gerichtet sagte Harcourt: »Aber wo bleibt denn dann der Spaß, werden Sie denken? Sie brauchen nicht traurig sein, den werden wir

Weitere Kostenlose Bücher