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Blutflucht - Evolution

Blutflucht - Evolution

Titel: Blutflucht - Evolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loreen Ravenscroft
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bevor wir ins Schleudern gerieten. Die Anzeigen der Konsole spielten kurz verrückt – dann erloschen alle Lichter und wir wurden langsamer. Nur mühsam hielt Jack das Fahrzeug in der Spur, denn die Lenkung schien plötzlich schwerfälliger zu gehen.
    »Was ist passiert?« Meine Stimme überschlug sich beinahe. Wie paralysiert starrte ich auf das riesige Loch in der Motorhaube, aus der Qualm drang.
    »Shit, die Drohne hat tatsächlich Xaras Elektronik zerstört!«
    Was? Ich konnte es kaum glauben. Der Taifun hatte uns doch schon einmal gerettet!
    »I-ich dachte, die Drohnen können nur Betäubungsschüsse abgeben!« Da sah man mal wieder, für wie dumm uns die Regierung verkaufte.
    Während der Wagen ausrollte, versuchte Jack ihn permanent zu starten, indem er ununterbrochen auf den Anlasser drückte – aber nichts rührte sich. »Scheiße!«
    Schließlich kamen wir zum Stehen. Bedrohlich schwebte der blinkende Metallring über uns. »Letzte Warnung«, erklang es diesmal von außen. »Verlassen Sie das Fahrzeug!«
    Jack versuchte, mit dem Griff des Revolvers die Seitenscheibe einzuschlagen, doch das Glas bekam nicht einen Kratzer. »Panzerglas«, murmelte er. »Im Wagen sind wir erst mal sicher.« Er entfernte eine Abdeckung an der Tür und zog einen Hebel. Die Tür öffnete sich. Zum Glück gab es diese Notentriegelung.
    Als Jack ausstieg, schnappte ich nach Luft. »Was hast du vor?«
    »Ich schieße der Mistbiene die Augen aus!« Er stellte sich hinter die geöffnete Tür und stützte die Ellbogen am Rahmen ab. Dann feuerte er auf das Fluggerät, das knapp vor unserem Auto in etwa zwei Meter Höhe schwebte.
    Auf der Unterseite der Drohne explodierte eine Linse. Ob das eine Kamera gewesen war oder ein Wärmesensor?
    Bevor Jack einen weiteren Schuss abfeuern konnte, zog sich das Flugobjekt mehrere Meter zurück.
    »Das gefällt dir nicht, was!«, schrie Jack und entfernte sich vom Auto.
    »Jack!« War er wahnsinnig? »Komm zurück!« Ich rutschte zur geöffneten Fahrertür und stellte die Beine auf die Straße. »Jack!«
    Er lief zur Drohne und feuerte zwei weitere Schüsse ab. Funken sprühten und zwei Lichter gingen aus. Aber plötzlich schoss der Ring auf den Taifun zu.
    »Raus!«, brüllte Jack und ich reagierte einfach, obwohl ich gelähmt vor Angst war. Es kam mir wie in Zeitlupe vor, als ich aufstand und zu Jack rannte. Dabei blickte ich zurück, um zu sehen, ob wir verfolgt wurden. Die Drohne befand sich allerdings genau über dem Taifun. Da öffnete sich auf der Unterseite des Ringes eine Klappe.
    »Ins Feld, Kate!« Jack packte mich am Arm und riss mich mit sich.
    Ich drehte mich erneut zu Xara um. Aus der Drohne fiel ein ballgroßer Gegenstand auf das Auto. Keine Sekunde später explodierte der Taifun mit einem Höllenlärm. Metallteile und Scherben flogen über unsere Köpfe. Jack warf sich auf mich und wir fielen in den Raps. Jack begrub mich unter seinem Körper.
    In meinen Ohren klingelte es, mein Schädel dröhnte und mein Herz sprang fast aus meiner Brust. Als die Druckwelle über uns gerollt war, glitt Jack von mir und zog mich in seine Arme. »Alles okay mit dir?«
    Ich nickte und starrte auf die Stelle, wo Xara explodiert war. Nichts außer Rauch, Fetzen und einer verbogenen Felge war auf der Straße zu sehen.
    Die Drohne schwebte unbeweglich auf der anderen Seite über dem Feld. Anscheinend konnte sie uns nicht mehr aufspüren und hatte sich die Position des Autos lediglich gemerkt gehabt. Das Flugobjekt war jetzt nutzlos und somit für uns ungefährlich.
    Wir waren vorerst in Sicherheit, aber steckten mitten im Nirgendwo fest.
    »Keine Sorge«, sagte Jack leise und legte einen Arm um mich. »MALVE weiß, wo wir sind.« Ja, unsere ID-Chips zeigten dem Untergrund unseren Aufenthaltsort an.
    Ich atmete auf, doch sofort durchzuckte ein Stich meine Brust. »Das Tagebuch!« Es war in meinem Rucksack gewesen.
    Hand in Hand näherten wir uns langsam Xaras rauchenden Überresten. Von unserem Gepäck war nichts mehr übrig. Tränen stiegen mir in die Augen. Ich hatte zwar alle Aufzeichnungen mehrmals gelesen und kannte sie auswendig, dennoch tat es ungemein weh, das kleine Buch verloren zu haben.
    Aber ich war ja selbst daran schuld. »Warum musste ich auch in diesen blöden Laden! Der Typ an der Kasse hat uns bestimmt verpfiffen.« Als ich laut aufschluchzte, zog Jack mich in seine Umarmung. Wie ein kleines Mädchen weinte ich an seiner Brust und wollte nicht mehr aufhören. Jack sagte nichts, sondern

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