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Blutflucht - Evolution

Blutflucht - Evolution

Titel: Blutflucht - Evolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loreen Ravenscroft
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nur.« Er nickte zum Zaun. Zahlreiche Armeefahrzeuge wirbelten den Staub auf, als sie rasch näherkamen. Die Helikopter waren mittlerweile auch so nah, dass ich das blaue Mondsymbol erkannte und wir die Durchsage verstanden.
    »Hier spricht MALVE. Das Gebäude ist umstellt. Leisten Sie keinen Widerstand, dann wird Ihnen nichts geschehen!«
    »Woher kommen die alle auf einmal?« Mein Herz raste vor Freude und ich weinte vor Erleichterung, war überglücklich. Sie kamen, um uns zu retten!
    Ich ging weiter und erschrak, als ein Junge sein Gesicht gegen das Glas drückte. Immer wieder klopfte er gegen die winzige Scheibe und rief offensichtlich etwas – das ich nicht verstand. Das dicke Fenster musste gepanzert und schalldicht sein.
    Hilfe ist unterwegs
, schickte ich hinein, obwohl ich nicht wusste, ob er mich hören konnte.
    Aber das hatte er. Ich erkannte es an seinem Gesicht. Er nickte und Tränen liefen über seine Wangen.
Lügen Sie auch nicht, Ma’am?
    Ich schüttelte den Kopf. Er war ein Telepath, wie ich!
Kannst du die Hubschrauber und die Fahrzeuge sehen?
Ich rückte vom Fenster weg, damit er freie Sicht hatte.
Die gehören zu uns
.
    Plötzlich liefen bewaffnete Männer in Tarnanzügen aus dem Institut. Sie kamen von überall her. Auch auf uns rannte eine Gruppe zu, umzingelte uns. Es waren drei Klone, vielleicht nur zwei Meter entfernt. Der Lauf ihrer Waffen zielte auf unsere Köpfe.
    »Oh nein«, wisperte ich. Ich wusste genau, wer diese Männer waren. »Die Superkrieger.« Ihre Gesichtszüge waren hart, verrieten keine Emotionen. Manche waren noch jung, schienen erst sechzehn zu sein, andere waren bestimmt schön über zwanzig Jahre alt. Aber eines hatten sie alle gemein: Sie sahen sich ähnlich wie Brüder. Alle besaßen sie dasselbe, kurz geschorene braune Haar, dunkelgrüne Augen und ein markantes Kinn. Ohne zu zögern eröffneten die Krieger, die aus dem Institut stürmten, das Feuer auf die MALVE-Hubschrauber und die Fahrzeuge, die bereits den Zaun erreicht hatten.
    »Kate!« Jack riss mich auf seinen Schoß und drehte den Rollstuhl so, dass ich mich zwischen seinem Rücken und der Wand befand.
    Zitternd spähte ich über seine Schulter und traute meinen Augen kaum. Ron stand auf einer der Kufen des Helikopters und hielt sich mit einer Hand am Rahmen der offenen Tür fest. Er trug wie die anderen MALVE-Krieger einen schwarzen Overall. Mit dem freien Arm deutete er auf die Klone, die uns umstellt hatten. Sofort wurden ihnen die Waffen aus der Hand gerissen und flogen auf Ron zu, als hielte der einen ultrastarken Magneten in seiner Hand.
    Ich blinzelte. Was hatte Ron für Kräfte? Konnte er Metall beeinflussen oder mithilfe von Telepathie Dinge bewegen?
    Funken stoben am Heck des Helis auf. Die Krieger zielten auf den Hubschrauber! Ein Schuss ließ die Frontscheibe des Helikopters zerspringen. Sofort drehte der Pilot ab.
    Am Zaun hatte sich währenddessen eine Armee aufgestellt. Auf der einen Seite Rons Männer in den schwarzen Overalls, auf der anderen die Klonkrieger in den Tarnanzügen. Während die Klone ihre Gewehre abfeuerten, wehrten sich die Mutanten mit anderen Mitteln. Nicht alle hatten Schusswaffen bei sich, manche schleuderten bläuliche Energiekugeln oder Feuerbälle aus ihren Handflächen.
    Ich zwinkerte und wollte meinen Augen nicht trauen.
    Konnte das wahr sein? Schlagartig erkannte ich, dass es noch viel mächtigere Mutanten gab, als ich bisher vermutet hatte.
    Plötzlich sah ich wieder Ron, der auf den Zaun zulief und ihn mit einer Armbewegung aufriss, ohne ihn zu berühren.
    Ein Schuss traf ihn und er taumelte zurück. Mein Herz setzte einen Schlag aus. »Ron!« Er rappelte sich auf und ging in Deckung. Gott sei Dank, er trug kugelsichere Kleidung!
    Die Superkrieger strömten aus der Öffnung im Zaun. Das Drahtgeflecht bewegte sich auf einmal und wickelte sich um die Klone. Ich sah Ron und eine Frau, die ihre Hände erhoben hatten. Die anderen feuerten auf die gefangenen Krieger. Bläuliche Flammen züngelten aus ihren Waffen und die Klone brachen zusammen. MALVE hatte sie nur betäubt.
    Nach und nach schafften sie es, alle Klone in ihre Gewalt zu bringen. Ron kam auf uns zu und schloss mich in seine Arme.
    Endlich. Endlich waren wir wirklich in Sicherheit.

Epilog
    »Guten Morgen, Kugelfisch«, sagte Jack liebevoll und strich mir über den runden Bauch.
    Lasziv streckte ich mich aus und zwinkerte mir den Schlaf aus den Augen. Plötzlich fühlte ich einen Stich in meiner Seite.

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