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Blutflucht - Evolution

Blutflucht - Evolution

Titel: Blutflucht - Evolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loreen Ravenscroft
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noch vorhanden. Er war zum Töten geschaffen worden und jetzt benahm er sich wie ein Weichei. Die Therapie hatte ihre Wirkung nicht verfehlt. Schon die Jugendlichen hatte er nicht umbringen wollen. Gekonnt hätte er es ohne weiteres.
    Was war es, das ihn bei dieser Frau zögern ließ? Ihr herzerweichender Blick? Ihre Schönheit? Oder ihre warme und weiche Gestalt? Es fühlte sich gut an, wie sich ihr Körper an seinen schmiegte. Außerdem roch sie wahnsinnig gut.
    Adam unterdrückte ein Knurren, als er spürte, welche körperlichen Reaktionen sie bei ihm hervorrief. Er fühlte bereits jenes verräterische Ziehen in seinen Lenden, das ihn oft nachts befiel. Er würde hart werden, wenn er sie länger an sich presste, und das wollte er auf keinen Fall.
    Sie legte den Kopf in den Nacken, öffnete leicht ihre sinnlichen Lippen und schaute ihn unverwandt an. In ihrem Blick lag keine Furcht, nur ihre Stimme vibrierte leicht, als sie sagte: »Komm mit mir, Adam.«
    »Niemals«, antwortete er und drückte auf den Auslöser der Waffe. Der Taser summte und ihre Gestalt erschlaffte in seinem Arm. Sofort hob er die junge Frau hoch. Er wollte sie hier auf keinen Fall liegen lassen. Es war hier unten viel zu gefährlich.
    Plötzlich fühlte er sich für sie verantwortlich. Seit wann besaß er einen Beschützerinstinkt? Man hatte ihm gelehrt, seine Kameraden zurückzulassen. Aber bei dieser Frau schaffte er das nicht.
    Sie befanden sich ja auch nicht im Krieg. MALVE wollte ihm nicht wirklich etwas Böses – eigentlich hatten sie ihm geholfen.
    Dennoch – er würde sich nicht mehr einsperren lassen.
    Woher war die Frau gekommen? Adam blickte sich um. Sie war bestimmt nicht zu Fuß in Downtown unterwegs gewesen.
    Er ging den Weg zurück aus der Gasse und sah einen schwarzen Wagen stehen, der bereits von einer Alten und zwei Männern inspiziert wurde. Offensichtlich hatten sie versucht, mit dem Ziegelstein, den einer von ihnen in der Hand hielt, die Scheibe einzuschlagen, aber das Seitenfenster hatte nur Kratzer davongetragen.
    »Verschwindet«, knurrte Adam.
    Als sie ihn sahen, wichen sie vor ihm zurück und hoben bedrohlich ihre Messer und Knüppel. Adam betrachtete sein Spiegelbild in der Scheibe und erschrak beinahe vor sich selbst, so finster schaute er drein.
    Hastig griff er nach der herabhängenden Hand der Frau und benutze ihren Daumen, um die Tür des Autos zu öffnen. Dann legte er sie auf den Rücksitz und nahm hinter dem Steuer Platz.
    »Wohin darf ich Sie bringen, Miss McKenzie?«, fragte das Auto, als es automatisch die Tür schloss und startete.
    Da Adam seinen Chip nicht mehr hatte, erkannte das Fahrzeug ihn nicht. Sehr gut.
    »Nach Hause«, sagte er. Wo auch immer das war.
    Als sie losfuhren, zog es hinter seinem Brustbein. Er hätte auch gerne ein eigenes Zuhause gehabt, nicht nur dieses winzige Apartment in der psychiatrischen Abteilung.
    Aufatmend registrierte er, dass sie nicht zurück in die MALVE-Einrichtung fuhren, sondern in die entgegengesetzte Richtung. Er drückte auf das Fähnchen, das der Bildschirm auf der Mittelkonsole anzeigte, und sofort spuckte der Bordcomputer die Adresse der Frau aus: Bourdon Road, Entfernung: zwanzig Meilen, Wohnung von Hillary McKenzie.
    Hillary hieß also die junge Frau auf dem Rücksitz und sie war eine Miss – also nicht vergeben. Adam drehte sich um. Sie lag noch immer genauso da wie zuvor: auf dem Rücken, den Kopf zu ihm gedreht. Eine Hand hing von der Sitzfläche und baumelte hin und her.
    Es war selten, dass Adam eine Frau sah. Damals, im Lago-Pharm Institut, war er nur von Männern umgeben gewesen. Es hatte auch keine weiblichen Krieger gegeben, damit sie während des Krieges nicht abgelenkt würden.
    Adam krabbelte nach hinten und setzte sich neben sie. Ihren Beine legte er auf seinen Schoß. Sie steckten in zierlichen Stiefeln und einem engen Anzug. Wie eine zweite Haut spannte sich ihr Overall über ihre Rundungen, von denen sie reichlich besaß. Sie war wirklich ein interessantes Geschöpf. Er sollte sie als Geisel nehmen. Mit ihrem Wagen würde er weit kommen, bis an die Landesgrenze und vielleicht darüber hinaus.
    Adam atmete tief durch und lehnte sich zurück. Wie ihre großen braunen Augen ihn angeschaut hatten … Sie hatten etwas von einem scheuen Tier. Aber Adam hatte Mut darin funkeln gesehen. Kein Wunder, sie war offensichtlich eine Agentin.
    Er beugte sich über sie und betrachtete ihre kleine Nase und den schön geschwungenen Mund. Weich und verlockend

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