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Blutgesicht

Blutgesicht

Titel: Blutgesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte das Gefühl, nicht mehr sie selbst zu sein. Schon seit ihrem Traum nicht mehr. Sie ging zwar allein durch die Welt, aber sie mußte sich führen lassen, und das empfand sie als so schrecklich und schlimm. Auch weil sie sich nicht dagegen wehren konnte.
    Sie war nur noch eine Hülle, die von einer fremden Kraft gelenkt und plötzlich gestoppt wurde.
    Genau vor einer Tür, die sie kannte.
    Es war der Eintritt zu dem Ausstellungsraum, in dem sich die Bilder des Malers verteilten. Sie wußte darüber Bescheid, denn sie würde ihn nicht zum erstenmal betreten.
    »Wir sind da!« flüsterte Lassalle.
    Jane schaute ihn als Antwort nur von unten nach oben und dabei schräg an.
    »Freust du dich?«
    »Ich weiß nicht, ob ich mich freuen soll.«
    »Doch«, flüsterte er, »das mußt du. Es ist eine wunderbare Vorfreude in dir, denn ich werde dich mit einem Geheimnis bekanntmachen, das nur sehr wenige vor dir erlebt haben.«
    »Und was ist mit denen geschehen?« fragte Jane flüsternd .
    »Laß dich überraschen.«
    »Dann werde ich sie sehen können?«
    »Ja, oder vielleicht.« Er lächelte wieder und ließ seinen Arm von Janes Schultern rutschen.
    Die Tür besaß eine oval geformte Klinke, die der Maler mit seiner rechten Hand umspannte. Lautlos bewegte sich die Tür nach innen. Hinter ihr öffnete sich ein saalartiger Raum, den Jane auch nicht zum erstenmal betrat.
    »Willkommen in meiner Kunstwelt«, sagte Nathan Lassalle. »Willkommen bei mir…«
    Jane gehorchte und betrat mit weichen Knien den saalartigen Ausstellungsraum…
    ***
    Lady Sarah öffnete uns, und wir schauten in das sehr besorgt wirkende Gesicht der alten Dame.
    »Gut, daß ihr gekommen seid.«
    »Das noch an einem Samstag«, sagte ich.
    »Seit wann gibt es für euch ein Wochenende?«
    »Nimm ihn nicht so ernst, Sarah«, sagte Suko. »Er steht manchmal mehr neben sich.«
    »Ja, du wirst auch älter, John.« Sie hob einen Zeigefinger. »Und wer das nicht will, der muß sich früh aufhängen.«
    »Danke, ich habe verstanden.«
    Sie ließ uns eintreten. Raus aus der Kälte, hinein in die Wärme, die mir im ersten Moment bullig vorkam, wie von einem Kanonenofen stammend.
    »Hast du es hier überheizt?« fragte ich auch sofort. »Das kommt dir nur so vor.«
    »Dann ist es ja gut.«
    Wir zogen unsere Jacken aus und folgten Sarah in ihr Wohnzimmer, das einem kleinen Museum glich, denn die Möbel waren allesamt ziemlich alt. Aber auch sehr gepflegt, denn darauf legte Lady Sarah großen Wert, ebenso wie auf den Kram, den sie über all rumstehen hatte. Von der Vase über alte Puppen bis hin zu den alten Leinendecken auf den Tischen und der Kommode.
    Der Tee stand bereit, und einen kleinen Imbiß halte die Horror-Oma ebenfalls vorbereitet. Keine Süßigkeiten, sondern Sandwiches, belegt mit verschiedenen Schinkensorten oder Pasteten.
    »Eßt und trinkt«, sagte sie, als wir uns gesetzt hatten.
    »Deswegen hast du uns nicht kommen lassen?«
    »Nein, leider nicht.« Sie wollte uns Tee einschenken. Das ließ ich nicht zu und übernahm es selbst, so konnte Lady Sarah sich setzen. An diesem Tag trug sie ein graues Wollkleid. Es war tailliert und besaß einen Rollkragen, der allerdings vom Hals etwas abstand. Auf ihre Ketten hatte sie beinahe verzichtet. Nur eine Perlenkette malte sich auf dem dunklen Stoff ab. Die kleinen Kugeln sahen aus wie zu Eis gewordene, helle Tränen.
    Wie immer war der Tee hervorragend. Das gleiche traf auch auf die Sandwiches zu, denn Sarah Goldwyn gehörte zu den Menschen, die nur das Beste kauften.
    Ich aß eine dreieckige, mit Pastete belegte Schnitte und hatte die Hälfte des Tees aus der Tasse getrunken, als Sarah sagte: »Wie ich schon am Telefon erwähnte, sie ist einfach gefahren. So mir nichts, dir nichts. Sie ist weg.«
    »Und?«
    Lady Sarah funkelte mich an. »Hör auf, John. Tu nicht so harmlos.«
    »Sie wollte also zu diesem Maler.«
    »Ja. Das hat sie zwar nicht gesagt, doch für mich gibt es keine andere Alternative.«
    »Warum?«
    »Das kann ich dir nicht sagen. Jane kam mir so anders vor. So wie sie ausgesehen und auch gehandelt hat, war sie nicht mehr die Jane Collins, die ich kenne. Sie war eine andere Person. Sie stand unter der Knute einer fremden Macht. Für mich hat diese Macht auch einen Namen. Sie heißt Nathan Lassalle, den ihr ja auch kennt.«
    »Und wie«, gab Suko zu. »Als ich ihn sah, da fielen mir alle meine Sünden ein. Ich hatte den Findruck, direkt in das Gesicht des Teufels zu schauen.«
    Ich drehte ihm den

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