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Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21

Titel: Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Stimmung war gedrückt. Auf keinem der Fotos hatten die Angestellten von Barneys irgendjemanden wiedererkannt, einschließlich der theatralischen Larissa und Christy, die kichernd eintrafen und das Verfahren auch weiterhin als urkomisch betrachteten. Die zusammenwohnenden Andy und Mo wurden in Goleta telefonisch befragt. Desgleichen Fahriza Nourmand in Westlake Village. Niemand erinnerte sich an irgendjemanden, der in Angeline Wassermans Nähe oder in der ihrer Tasche herumgelungert wäre.
    An jenem Tag waren keine verdächtigen Gestalten gesichtet worden, obwohl jemand eine Packung Herrenunterhosen geklaut hatte.
    Topher Lembell rückte Angeline Wassermans Telefonnummer heraus, die er auf die Rückseite seiner babyblauen Visitenkarte kritzelte.
    »Sie können mich jederzeit zum Maßnehmen anrufen, aber erzählen Sie niemandem hier was davon. Theoretisch darf ich in meiner Arbeitszeit nichts auf eigene Rechnung machen, aber ich glaube nicht, dass es dem lieben Gott was ausmacht, Sie etwa?«
    Jetzt schrieb Milo Wassermans Nummer in sein Notizbuch, zerdrückte die Karte und warf sie in meinen Aschenbecher.
    »Kein Interesse an Maßanfertigung?«, fragte ich.
    »Dafür hole ich Omar den Zeltmacher.«
    »Wie wär’s mit Stefano Ricci? Fünfhundert Dollar für einen Schlips ist ein Schnäppchen.«
    »Rick«, sagte er. »Seine Krawatten kosten mehr als meine Anzüge. Wenn ich rachsüchtig bin, verwende ich das gegen ihn.«
    Er spielte mit dem Strohhalm, versuchte ihn zu zerreißen, schaffte es nicht und rammte ihn durch den Deckel seines Bechers. »Unmittelbar bevor ich an deinem Haus ankam, erhielt ich die Nachricht, welche Telefonzelle für den Flüster-Scheiß benutzt wurde. Sehen wir sie uns doch mal an, sie liegt nicht sehr weit weg.«
     
     
    Eine Tankstelle an der Ecke Las Posas und Ventura, eine Fahrt von fünf Minuten.
    Trucks und Pkws standen hintereinander an den Zapfsäulen, hungrige Fahrer strömten in einen benachbarten Stop & Shop hinein und wieder heraus. Die Telefonzelle befand sich neben den Toiletten. Kein Absperrband oder ein anderer Hinweis darauf, dass sich jemand um Fingerabdrücke gekümmert hatte.
    Als ich eine dementsprechende Bemerkung fallen ließ, sagte er: »Die Kollegen aus Ventura sind heute früh um sechs hergekommen und haben eine ganze Menge Abdrücke eingesammelt. Selbst mit AFIS wird es eine Weile dauern, die auseinanderzudividieren.«
    Wir gingen in das Esslokal, wo er die Fotos den Angestellten zeigte. Kopfschütteln, Apathie. Als wir wieder draußen waren, fragte er: »Irgendwelche Vorschläge?«
    »Wer immer die Handtasche gestohlen hat, war sorgfältig genug, das Handy für die Anrufe zu benutzen, bei denen er gleich wieder auflegte, und für das Flüstern zum Münztelefon überzugehen. Oder wir haben es mit zwei Leuten zu tun, die als Team arbeiten. Auf jeden Fall ist der Anrufer eine Zeitlang in Camarillo geblieben, wie wär’s also, wenn wir mal da drüben fragen würden?« Ich zeigte über den Ventura zu einer Menge anderer Lokale.
    »Klar, warum nicht?«
    Wir schafften sechs Restaurants, bevor er sagte: »Genug. Vielleicht erkennt die geistesabwesende Ms. Wasserman irgendjemanden wieder.«
    »Du hast keine Fotos von Billy Dowd rumgezeigt.«
    »Ich hab keine bekommen«, sagte er. »Und ich hab mir gedacht, es spielte keine Rolle, weil ich mir nicht vorstellen kann, wie Billy ohne fremde Hilfe hierherkommen soll.«
    »Selbst wenn er es geschafft hat, hätten die Mitarbeiter von Barneys ihn bemerkt.«
    »Nicht cool genug.«
    »Warum hast du denn überhaupt Peatys Foto gezeigt? Er hat Vasquez nicht angerufen und sich selbst als gefährlich bezeichnet.«
    »Ich wollte sehen, ob er schon mal hier draußen war. Sieht so aus, als wenn keine der von uns ins Auge gefassten Parteien hier gewesen wäre.«
    »Nicht unbedingt«, sagte ich. »Angeline Wasserman ist hier angeblich jeden Monat. Dem Personal war sie als zerstreut bekannt, also vielleicht auch jemand anderem. Jemandem, der so stilvoll ist, dass er nicht aus dem Rahmen fällt, wie Dylan Meserve zum Beispiel.«
    »Niemand hat sein Foto erkannt, Alex.«
    »Vielleicht kennt er sich ein bisschen mit Spezialeffekten aus.«
    »Er geht verkleidet einkaufen?« »Er spielt eine Rolle«, sagte ich. »Vielleicht geht es ihm gerade darum.«
     
     
    Ich nahm den 101er zurück in die Stadt und lag gut in der Zeit, als Milo im Revier anrief, um zu überprüfen, ob irgendwelche Nachrichten für ihn vorlägen. Er musste demjenigen, der in

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