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Blutgold

Blutgold

Titel: Blutgold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B McGilloway
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brechen wie das, das du
dem Mann in dem Laden gegeben hast«, sagte sie ernsthaft.
    »Ich tue mein Bestes, Liebes«, brachte ich hervor, doch beim Gedanken
an Natalia und ihr Schicksal seit ihrem Verschwinden wurde mir ganz anders.
    »Wenn du weiter lieb bist, schenkt er dir vielleicht noch jemanden, um
den du dich kümmern kannst«, meinte Penny.
    »Aber nur wenn du ganz lieb bist, versteht
sich«, sagte Debbie, und ihre Augen funkelten schelmisch.
    Pennys Blick wanderte mehrfach zwischen Debbie und mir hin und her, als
wüsste sie, dass es in diesem Wortwechsel eine Bedeutungsebene gab, die sie
nicht recht erfasste. Schließlich gab sie offenbar auf und stellte einfach
fest: »Ich bin froh, dass der liebe Gott dir Shane und mich geschenkt hat.«
    »Ich auch, Liebes«, sagte ich.

16
    Dienstag, 17. Oktober
    Am
nächsten Morgen fuhr ich Penny zur Schule. Als wir vom Parkplatz zu ihrem
Klassenzimmer gingen, hielt sie meine Hand und erzählte mir, was sie sich zu
ihrem bevorstehenden neunten Geburtstag wünschte. Dann traf sie vor ihrem
Klassenzimmer eine Klassenkameradin, und aufgeregt schwatzend gingen die beiden
hinein, ohne sich auch nur von mir zu verabschieden.
    Als ich
mich wieder ins Auto setzte, sah ich, dass ich einen Anruf verpasst hatte. Ich
erkannte die Nummer als die von Janet Moores Freundin Nuala wieder. Am Vorabend
hatte ich noch mehrfach versucht, sie anzurufen, als die Kinder im Bett waren,
aber immer nur ihren Anrufbeantworter erreicht.
    »Sind Sie Nuala …?«, fragte ich zögerlich und hoffte, sie werde mir
ihren Nachnamen nennen, was sie auch tat.
    »McGonagle. Wer sind Sie?«
    »Ich bin Inspektor bei An Garda. Benedict Devlin«, sagte ich. »Ich
würde Ihnen gerne einige Fragen zu Janet Moore stellen, wenn Sie nichts dagegen
haben.« Ich wusste nicht, ob sie schon erfahren hatte, was Janet Moore
zugestoßen war.
    »Sie hat sich doch nicht schon wieder festnehmen lassen, oder?« Sie
lachte.
    »Ich fürchte, nein«, sagte ich. »Es ist … Ich dachte, man hätte es
Ihnen gesagt. Es ist etwas geschehen. Ich muss Ihnen leider sagen, dass Mrs
Moore tot ist.«
    Nuala lachte nochmals, ein verächtliches Schnauben, als hielte sie
meine Worte für einen Scherz. Dann wurde es still in der Leitung, nur ihr Atem
strich über die Sprechmuschel. »Meinen Sie das ernst?«
    »Ich fürchte, ja, Ma’am. Ich dachte, Sie hätten es gehört.«
    »Mein Gott!« Der Ausruf endete in einem Schluchzen, dann war es wieder
still.
    »Ms McGonagle? Alles in Ordnung?«
    Gedämpft hörte ich sie schluchzen. Als sie schließlich wieder sprach,
war ihre Stimme heiser.
    »Ich war übers Wochenende verreist. Den Montag hatte ich frei, ich habe
gerade erst Ihre … Was ist denn passiert?«
    »Wir wissen es nicht genau. Standen Sie beide sich sehr nahe?«
    »Ja«, sagte sie. »Wir kennen uns seit Jahren. Sind Sie sicher, dass es
Janet ist?«
    »Ich fürchte, ja, Ma’am. Tut mir leid.«
    »Wie ist sie … wie ist es passiert?«
    »Das wird zurzeit untersucht«, sagte ich vage. Ich ging davon aus, dass
der PSNI in irgendeiner Form
ermittelte, allerdings würde man abwarten müssen, bis Karl Moore sich so weit
erholt hatte, dass er erklären konnte, was seiner Frau zugestoßen war. »Wann
haben Sie Mrs Moore zuletzt gesehen?«
    »War es ein Unfall? Ist Karl verletzt?«
    »Das kann ich wirklich nicht sagen, Ma’am«, sagte ich. »Es wird
untersucht. Ich kann Ihnen nur sagen, dass es kein Unfall war.«
    »Gütiger Gott«, murmelte sie. »Und was ist mit Karl?«
    »Das wird untersucht«, wiederholte ich nachdrücklich. »Also, wann haben
Sie Mrs Moore zuletzt gesehen?«
    Sie zögerte einen Moment, dann antwortete sie: »Am Wochenende. Sie kam
Freitag hierher.«
    »Und hierher ist …?«
    »Belfast. Sie kam ins Labor.«
    »Dort arbeiten Sie, richtig?«, riet ich.
    »Ja. Ich bin Dozentin an der Queen’s University. Janet rief mich letzte
Woche an und bat mich, etwas für Sie zu analysieren. Für einen Artikel, an dem
sie arbeitete. Am Freitag kam sie wieder her, um die Ergebnisse abzuholen. Ich
war davon ausgegangen, dass Sie wissen, wo ich arbeite. Sie haben meine
Büronummer angerufen.«
    »Die haben wir in Janets Terminkalender gefunden.«
    »Ja, die Nummer ist neu. Die kannte sie wahrscheinlich noch nicht
auswendig«, erläuterte sie, obwohl ich gar nicht danach gefragt hatte.
    »Verstehe. Um wie viel Uhr haben Sie sich am Freitag mit ihr
getroffen?«
    »Nach meiner letzten Veranstaltung, irgendwann nach sechs. Sie blieb
über

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