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Blutgold

Blutgold

Titel: Blutgold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B McGilloway
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nicht, wovon er sprach, und hakte nach. »Sie müssen mir
schon erklären, was Sie meinen.«
    »Die toten Fische«, erklärte er erbost.
    Seit
Coyle einige Wochen zuvor an den Carrowcreel gezogen war, waren ihm immer mehr
tote Fische aufgefallen, die flussabwärts trieben. Zuerst war es nur alle paar
Tage einer gewesen. Mittlerweile sah er jeden Tag zwei. Er dachte, es müsse am
Wasser liegen, daher hatte er begonnen, Proben zu entnehmen, jeden Tag an einer
anderen Stelle. Als er eines Tages gerade etwas Wasser entnahm, merkte er, dass
Leon Bradley ihn beobachtete, und er sagte ihm, er glaube, dass der Fluss
verunreinigt würde. Leon erwiderte, er kenne jemanden, der möglicherweise
helfen könnte. Einige Tage später hatte er Coyle dann mit Janet Moore bekannt
gemacht. Leon nahm an, die Verunreinigung gehe von der Orcas-Mine aus, die ein
paar Meilen flussaufwärts lag, und Janet sagte, wenn das stimme, werde sie
einen Artikel darüber schreiben. Sie hatte eine von Coyles Wasserproben
mitgenommen, um sie testen zu lassen, und versprochen, sich wieder bei ihm zu
melden.
    »Ich warte
immer noch auf ihren Anruf«, fügte er hinzu.
    »Ich fürchte, da können Sie lange warten.«
    Tom
kam mit mir nach Hause, um mit uns zu Abend zu essen. Die Kinder freuten sich
sehr, ihren einzigen Onkel zu sehen, zumal er Geschenke mitbrachte. Ich
versuchte, die Vorfälle der vergangenen Wochen zu vergessen, rief mir in
Erinnerung, dass ich ja suspendiert war. Dennoch sah ich häufig auf die Uhr und
fragte mich, wann ich Gelegenheit haben würde, Nuala anzurufen, um sie zu fragen,
ob sie sich am Freitagabend mit Janet getroffen hatte und falls ja, wo. Die
Fahrt nach Belfast dauerte beinahe zwei Stunden, daher war es unwahrscheinlich,
dass Janet um zwanzig Uhr Leon getroffen hatte, wenn sie zu Nuala gefahren war.
    Nach dem
Abendessen standen Tom und ich draußen vor der Hintertür, damit ich eine
Zigarette rauchen konnte. Er setzte sich auf die Stufe, weit genug von mir
entfernt, um den Rauch nicht abzubekommen, doch so nah, dass ich seine
Missbilligung sah.
    »Du wirst dich mit denen da noch umbringen, weißt du. Und das, wo du
eine junge Familie hast.«
    »Vor ein paar Wochen hat man auf mich geschossen«, sagte ich.
    »Mein Gott! Wurdest du verletzt?«
    Ich schüttelte den Kopf, zog ein letztes Mal an meiner Zigarette und
trat den Stummel aus.
    »Macht Debbie sich keine Sorgen um dich?«
    »Bestimmt. Aber so oft kommt das ehrlich gesagt nicht vor.«
    »Trotzdem, Ben, du hast Familie. Vielleicht solltest du es ein bisschen
langsamer angehen lassen. Für dich sorgen, weißt du.«
    »Was ist mit dir?«, fragte ich, um das Thema zu wechseln. »Immer noch
mit Wie-hieß-sie-noch-gleich zusammen?«
    »Emma? Nein.«
    »Das tut mir leid. War es denn was Ernstes?«
    Lächelnd sah er zu mir hoch. »Dass du ihren Namen nicht mehr weißt,
sollte deine Frage beantworten.«
    »Wohl wahr.« Tom hatte eine lange Liebesbeziehung gehabt, die erst vor
knapp einem Jahr geendet hatte. Seitdem trieb er rastlos durch eine Serie von
One-Night-Stands und kurzen Affären.
    »Geht es dir gut? Mit allem, du weißt schon.«
    Er hob eine Augenbraue und tat unbekümmert. »Mir geht’s gut. Um dich
mache ich mir Sorgen.«
    »Mir wird schon nichts passieren.«
    »Das hat Leon Bradley garantiert auch gedacht«, sagte er, stand auf und
öffnete die Hintertür, um wieder in die Küche zu gehen.
    Tom
verabschiedete sich um kurz nach neun, und wir machten Penny und Shane
bettfertig. Penny betete neuerdings zu Gott, ihr noch einen Bruder oder eine
Schwester zu schenken – nicht um Shane zu ersetzen, so betonte sie, sondern
damit sie beide nicht einsam würden. Als sie das letzte Mal um etwas gebetet
hatte, war es ein Hamster gewesen – Harry hatte nur ein gutes Jahr überlebt. In
der ersten Zeit nach seinem Tod hatte Penny ihre Zuneigung auf unseren Basset
Frank gerichtet, doch nun war sie offenbar darüber hinweg. Seltsamerweise
schenkte Shane dem Hund jetzt mehr Aufmerksamkeit. Häufig zog er Frank an
seinem verbliebenen Ohr, wofür Frank ihm übers Gesicht leckte.
    »Wir werden
sehen, Liebes«, antwortete ich auf ihren neuesten Wunsch. »Egal was passiert,
du hast doch Shane.«
    »Warum hat der liebe Gott dir Shane und mich geschenkt?«, fragte sie
und stützte sich im Bett auf.
    »Weil ich wohl richtig lieb gewesen bin, als ich jünger war. Er hat mir
euch geschenkt, damit ich mich an seiner statt um euch kümmere.«
    »Deshalb darfst du auch keine Versprechen mehr

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