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Blutgrab

Blutgrab

Titel: Blutgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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diente.«
    Ulbricht war auf der Stelle hellwach. »Wie bitte?«
    »Nachdem die Feuerwehr den Brand gelöscht hatte, wurde das Gebäude auf Glutnester durchsucht. Und auf Personen, die sich möglicherweise noch in dem ehemaligen Krankenhaus befanden. Keine Glutnester, keine Personen, nur ein kleines Waffenarsenal und dieses Versteck, leider verlassen.«
    »Ich fasse es nicht«, keuchte Ulbricht. Warum hatte ihn niemand angerufen? Plötzlich erinnerte er sich daran, dass das Lämpchen des Anrufbeantworters geleuchtet hatte, als sie gestern Abend spät nach Hause gekommen waren.
    »Das kann ich Ihnen nicht beantworten. Also - Sie können mir nichts dazu sagen?«
    »Nein.«
    »Besteht die Möglichkeit, dass es sich bei den Waffen um die handelt, die bei dem Einbruch ins alte Gericht in Ronsdorf entwendet wurden? Sie wissen schon, die Maschinenpistolen aus Polizeibeständen? Und drängt sich nicht der Verdacht auf, dass es sich bei dem Versteck um den Unterschlupf der drei Räuber handelt? Sie sind doch der Polizist, Herr Ulbricht.«
    »Frau Göbel - ich verhänge hiermit eine Nachrichtensperre. Höre ich ein einziges Wort über die Waffen und das komische Versteck im Radio, werde ich Eckhardt anrufen. Er wird dafür sorgen, dass Sie morgen einen Termin bei der Agentur für Arbeit haben, um sich einen neuen Job zu suchen.«
    Michael Eckhardt war der etwas chaotische Chefredakteur der Wupperwelle. Ulbricht hatte einen recht guten Draht zu ihm, und er war sicher, dass ein Anruf bei ihm genügen würde, um dessen Mitarbeiter zurückzupfeifen.
    Heike Göbel gab sich unbeeindruckt. »Aber der Begriff Pressefreiheit ist Ihnen gelaufig?«
    »Ich bin das Gesetz, und ich glaube, dass ich mich klar genug ausgedrückt habe.«
    »Machen wir einen Deal?«
    »Für eine Erpressung ist es zu früh am Tag. Was wollen Sie?«
    »Ich sende nichts in den Nachrichten um halb sieben, und Sie versorgen mich zuerst mit Infos, wenn Sie etwas für mich haben.«
    »Ich lasse die Konkurrenz da raus«, stimmte Ulbricht zu. »Wenn aber schon jemand anders Wind von der Sache bekommen hat, kann ich es nicht ändern. Also - versprechen kann ich nichts.«
    »Aber…«, setzte die Radioreporterin an.
    »Kein aber, ich habe gesprochen. Sie hören von mir. Ach, eins noch: Sie wissen doch immer alles. Ist Ihnen etwas über einen Stromausfall in Barmen bekannt?«
    »Ja, darüber haben wir eben berichtet. Es hat einen Brand in einer Trafostation gegeben, die Stadtwerke arbeiten auf Hochdruck. Wahrscheinlich ist der Strom gleich wieder da.«
    »Es war ziemlich dunkel, als ich heute Nacht aufgewacht bin«, klagte Ulbricht und kratzte sich am Hinterkopf.
    »Ach was.« Heike Göbel lachte. »Das wäre doch mal einen Beitrag wert.«
    Ulbricht grunzte, als ihm klar wurde, was er eben gesagt hatte. »Over and out.« Er drückte die rote Taste und stierte auf das Handy in seiner Hand. Seine Gedanken kreisten wieder um den seltsamen Brand im Marienheim. Immer wieder hatte es dort gebrannt, seitdem das Gebäude leer stand. Dass eine Brandstiftung aber dazu dienen würde, das Versteck einer Bande ans Tageslicht zu bringen, trug dazu bei, dass sich Ulbrichts Laune einen Deut besserte.
    Höchste Zeit, Heinrichs aufs Gleis zu stellen, dachte er und rief die Handynummer seines Assistenten auf.
    »Warum weiß ich nichts davon?«, kam er ohne Begrüßung auf den Punkt, nachdem sich »Brille« Heinrichs schon nach dem ersten Freizeichen gewohnt zackig gemeldet hatte.
    »Sie wollten nicht gestört werden, schon vergessen, Chef?«
    »Ich wollte nicht auf dem Handy angerufen werden, Sie Pappnase!«
    »Deshalb habe ich auf Festnetz angerufen und Ihnen eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen. Wenn Sie den aber nicht abrufen, ist es nicht meine Schuld.«
    »Schon gut, vergessen Sie es. Also, ich will Fakten hören!«
    »Gestern gegen 22.40 Uhr ging bei der Feuerwehr der Notruf ein. Der Elberfelder Löschzug war rasch zur Stelle und hatte den Brand in der alten Klinik schnell unter Kontrolle. Die Brandstifter waren flüchtig, konnten aber durch die Zeugenberichte wachsamer Nachbarn aufgetrieben und befragt werden. Tja, und in einem Kellergewölbe fanden die Kollegen der Feuerwehr ein kleines Waffenarsenal. Maschinenpistolen aus Behördenbestanden, wie die interne Ermittlung schon in der Nacht feststellen konnte.«
    »Was ist mit dem Versteck?«
    »Sie wissen also schon davon. Gut. Also, es gibt einen Kellerraum, der als Unterschlupf für drei Personen dient. Drei

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