Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutgrab

Blutgrab

Titel: Blutgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
Vom Netzwerk:
Schlafplätze haben wir sicherstellen können, und drei Paar Stiefel. Das Profil wird gerade abgeglichen, sieht aber nach erstem Augenschein danach aus, dass wir das Nest unserer Räuber gefunden haben. Leider sind die Vögel ausgeflogen.«
    »Na wunderbar«, keuchte Ulbricht. »Dann warten wir einfach, bis sie zurückkommen. Sorgen Sie dafür, dass die Feuerwehr verschwindet. Die werden sich ihre Waffen zurückholen wollen. Und wir werden den alten Kasten auf die Beute vom Raubüberfall auf Brabender durchsuchen, vielleicht werden wir fündig.«
    »Gute Idee, Chef.«
    »Dann können sie mit den Knarren wenigstens keinen Blödsinn mehr machen.« Ein schadenfrohes Grinsen kam über Ulbrichts Lippen. »Heinrichs, das könnte ein schöner Tag werden.«
    »Das sehe ich anders. Es fehlen MPs, und die Täter dürften nicht unbewaffnet unterwegs sein, da auch einige Kisten mit Munition aus dem Einbruch nicht mehr aufgetaucht sind.«
    »Scheiße.«
    »Sie sagen es. Ich bin übrigens noch an der Hardt, hier ist das große Aufgebot vor Ort. Wenn Sie mir einen Kaffee vorbeibringen, zeig ich Ihnen den alten Kasten.«
    »Schon unterwegs.« Ulbricht beendete das Gespräch. Das Handy warf er achtlos auf den niedrigen Wohnzimmertisch und machte, dass er ins Bad kam. Auf dem Weg machte er einen Halt am Schlafzimmer und warf einen Blick hinein. Maja schlief tief und fest. Offenbar zollte der vorangegangene Tag seinen Tribut. In embryonaler Haltung lag sie in den Federn, und Ulbricht stellte erfreut fest, dass sie im Schlaf lächelte. Sie trug eines seiner viel zu großen T-Shirts, da sie ein Nachthemd oder einen Pyjama vergessen hatte.
    Er ließ sie schlafen, immerhin hatte sie frei. Dass sie ihn gestern unterstützt hatte, war gut gewesen, doch heute würde er den Tag alleine meistern und ihr am Nachmittag etwas von der Stadt zeigen. Während er sich ins Bad begab, hoffte er, dass es nicht bei der frommen Hoffnung auf einen geregelten und zeitigen Feierabend blieb.
    Obwohl er mit dem Licht auskommen musste, das durch das kleine Fenster ins Bad einfiel, sah er im Spiegel, dass seine Ringe unter den Augen dunkler wurden, und für eine Rasur würde auch heute keine Zeit sein. So beschränkte er sich darauf, die Zähne zu putzen und sich das Gesicht mit kaltem Wasser zu erfrischen. Zehn Minuten später schlich er so leise wie möglich aus der Wohnung.
    Wuppertal-Elberfeld, Hardtstraße, 7.10 Uhr
    Das Brummen der Generatoren und laufender Motoren verdrängte das Vogelgezwitscher des noch jungen Morgens. Obwohl die eigentlichen Löscharbeiten abgeschlossen waren, hatte man die Hardtstraße noch für den Verkehr gesperrt. Feuerwehrfahrzeuge und Rettungswagen standen kreuz und quer vor dem alten Marienheim.
    Längst schon hatte die aufgehende Sonne die Dunkelheit verdrängt. Den Vectra hatte er an dem Abzweig geparkt, der als Fußweg zur Waldbühne der Hardt ausgeschildert war. Die Wagentür trat er mit dem Fuß zu, da er in jeder Hand einen Pappbecher mit Kaffee hielt, den er auf dem Weg an der Tankstelle besorgt hatte.
    Die restlichen Meter legte Ulbricht zu Fuß zurück. Auf das Abschließen des Wagens konnte er in Anbetracht der Einsatzkräfte verzichten. Außerdem würde niemand einen zwanzig Jahre alten Opel klauen, da war er sehr sicher. Als er tief durchatmete, kroch der Gestank von Rauch in seine Atemwege. Seine Kopfhaut zog sich zusammen, als er an der Absperrlinie stehen blieb und den Blick auf die Reste des Marienheims richtete. Ulbricht fragte sich, warum der neue Besitzer den alten Kasten nicht schon längst dem Erdboden gleichgemacht hatte.
    Anzügliche Graffiti und der Schriftzug »Fuck Cops« zierten die blassgrüne Fassade, von der seit Jahren der Putz blätterte.
    »Da sind Sie ja, Chef«, wurde er von Heinrichs begrüßt.
    »Hier - Ihr Kaffee.« Ulbricht hielt ihm einen der beiden mitgebrachten Pappbecher hin.
    »Vielen Dank!« Heinrichs trank einen Zug, bevor er berichtete, was geschehen war. »Gegen dreiundzwanzig Uhr war die Feuerwehr vor Ort und hatte den Brand schnell unter Kontrolle.«
    »Das interessiert mich nicht«, knurrte Ulbricht. »Was ist mit dem Diebesgut?«
    »Noch nicht aufgetaucht. Aber die Waffen, ein Teil der Munition und einige kugelsichere Westen haben die Kollegen schon in die Waffenkammer des Präsidiums geschafft. Die Interne ist nun am Zug.«
    »Hier die Interne, da das LKA. Und ich rödel rum wie ein Blöder und habe den Eindruck, ständig zu langsam zu sein.«
    Ulbricht nippte nun auch von

Weitere Kostenlose Bücher