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Blutige Erde Thriller

Titel: Blutige Erde Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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dem das Herz noch immer panisch in der Brust hämmerte. »Du solltest nicht fahren.«
    »Warum?«
    Es war offensichtlich, dass er diese Frage vollkommen ernst meinte. Betrunken Auto zu fahren war eine von Amerikas großen Sünden und hatte in nicht geringem Maße zur Zerstörung von Joshs Leben beigetragen, doch hier war es ein so triviales Vergehen, dass es der Beachtung nicht wert schien. Als machte man sich während einer Schießerei in der Schule Sorgen um seinen Bibliotheksausweis.
    »Vergiss es.«
    »Er wird auf dem Rückweg immer noch da sein«, sagte Flannary und zog ein langes, schwarzes Zigarettenmundstück aus einer zwischen den Sitzen verstauten Tasche. »Vielleicht kommen wir ja ins Geschäft. Mit der richtigen Marinade sind diese Dinger wirklich gut. Viel zarter, als man meinen würde.«
    »Was machst du da?«
    Flannary schob eine Zigarette in das Mundstück und zündete sie in dem schwülen Wind, der zum Fenster hereinströmte, unter Mühen an. »Ich denke darüber nach, ob ich nicht eine Hunter-S.-Thompson-Phase durchmachen sollte.« Rauch quoll aus seinem Mund, als er sprach. »Entweder das oder eine Jim-Morrison-Phase.«
    »Die Lederhose wäre scharf.«
    Er schlug mit Nachdruck gegen das Lenkrad. »Genau mein Gedanke.«

     
    Flannary riss das Steuer scharf nach links, und sie erklommen einen Hügel, der so steil war, dass Josh seinen Drink mit der Hand bedecken musste, um sich nicht alles übers Hemd zu schütten. Der Motor protestierte laut, doch schließlich erreichten sie ein niedriges Plateau und fuhren in ein Dorf ein, das allen bisherigen Dörfern ähnelte - abgesehen von der weiß getünchten Kirche, die aussah, als sei sie vom Set von Unsere kleine Farm gestohlen worden.
    Flannary brachte den Wagen mit quietschenden Reifen zum Stehen, sprang hinaus, stolperte und wäre fast hingefallen, da sein alkoholgetränktes Gehirn nach drei Stunden Fahrt erst wieder stehen lernen musste. »Wir sind da.«
    Josh war vorsichtiger und stützte sich beim Aussteigen an der Tür ab. Der Pflanzenbewuchs war im Laufe der letzten Stunde immer dichter geworden und schien überall nach ungeschützten Stellen zu suchen, an denen er das Dorf erobern könnte. Die einzige Ausnahme lag etwas abseits im Osten, wo sich auf sorgfältig gerodetem Ackerland zahlreiche Frauen über Reihen von Feldfrüchten beugten, die er nicht identifizieren konnte. Nackte und halbnackte Kinder spielten mit allem, was gerade zur Hand war, doch im Gegensatz zu den Kindern in der Stadt schien sie die Ankunft der beiden Männer überhaupt nicht zu interessieren.
    »Wo sind wir?«, fragte Josh, der nicht gewusst hatte, dass ihr Ausflug auch ein Ziel hatte. Er hatte angenommen, dass es eher eine Spritztour in einer fahrbaren Bar werden würde.
    Flannary antwortete nicht, sondern gab Josh das Zeichen, ihm zu folgen. Als sie die Reihe von Hütten zu ihrer Rechten hinter sich gelassen hatten, blieb Flannary stehen und deutete mit einer theatralischen Geste auf eine
große, blonde Frau, die eine handbetriebene Wasserpumpe bediente.
    »Wer zum Teufel ist denn das?«, fragte Josh. Er war sofort beeindruckt von der Art und Weise, wie sich die Frau mit ihrem ganzen Körper gegen den rostigen Pumpschwengel warf.
    »Annika Gritdal. Ein ziemlich harter Brocken, und ich halte es außerdem für möglich, dass sie Stimmen hört, aber sonst ist sie schwer in Ordnung.«
    Sie war zu sehr mit ihrer Pumpe beschäftigt, um die beiden Männer zu hören, was Josh Gelegenheit gab, sie weiter anzustarren. Sie war dünn auf eine Art, die von pausenloser körperlicher Betätigung herzurühren schien, ihre Haut war stark gebräunt und kontrastierte mit ihrem schimmernden Haar, das an ihren schweißnassen Schultern klebte.
    »Sie hat hier einige erstaunliche Dinge zustande gebracht«, sagte Flannary. »Vor zwei Jahren hätte sich nicht einmal eine Schabe von diesem Stück Land ernähren können.«
    »Das klingt fast so, als würdest du sie bewundern. Hast du nicht gesagt, dass all das hier völlig schwachsinnig ist?«
    »Oh, versteh mich nicht falsch. Ich glaube, sie verschwendet ihre Zeit, aber wenigstens tut sie das mit Stil und einem erfrischenden Mangel an Heuchelei.«
    Sie blickte auf und entdeckte die beiden, woraufhin sie die Pumpe losließ und ihnen zuwinkte.
    »Annika! Wie schön, dich zu sehen, mein Herz«, sagte Flannary, während er leicht schwankend auf sie zuging und sie umarmte. Danach war die Vorderseite seines Hemdes noch nasser als zuvor. »Ich möchte

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