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Blutige Erde Thriller

Titel: Blutige Erde Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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hatte. Ein Kater, in Kombination mit der Erinnerung an die beiden Toten in der Gasse, hatte es ihm schwergemacht, Schlaf zu finden.
    Er schirmte seine Augen gegen die gleißende Morgensonne ab und machte sich auf den Weg zum Frühstück, blieb jedoch stehen, als er sah, dass die Tür zu dem Land Cruiser, den ihm NewAfrica zur Verfügung gestellt hatte, offen stand. Durch die Fenster hindurch konnte er die Umrisse eines Mannes erkennen, der sich am Fahrersitz zu schaffen machte.
    Instinktiv begann Josh auf das Auto zuzurennen, doch schon einen Augenblick später verfiel er in einen leichten Trab, und gleich darauf schlug er wieder seinen Weg zum Frühstück ein. Scheiß drauf. Wenn der Kerl den Wagen wollte, konnte er ihn haben. Josh würde Stephen Trent anrufen, nachdem er seine Haferflocken gegessen hatte, und einen neuen bekommen.
    »Josh! Wo zum Teufel gehst du hin?«
    Er drehte sich um und sah, dass ihm Flannary über das Dach des Land Cruisers hinweg zuwinkte. »Ich habe schon alles gepackt, wir sind also quasi startklar!«
    »Gönn mir mal eine Pause, JB. Ich habe einen Kater, ich bin hungrig, und meine Stimmung ist nicht die allerbeste.«

    »Sind wir heute etwa mit dem falschen Fuß aufgestanden?«
    Josh machte eine wegwerfende Geste und wollte schon gehen, als Flannary etwas hochhob, das in Alufolie eingewickelt war. »Weißt du, was das ist? Ein Frühstücks-Burrito, zubereitet aus meinem persönlichen Vorrat an echten Tortillas und Salsa. Wir legen ihn auf den Motor, und in etwa fünfzehn Minuten ist der echte importierte Cheddar geschmolzen …«
    »Nein, JB. Ich habe noch etwa tausend Jahre an Arbeit vor mir -«
    »Aber nur noch ungefähr fünfzig, bis du tot bist. Da du also ohnehin zum Scheitern verurteilt bist - warum kommst du nicht einfach mit mir und lernst etwas?« Er ließ den Burrito fallen und hob einen Cocktail-Shaker hoch. »Ich habe Bloody Marys.«
    Josh warf einen letzten Blick auf den Weg, der zum Frühstücksbereich führte. Dann ging er zum Land Cruiser und stieg ein. Zur Hölle damit. Afrika würde morgen auch noch da sein, und es wäre dann immer noch dasselbe Desaster.
    Flannary gab ihm einen aufmunternden Klaps aufs Bein und begann rückwärts auszuscheren, wobei er fast Luganda umfuhr, der aus den Bäumen hinter ihnen herangestürmt kam.
    »Wo fahren Sie hin?«, fragte er und schob sein unglaublich rundes Gesicht durch Joshs Fenster, während er sich am Rahmen festhielt und neben dem Wagen hertrabte.
    »Nur ein kleiner Ausflug«, sagte Flannary ohne anzuhalten. »Nichts, worüber man sich Sorgen machen müsste.«
    »Wohin? Lassen Sie mich Ihnen einige Leute mitschicken. Es ist nicht sicher.«

    »Wir kommen schon klar. Bis zur Happy Hour sind wir wieder zurück.«
    Er beschleunigte, und Luganda war gezwungen, den Fensterrahmen loszulassen. Er starrte ihnen durch den aufgewirbelten Staub nach, während Flannary auf das Tor zuraste.
    »Vielleicht sollten wir sein Angebot annehmen, JB. Man weiß nie, was einem passieren kann. Auf dem Weg hierher habe ich gesehen -«
    »Hör auf, dich wie eine alte Dame zu benehmen, und mach mir einen Drink.«
     
    »Schlagloch!«
    Josh hielt seinen Becher aus dem Fenster, ließ Tomatensaft und Wodka über seine Hand schwappen und auf die Straße tropfen.
    »Tut mir leid«, rief Flannary über das Pfeifen des Windes und das Klirren der leeren Bierflaschen hinweg, die auf dem Boden des Fahrzeugs hin und her rollten.
    Die Landschaft, durch die ihr Wagen holperte, schien von der Zeit vergessen worden zu sein. Die unbefestigte Straße führte an steilen Abhängen entlang, die in ferne smaragdgrüne Täler mündeten, und es gab nur wenige, weit auseinanderliegende Dörfer; sie bestanden aus kleinen, runden Häusern mit spitz zulaufenden Dächern, die sich auf den raren kleinen Flecken ebenen Terrains dicht an dicht aneinanderdrängten. Rinder streiften auf der Suche nach Gras umher, und Frauen in bunten Kleidern, die unfassbar große Lasten auf ihren Köpfen transportierten, schlenderten am Straßenrand entlang. Fast hätte man dem Irrtum erliegen können, eine Idylle vor sich zu haben.
    »Vorsicht, das Kind!«, schrie Josh und klammerte sich am Armaturenbrett fest, während Flannary der Klippe
bis auf wenige Zentimeter nahe kam, um einem kleinen Jungen auszuweichen. Dieser hielt eine tote Ratte hoch, die fast genauso viel wiegen musste wie er selbst.
    »Cricetomys gambianus«, sagte Flannary. »Die Riesenbeutelratte.«
    »Himmel nochmal, JB«, sagte Josh,

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