Blutige Erde Thriller
gehackt wurde.«
»Ich habe nie gesagt, dass er gekündigt hat, Josh.«
»Stimmt. Aber das mit dem In-Stücke-Hacken haben Sie irgendwie übersprungen.«
»Ich hielt es ehrlich gesagt nicht für relevant.«
»Nicht relevant? Er wurde in kleine Stücke geschnippelt, Stephen!«
»Ich denke, das haben wir jetzt ausreichend konstatiert. Danke. Hören Sie, er hatte die Siedlung allein verlassen und war mehr als hundert Meilen weit in ein politisch instabiles Territorium gefahren. Wir haben für unsere Leute überall Sicherheitsvorkehrungen getroffen, doch die sind offen gesagt gar nicht nötig, es sei denn, jemand beschließt, mitten in der Nacht hinaus aufs Land zu fahren. Und das haben Sie ja wohl nicht vor, oder?«
Josh antwortete nicht. Dass Trent diese Angelegenheit angeblich als irrelevant empfand, war absoluter Schwachsinn. Was ebenso für seine Behauptung galt, er suche sich nur die besten Leute aus. In Wahrheit suchte er Leute aus, die völlig verzweifelt waren, denn niemand sonst würde diesen Job auch nur mit der Kneifzange anfassen.
»Josh? Sind Sie noch dran?«
»Ja«, sagte er und versuchte, sich zu beruhigen. So übel sich diese ganze Sache auch zu gestalten schien, er konnte
es sich nicht leisten, sie zu verlieren. Jedenfalls noch nicht.
»Hören Sie, es tut mir leid. Ich hätte es erwähnen sollen. Aber ich verspreche Ihnen, es hat nichts damit zu tun, dass jemand etwas gegen uns hätte.«
»Sondern?«
»Hören Sie, ich will nicht schlecht über Tote sprechen, aber wir haben Grund zu der Annahme, dass Dan in einige Dinge verwickelt war, von denen er besser die Finger gelassen hätte. Das ist einer der Gründe, warum unser Auswahlverfahren diesmal so aufwendig war. Wir mussten jemanden finden, dem wir voll und ganz vertrauen können.«
»Aha …«
»Josh, wenn Sie jemals das Gefühl haben sollten, dass Sie dort nicht sicher sind, oder wenn es sonst etwas gibt, das wir tun können, um mögliche Probleme aus der Welt zu schaffen, dann greifen Sie zum Telefon und sagen Sie mir Bescheid. Mehr brauchen Sie nicht zu tun.«
Eine Gruppe Kinder hatte ihn entdeckt und rannte mit ausgestreckten Händen auf ihn zu. Er drehte sich um und ging in die andere Richtung.
Welche Wahl hatte er schon? Er verdiente über dreißigtausend Dollar im Jahr, die er auf der Bank liegen lassen konnte, weil NewAfrica praktisch für alles aufkam, was er und Laura brauchten.
»In Ordnung.«
»Großartig«, sagte Trent, und die Erleichterung war ihm anzuhören. »Abgesehen davon - wie laufen die Dinge? Können wir Ihnen irgendwie helfen?«
»Besorgen Sie mir jemanden, der etwas von Landwirtschaft versteht. Die Bücher, die hier bisher geführt wurden, könnten Sie übrigens genauso gut verbrennen.«
»Das alles ist gar nicht so kompliziert, Josh. Die Leute
bestellen das Land. Sie müssen das Projekt einfach nur am Laufen halten. Sie sind ein kluger, einfallsreicher Junge. Wegen dieser Qualitäten haben Sie den Job bekommen.«
Die Kinder hatten ihn fast eingeholt, weshalb er eine Handvoll Kleingeld auf den Boden warf und sein Tempo beschleunigte, während sie sich darum balgten.
»Schicken Sie mir ein paar Bücher über Landwirtschaft und Terrassierung.«
»Selbstverständlich«, sagte Trent. »Wird noch heute erledigt.«
»Schön.«
»Und Josh, denken Sie immer daran, dass sie eben erst angekommen sind. Sie werden schon zurechtkommen.«
»So wie Dan?«
Entweder hatte Trent die Bemerkung nicht gehört, oder er zog es vor, sie zu ignorieren. »Hören Sie, ich will Ihnen nicht allzu viel aufladen, aber in ein paar Tagen kommen einige Fotografen vorbei, um Aufnahmen von den fertigen Teilen des Projekts zu machen.«
»Die sehen großartig aus«, sagte Josh. »Und genau das ist noch so etwas, worüber ich gerne mit Ihnen sprechen würde.«
»Das werden wir - ich komme für die Aufnahmen runter …« Die Art, wie er plötzlich innehielt, deutete an, dass das noch nicht alles war. »Und Präsident Mtiti ebenfalls.«
»Bitte sagen Sie mir, dass das ein Witz ist.«
»Keine Panik, Josh. Sie brauchen überhaupt nichts zu tun. Wie Sie schon sagten: Dieser Teil des Projekts sieht großartig aus. Versuchen Sie einfach, auch noch den Rest am Laufen zu halten. Okay?«
DREIZEHN
Es war nach neun am Morgen, als Josh schließlich aus seiner Hütte trat. Er war bereits seit Stunden wach, während derer er sich in dem erfolglosen Versuch, wieder in den Zustand des Unbewussten zu versinken, in seinem Bett hin und her gewälzt
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