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Blutige Erde Thriller

Titel: Blutige Erde Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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uns die Dinge, die uns einst schützten, ums Leben.«
    »Die Welt verändert sich immer schneller«, sagte Josh. »Manchmal ist es schwierig, Schritt zu halten.«
    »Diese Sache ist viel komplizierter, als Sie es sich vorstellen können, Josh. Da gibt es viele Leute, die viele verschiedene Dinge wollen.«
    »Wer zum Beispiel?«
    Tfmena lächelte. »Ich frage mich, ob Sie da wirklich mit hineingezogen werden wollen. Niemand wird gewinnen. Nicht, so lange ich lebe. Vielleicht nicht einmal, so lange Sie leben.«
    Josh blickte zu den dunklen Ritzen, die die Tür umgaben, und hielt nach irgendwelchen Bewegungen Ausschau - nach Hinweisen darauf, dass die Männer, die er aufgenommen hatte, draußen ihre Macheten wetzten. Doch da war nichts. Er zog das wenige Geld, das er bei
sich hatte, aus seiner Tasche und hielt es dem Mann hin. »Ich möchte, dass Sie das hier nehmen. Um Ihre Familie von hier wegzubringen.«
    Tfmena schüttelte den Kopf. »Ich habe Sie gerettet. Und jetzt haben Sie mich gerettet. Sie schulden mir nichts.«
    Josh legte das Geld auf das Regalbrett, auf dem die Lampe stand. »Dann zahlen Sie es mir eben irgendwann mal zurück.«

ZWANZIG
    Die Hauptstraße wurde von einem gepanzerten Fahrzeug blockiert, so dass Josh in eine Seitenstraße abbiegen und sich zum wiederholten Mal für eine neue Route entscheiden musste.
    Er erkannte die Hauptstadt, die er kurz nach seiner Ankunft in Afrika durchfahren hatte, kaum wieder. Die Beleuchtung kam von Feuern, die in verrosteten Ölfässern brannten, einzelnen nackten Glühbirnen, die von Drähten herabhingen, und ein paar hell erleuchteten und verbarrikadierten Ladenfronten. Die Frauen und Kinder, die man überall hatte herumflitzen sehen, waren ebenfalls verschwunden. Stattdessen standen junge Männer an den Straßenecken, unterhielten sich und tranken. Wenn er vorbeifuhr, verstummten sie. Er preschte über eine Kreuzung, an der er lieber nicht anhalten wollte, und hielt auf ein mattes Leuchten zu, das über dem östlichen Teil der Stadt hing. Die helle Sicherheitsbeleuchtung ließ das Nobelviertel der Hauptstadt ein wenig wie das Wunderland Oz wirken. Jetzt musste er nur noch die gelbe Ziegelsteinstraße finden, die ihn zum Zauberer führen würde.
    Nach weiteren fünfzehn Minuten in der stickigen Luft, die dank der geschlossenen Fenster im Land Cruiser herrschte, verwandelte sich die Schotterstraße plötzlich in Asphalt, und anstelle der untätigen Männer standen sorgfältig gepflegte Bäume am Straßenrand. Stacheldraht funkelte auf dem oberen Rand der Grundstücksmauern, die nur einen flüchtigen Blick auf die Kolonialstilvillen dahinter erlaubten.

    Josh fuhr auf ein kleines Wachhaus zu, kurbelte das Fenster hinunter und war froh, wieder die schwüle Brise zu spüren.
    »Ich möchte zu Stephen Trent«, sagte er blinzelnd, als ein Uniformierter auf ihn zutrat und ihm mit einer Taschenlampe ins Gesicht leuchtete.
    »Keine Besucher heute Nacht. Kommen Sie morgen wieder.«
    »Könnten Sie ihm sagen, dass Josh Hagarty hier ist? Es ist wichtig.«
    Der Mann knurrte verärgert und ging zurück in das Wachhaus. Wenige Augenblicke später schwang das Tor auf.
    Josh ließ den Wagen auf einen kiesbestreuten Hof rollen und hielt vor einem Haus, das in jeder Hinsicht beeindruckend war - wahrscheinlich an die fünfhundert Quadratmeter aus weißem Stuck, Säulen im römischen Stil und kathedralenartigen Fenstern.
    »Josh, was zum Teufel machen Sie hier?«, sagte Stephen Trent, als er auf die umlaufende Terrasse trat. Er trug eine zerknitterte Hose und ein Leinenhemd, das lose über den Bund hing. Offensichtlich hatte Josh ihn aus dem Bett geholt.
    »Ich muss mit Ihnen reden.«
    »Ich weiß, dass ich gesagt habe, wir würden uns treffen, aber damit meinte ich nicht heute Nacht. Sind Sie alleine hierhergefahren?«
    »Ja.«
    »Gütiger Himmel«, sagte Trent und führte ihn ins Haus. »Wenn Sie das nächste Mal mitten in der Nacht hierherkommen, dann rufen Sie mich wenigstens vorher an, damit ich Ihnen einige Leute als Eskorte schicken kann. Es ist Wahnsinn, bei Dunkelheit durch die Stadt zu fahren.«
    Das Innere des Gebäudes war sogar noch beeindruckender
als die Fassade. Passend zu der Zeit, in der es erbaut worden war, hatte man das Haus mit exotischen Hölzern und glänzend polierten europäischen Antiquitäten eingerichtet. Annikas winzige Kirche und Tfmenas baufällige Hütte wirkten sehr weit weg.
    Trent führte ihn in ein Büro, das viel weitläufiger war als das in New

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