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Blutige Erde Thriller

Titel: Blutige Erde Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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der bei uns so ankommt, als würden sie lügen. Das ist aber nicht beabsichtigt. Was Mtiti betrifft, so kann ich Ihnen persönlich garantieren, dass er sich sehr für dieses Projekt engagiert.
Und sei es auch nur deshalb, weil er sein Image gegenüber dem Ausland aufrechterhalten muss.«
    »Hatten Sie schon jemals den Eindruck, dass hier einfach jeder gegen alles arbeitet - sogar gegen seine eigenen Interessen? Ich weiß, dass die Dinge kompliziert sind und ich noch nicht sehr lange hier bin, aber man muss sich fast unweigerlich die Frage stellen, ob wir überhaupt irgendetwas ausrichten können. Ob wir etwas aufbauen können, das von Dauer ist.«
    »Hier sind die Dinge anders, Josh. Denken Sie daran, wie die Afroamerikaner vor der Bürgerrechtsbewegung behandelt wurden. Warum? Was hatten sie getan, außer sich auf den Baumwollfeldern zu Tode zu arbeiten, um die Weißen damit reich zu machen? Nun, hier gibt es einige Missstände, die noch verdammt viel ernster sind. Und verdammt viel älter.«
    »Ich will gar nicht sagen, dass -«
    »Und was ist mit der Vetternwirtschaft? In Amerika wird man bewundert, wenn man seine Ideale über seine Familie und seine Freunde stellt. Warum? Weil wir es uns leisten können. Für jemanden wie Gideon kann die Tatsache, ob er einen der wenigen anständigen Jobs bekommt oder nicht, darüber ausschlaggebend sein, ob seine Familie genug zu essen und Zugang zu medizinischer Versorgung hat oder überhaupt nichts. In den Augen eines Afrikaners würde es unvorstellbare Undankbarkeit ausdrücken, einen Verwandten oder jemanden aus dem eigenen Dorf zu übergehen, weil irgendein anderer, den man noch nie zuvor gesehen hat, bessere Schulnoten oder mehr Arbeitserfahrung oder was auch immer vorweisen kann. Man steht hier in einem sehr realen Sinne in der Schuld der eigenen Familie und des Stammes, und man bringt sein Leben damit zu, diese Schuld abzutragen.«
    »So habe ich das noch nie gesehen«, bekannte Josh.
»Aber Sie müssen zugeben, dass das für die Menschen hier nicht sonderlich gut funktioniert.«
    »Letztendlich kann man mit dieser Strategie tatsächlich nur verlieren«, bestätigte Trent. »Aber es ist unmöglich, hierherzukommen und die Dinge über Nacht zu ändern. Sie sind ein kluger Junge, und offen gesagt wissen wir beide, dass Sie nicht eben ein Pfadfinder sind. Deshalb haben wir Sie eingestellt. Selbstverständlich ist das System eine Katastrophe. Aber die Frage ist: Kommen Sie damit zurecht?«
    Josh antwortete nicht sofort. Trent saß einfach nur da und beobachtete ihn.
    »Wenn dieses Projekt eine Chance haben soll, Stephen, dann werden Sie einige harte Entscheidungen treffen müssen.«
    »Zum Beispiel?«
    »Trennen Sie sich von Gideon. Wenn es stimmt, was Sie sagen und Mtiti dieses Projekt braucht, dann wird es ihn nicht kümmern, ob Sie einen entfernten Verwandten von ihm entlassen, weil dieser Schwierigkeiten macht.«
    »Okay. Was noch?«
    »Wir müssen einen Weg finden, um Tfmena zurückzuholen und ihn zu schützen. Es gibt viele Menschen, die ihn respektieren, sogar einige von der Gegenseite.«
    »Wenn mir all das gelingt, bleiben Sie dann?«
    »Nein. Das ist der letzte Punkt. Holen Sie jemanden her, der praktische Erfahrungen mit Landwirtschaft hat. Niemand mit einem Abschluss von einer Elite-Universität, keinen Fünfundzwanzigjährigen. Suchen Sie einen Farmer im Ruhestand, der nicht einmal die Highschool zu Ende gebracht hat, der dafür aber weiß, wie man die Dinge anpackt, damit sie funktionieren.«
    Trent stand auf, ging zu einem kleinen Kühlschrank, nahm zwei Flaschen Bier heraus und reichte eine davon
Josh. »Ich will ja nicht neugierig sein, aber wenn Sie mir sagen, worin Ihre familiären Probleme bestehen, dann sind wir vielleicht in der Lage, Ihnen zu helfen.«
    »Danke, aber ich glaube nicht, dass Sie das können.«
    »Unterschätzen Sie mich nicht. Sie wären vielleicht überrascht.«
    Josh trank einen Schluck Bier und drückte sich dann die kalte Flasche gegen die Stirn. Die Wut, die er auf der Fahrt empfunden hatte, ebbte allmählich ab. So ungern er es auch zugeben wollte, einige von Trents Erklärungen klangen wenigstens teilweise plausibel. Bis zu einem gewissen Grad musste man mitspielen, wenn man zurechtkommen wollte. Und sein Hilfsangebot klang ehrlich.
    »Es geht um meine Schwester. Ihre Lebensumstände haben sich so sehr verschlechtert, dass ich glaube, sie könnte wirklich zu Schaden kommen.«
    »Das klingt, als stünden Sie beide sich

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