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Blutige Erde Thriller

Titel: Blutige Erde Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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werden. Und wenn er einen verwöhnten weißen Jungen aus Amerika nur mit Müh und Not besiegte, würde er ganz gewaltig das Gesicht verlieren.
    »Das ist nicht Ihr Land«, sagte Gideon, ohne zurückzuweichen. »Sie kommen hierher, urteilen über uns und sagen uns, wie wir leben sollen. Aber mein Volk lebt schon seit Tausenden von Jahren hier. Wir brauchen Sie nicht. Und wenn Sie zu lange bleiben, passiert Ihnen möglicherweise etwas. Wie Ihrem Freund Dan.«

ACHTZEHN
    Als Josh aus dem Land Cruiser stieg, begannen die Frauen, mit denen Annika Gritdal gerade sprach, zu kichern und miteinander zu tuscheln. Eine schubste Annika sanft in seine Richtung.
    »Sie funktioniert immer noch«, sagte sie, als sie auf ihn zukam.
    Er hatte die lange Fahrt damit verbracht, sich auf ihr Wiedersehen vorzubereiten. Diesmal würde er sich nicht wie ein verliebter Fünfzehnjähriger benehmen, sondern als Mann von Welt à la James Bond auftreten.
    »Was?«, fragte er.
    Nicht schlecht. Trotz der dezenten Wölbungen ihres T-Shirts und der sonnengebräunten Beine, die aus den schmutzigen Arbeitsshorts ragten, war es ihm gelungen, genau das richtige Maß an Desinteresse an den Tag zu legen.
    »Die Pumpe, die du repariert hast! Sie funktioniert wunderbar.«
    »Tja, dann musst du jetzt wohl all die schrecklichen Dinge zurücknehmen, die du über mich gesagt hast.«
    »Wir werden sehen.«
    Sie spähte blinzelnd durch die Windschutzscheibe seines Wagens, wahrscheinlich auf der Suche nach Flannary. »Also, was verschafft mir das Vergnügen deines Besuches, Josh?«
    Eine gute Frage. Er hätte sich an den Pool in der Siedlung zurückziehen, jede Menge trinken und darüber nachdenken sollen, was er mit seinem Leben anfangen wollte.

    »Ich muss mit dir reden. Und dich um einen kleinen Gefallen bitten.«
    »Ich schulde dir wohl was. Worüber willst du reden?«
    »Stimmt es, dass die Menschen, die zu meinem Projekt gehören, sich um die Besitzrechte an dem Land streiten, das sie bearbeiten?«
    »Hat JB dir das gesagt?«
    »Spielt das eine Rolle?«
    Sie dachte einen Augenblick nach, bevor sie antwortete. »Es stimmt.«
    »Also hätte das Projekt nie funktioniert?«
    Sie fing an, in Richtung Kirche zu gehen, und gab ihm ein Zeichen, dass er ihr folgen sollte. »Setzen wir uns.«
    Sie gingen nicht in das Gebäude hinein, sondern liefen drum herum und betraten durch ein wackliges Tor eine richtige Oase. Die Bäume darin hingen voller Früchte, die er nicht kannte. Große, mit Bedacht platzierte Felsen gaben dem Ganzen eine japanische Atmosphäre, obwohl der Metalltisch in der Mitte eher italienisch wirkte. Sie machte eine Geste, dass er warten solle, und verschwand durch eine Tür an der Rückseite der Kirche. Vorsichtig setzte er sich auf einen der Stühle, wobei ihm auffiel, dass dieser trotz der sorgfältigen Lackierung kurz davor stand zusammenzubrechen.
    »Es macht es allerdings nicht leichter«, sagte Annika, als sie zurückkam.
    »Macht was nicht leichter?«
    »Zusehen zu müssen, wie etwas so Wichtiges, das unter so großen Mühen errichtet wurde, zerstört wird. Das hat man hier immer im Hinterkopf. Dinge, die Hunderte von Menschen über viele Jahre hinweg aufgebaut haben, können von ein paar Leuten innerhalb von Minuten dem Erdboden gleichgemacht werden. Und das oft völlig ohne Grund.«

    »Glaubst du, dass dir so etwas auch passieren wird?«
    Sie antwortete nicht, sondern packte stattdessen feierlich ein kleines Stück Schokolade aus, brach es in zwei Teile und reichte ihm einen davon. »Hier. Dann fühlst du dich gleich besser.«
    Die Art, wie sie mit der Schokolade umging, zeigte deutlich, wie selten und kostbar sie für sie war. »Nein, das kann ich nicht annehmen.«
    »Natürlich kannst du das. Es ist ja nur ein kleines Stück. Ich fürchte, mehr bekommst du nicht dafür, dass dein Projekt niedergebrannt ist.«
    Zögernd nahm er die Schokolade entgegen, schob sie sich in den Mund und leckte die Krümel von seiner verschwitzten Handfläche. »Was müsste geschehen, damit ich ein großes Stück bekomme?«
    »Oh, du hoffst besser, dass du nie ein großes Stück verdienen wirst. Tage, die große Stücke wert sind, überlebt man manchmal nicht.«
    Sie kaute langsam und würdigte die Schokolade als die Kostbarkeit, die sie darstellte.
    »Du hast meine Frage noch gar nicht beantwortet«, sagte Josh.
    »Ob ich glaube, dass auch mir so etwas passieren wird?« Sie runzelte kaum merklich die Stirn. »Es wird immer gefährlicher für uns. Was wir

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