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Blutige Fehde: Thriller (German Edition)

Blutige Fehde: Thriller (German Edition)

Titel: Blutige Fehde: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart Neville
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wulstige Hand griff nach Fegans Schulter und versuchte ihn herumzureißen. Fegan packte mit der Linken das Handgelenk, vollführte eine schnelle Drehung , sein Ellbogen krachte auf die Nase des Hünen, dann spritzte ihm auch schon warmes Blut ins Gesicht. Nach zwei weiteren Schlägen ging der Fahrer zu Boden und schlug mit dem Hinterkopf auf der Erde auf.
    Fegan drehte sich wieder zu Pyè um. Der Haitianer röchelte, der Schlag hatte seine Luftröhre in Mitleidenschaft gezogen. Füße scharrend versuchte er, wieder hochzukommen.
    »Unten bleiben«, befahl Fegan.
    Pyè riss den Arm zurück und tastete nach etwas. Mit einem Fuß fand er Stand und begann sich aufzurichten. Fegans Fuß traf sein Kinn, und im nächsten Moment lag Pyè, alle viere von sich gestreckt, zwischen dem Bürgersteig und dem Wagen im Rinnstein. Neben ihm fiel scheppernd eine Pistole zu Boden.
    Fegan hob sein Telefon hoch, drehte es um und untersuchte es. Dann schob er es zusammen mit seinem Portemonnaie in seine Tasche. Er griff nach der Waffe, einer halbautomatischen Pistole, und zielte damit auf das abgedunkelte hintere Seitenfenster. »Aufmachen«, befahl er.
    Nichts tat sich.
    Fegan trat näher heran und klopfte mit der Mündung gegen die Scheibe.
    »Aufmachen«, wiederholte er.
    Die verschwommenen Umrisse zweier Männer im Inneren blieben unbeweglich.
    Fegan schlug mit dem Griff der Pistole gegen das Glas. Es hielt zunächst stand, doch nach zwei weiteren Schlägen zersprang es, die Splitter hagelten über die beiden Männer im Inneren.
    Frankie und Packie Doyle starrten Fegan mit erhobenen Händen an.
    »Lasst mich in Ruhe«, sagte Fegan. »Wenn ihr mir noch einmal in die Quere kommt, bring ich euch beide um. Habt ihr mich verstanden?«
    Die Doyles saßen stocksteif da.
    Fegan drückte Packie Doyle die Mündung gegen die Wange. »Habt ihr mich verstanden?«
    Packie nickte. Frankie sagte: »Ja.«
    »Bringt Pyè ins Krankenhaus«, sagte Fegan. »Sonst stirbt er vielleicht. Habt ihr mich verstanden?«
    Frankie nickte. Packie sagte: »Ja.«
    »Gut.« Fegan steckte die Pistole zu dem Telefon in seine Tasche und ging.

38
    »Verschwinden Sie von hier«, befahl Detective Chief Inspector Gordon.
    »Nein«, sagte Lennon. »Ich will mir den Tatort ansehen.«
    »Tatort?« Gordon versperrte den Durchgang. »Es gibt keinen Tatort. Das war ein Unfall. Er war betrunken, ist ausgerutscht und hat sich den Kopf aufgeschlagen.«
    Im Flur lungerten Hotelgäste herum und beobachteten das Kommen und Gehen von Sanitätern und Polizisten.
    »Erst vor zwei Tagen hat jemand versucht, ihn umzubringen«, beharrte Lennon.
    »Unsinn«, wehrte Gordon ab. »In seinem Wohnhaus wurde eine Frau überfallen. Mit ihm hatte das überhaupt nichts zu tun. Reiner Zufall.«
    »Jemand war hinter ihm her. Er hat es mir selbst gesagt«, erklärte Lennon. »Er hat ihn gesehen.«
    »Er hat es Ihnen gesagt?«
    »Ja, gestern.«
    »Wo?«
    »Hier«, sagte Lennon. »Unten im Biergarten. Er hat mich auf dem Mobiltelefon angerufen und gesagt, er müsse mit mir reden. Er hatte eine Heidenangst.«
    »Hatte er getrunken?«
    »Ja.«
    »Na bitte«, sagte Gordon. »Er war betrunken, ist ausgerutscht, und damit hat es sich.«
    Lennon starrte Gordon an und versuchte in seinem zerfurchten Gesicht zu lesen. »Sie wissen, dass das nicht stimmt.«
    »Schön langsam, mein Junge.«
    »Sie wissen, dass da mehr hintersteckt. Wir wissen, dass er bedroht wurde und vor jemandem Angst hatte. Sie können doch nicht so tun, als …«
    »Halten Sie den Mund!« Gordon packte Lennon am Revers und zog ihn durch den Flur, bis sie neben dem Notausgang eine ruhige Ecke gefunden hatten. Dann legte er Lennon eine Hand auf die Brust und drückte ihn mit ganzer Kraft gegen die Wand.
    »Jetzt hören Sie mir mal gut zu, mein Junge. Davon hängt nämlich Ihre berufliche Karriere ab.« Gordon schaute den Flur hinunter, ob sie auch nicht belauscht wurden, dann sah er wieder Lennon an. »Für Mr. Toner hat sich die Special Branch interessiert. Und wenn die von der Special Branch sich für jemanden interessieren, dann haben die auch das Sagen. Deren Leute haben den Tatort bereits untersucht und die Sache zum Unfall erklärt. Und wissen Sie, was das bedeutet?«
    »Was?«
    »Es bedeutet, dass es ein Unfall war . Egal, was Sie glauben oder was ich glaube, es war ein Unfall. Punkt.«
    »Meine Güte, ich kann doch nicht …«
    »Halten Sie sich da raus, mein Junge«, sagte Gordon und tippte Lennon mit dem Finger auf die Brust. »Was in

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