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Blutige Fehde: Thriller (German Edition)

Blutige Fehde: Thriller (German Edition)

Titel: Blutige Fehde: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart Neville
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heraus.
    »Dann wissen Sie ja auch, wie ernst die Sache ist.«
    »Ja«, sagte Devine.
    »Sie waren ein Freund von Brendan Houlihan, der vor drei Abenden am Tatort des Mordes an einem weiteren Mann, Declan Quigley, tot aufgefunden wurde.«
    »Ja«, sagte Devine.
    »Waren Sie mit Brendan Houlihan am Abend seines Todes zusammen?«
    Devine zögerte. Speers legte ihm eine Hand auf den schmächtigen Unterarm. »Ich verweigere die Aussage«, sagte Devine.
    Lennon warf dem Anwalt einen Seitenblick zu.
    »Wann haben Sie Brendan Houlihan das letzte Mal gesehen?«
    »Ich verweigere die Aussage«, sagte Devine.
    »Gehörten Sie zu der Gruppe Jugendlicher, die an dem Abend, als Brendan Houlihan gestorben ist, an der Kreuzung von  Lower Ormeau Road und Donegal Pass Krawall gemacht haben?«
    »Ich verweigere die Aussage«, sagte Devine.
    Lennon legte den Stift hin. »Colm, hat Mr. Speers Ihnen geraten, auf alles mit ›Ich verweigere die Aussage‹ zu reagieren?«
    Devine schluckte. »Ich verweigere die Aussage.«
    Lennon sah Speers scharf an. »Ich schätze mal, so war es. Wissen Sie, warum er das getan hat?«
    Speers hüstelte und nestelte herum.
    »Er hat das getan, weil er der Bereitschaftsanwalt ist. Ein Bereitschaftsanwalt ist nur dazu da, dass jemand auf diesem Stuhl sitzt und Sie hoffentlich davon abhält, irgendwelche Dummheiten zu begehen. In Wahrheit weiß er aber, dass Sie, sollten Sie vor einem Richter landen, einen ganz anderen Verteidiger haben werden, nämlich einen, der tatsächlich weiß, was er tut und wirklich um Ihre Rechte bemüht ist.«
    Speers fuhr empört hoch. »Moment mal …«
    »Wenn Sie vor Gericht stehen, werden Sie so schuldig aussehen wie der Inbegriff der Sünde, nur weil Sie jetzt die Schotten dichtgemacht haben. Mr. Speers möchte hier raus, damit er zum Mittagessen kann oder eine Runde Golf spielen oder was auch immer er an Interessanterem vorhat, als für Sie den Babysitter zu spielen. Wenn Sie hier hocken und auf alles und jedes mit ›Ich verweigere die Aussage‹ reagieren, kommt er schneller hier weg. Und Sie glauben auch noch, Sie hätten nichts gesagt, was Sie belasten könnte.«
    Speers hob einen warnenden Zeigefinger. »Hören Sie mal, ich werde nicht einfach hier herumsitzen und mir …«
    »Das Problem, Colm, liegt an dem, was ich schon eben erwähnt habe. Dass Sie nämlich auch das nicht sagen, was Sie später vor Gericht entlasten könnte. Das ist die Wahrheit. Wenn Sie jetzt hier sitzen und nichts von sich geben außer ›Ich verweigere die Aussage‹, dann lässt Sie das schuldig aussehen. Ich glaube, dass Sie etwas verbergen, und ein Richter wird das ebenso sehen,genau wie die Geschworenen. Hier geht es nicht um Ladendiebstahl, Colm. Nicht mal um Autodiebstahl oder sogar darum, dass Sie vielleicht einem armen Schwein in einem Pub die Fresse poliert haben. Hier geht es um Mord. Es geht um lebenslänglich.«
    Speers stand auf. »Detective Lennon, ich muss protes…«
    »Dreizehn, vierzehn Jahre. Minimum. Wenn Sie wieder rauskommen, sind Sie schon über dreißig.«
    Devine entwich ein winselnder Laut.
    »Und das wird eine harte Zeit. Es wird kein Jugendknast sein oder irgendein Ferienlager, wie Sie es vielleicht kennen. Diesmal geht es ab ins Maghaberry. Wissen Sie, in welchen Kreisen Declan Quigley sich herumgetrieben hat? Seine Kumpels im Maghaberry werden das nicht einfach so hinnehmen. Sie können von Glück sagen, wenn …«
    Speers sprang auf und schlug auf den Tisch. »Wagen Sie es nicht, meinem Mandanten zu drohen, sonst …«
    »Sie können von Glück sagen, wenn Sie auch nur die Hälfte Ihrer Zeit überleben. Also hören Sie endlich auf mit Ihrem ›Ich verweigere die Aussage‹, zum Teufel. Erzählen Sie mir, was an dem Abend passiert ist. Das ist Ihre letzte Chance, aus der Sache herauszukommen, Colm. Hören Sie auf mit diesem Mist und sagen Sie es mir, sonst landen Sie …«
    »Ich habe es nicht getan!« Devine quollen die Tränen aus den Augen.
    Lennon lehnte sich zurück. »Dann reden Sie endlich.«
    Devines Schultern zuckten im Rhythmus seiner Schluchzer. Speers setzte sich wieder hin und legte einen Arm um ihn. »Sie müssen gar nichts sagen«, redete er ihm zu. Er starrte Lennon feindselig an. »Sie haben das Recht zu schweigen, ganz gleich, was dieser Polizist da erzählt.«
    »Sagen Sie es mir, Colm«, verlangte Lennon.
    Devine schniefte und wischte sich mit dem Ärmel die Nase ab. »Brendan war mein Freund. Schon seit wir klein waren. Wir sind gemeinsam zur

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