Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutige Fehde: Thriller (German Edition)

Blutige Fehde: Thriller (German Edition)

Titel: Blutige Fehde: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart Neville
Vom Netzwerk:
warten?«
    »Ich kenne keinen Dan Hewitt.«
    »Was ist mit Gordon? Detective Chief Inspector Roger Gordon.«
    Murphy zuckte die Achseln. »Hier oben im schwarzen Norden kenne ich keine Cops.«
    Lennon trat noch näher heran und zielte mit der Glock auf Murphys Stirn. Er scherte sich nicht darum, dass über ihm erschrocken nach Luft geschnappt wurde. »Wer hat Sie dann losgeschickt?«
    Murphy grinste zu ihm hoch. »Verhaften Sie mich.«
    »Wer hat Sie losgeschickt, Declan Quigley und Patsy Toner zu ermorden?«
    Murphys Grinsen wurde noch breiter. »Nun verhaften Sie mich schon, Sie protestantischer Scheißkerl.« Lennons veränderter Gesichtsausdruck verriet ihn. »Sie sind gar kein Protestant? Ach du Scheiße, ein katholischer Cop! Und nicht mal einer von den neuen Rekruten. Wie lange machen Sie den Job schon?«
    »Das geht Sie gar nichts an«, erwiderte Lennon.
    »Jetzt kommen Sie schon, wie lange? Zehn Jahre? Fünfzehn?«
    »Ich werde Ihnen nicht …«
    »Auf jeden Fall schon viel länger, als es bei den Republikanern nicht mehr verpönt war, diesem Verein beizutreten. Mann, Sie müssen sich ja allgemeiner Beliebtheit erfreuen. Ich staune, dass Ihnen die eine oder die andere Seite nicht schon vor Jahren Ihre blöde Birne weggeballert hat. Wie fand Ihre Familie das denn so?«
    »Halten Sie die Klappe«, herrschte Lennon ihn an.
    »Da habe ich wohl einen wunden Punkt getroffen, wie?«
    Lennon schluckte und drückte Murphy die Waffe an die Stirn. »Das reicht.«
    Murphy grinste. Noch eine blutige Träne rann ihm über die Wange. »Was denn, wollen Sie mich etwa erschießen? Sie wollen allen Ernstes abdrücken und mein Hirn über die Treppe verteilen, im Beisein der ganzen Leute?«
    »Treiben Sie es nicht zu weit«, warnte Lennon ihn.
    »Einen Scheiß werden Sie tun«, sagte Murphy. »Und jetzt verhaften Sie mich endlich, Sie dämlicher Scheißkerl.«
    Lennon seufzte laut. »Die Hände her«, befahl er.
    Murphy streckte erneut die Arme aus und legte die Handgelenke aneinander. Lennon packte das geschwollene und verdrehtees. Murphy schrie auf. Dann lachte er. Lennon verdrehte es noch weiter. Murphy schrie wieder auf.
    »Sagen Sie mir, wer Sie geschickt hat«, verlangte Lennon.
    »Lecken Sie mich am Arsch«, stieß Murphy keuchend hervor. »Verhaften Sie mich.«
    Lennon verdrehte das Handgelenk noch einmal. Murphy schrie auf und hieb seinen Fuß auf den Beton.
    »Ich will wissen, wer Sie geschickt hat.«
    Murphy spuckte Lennon ins Gesicht. Es schmeckte nach Blut. Lennon schlug Murphy den Griff der Glock an die Stirn.
    Danach herrschte Ruhe, auch über ihm.

    Lennon fand die beiden bei der Seelsorgerin im Andachtsraum. Marie hatte Ellen auf dem Schoß. Gerade schaltete sie ihr Mobiltelefon aus, eine piepsende Bestätigung ertönte.
    »Wen hast du angerufen?«, fragte er.
    »Niemanden«, erwiderte sie. »Bist du in Ordnung? Wer war das?«
    Die Seelsorgerin entschuldigte sich und ließ sie allein.
    »Mir fehlt nichts«, sagte er. »Der Kerl ist in Gewahrsam. Ihr seid jetzt in Sicherheit.«
    »In Sicherheit?« Wut blitzte in Maries Gesicht auf, und sie bleckte die Zähne. »Vor wem denn bitte schön? Vor was? Vor dir?«
    Lennon setzte sich neben sie. »Marie, ich …«
    »Du solltest auf meine Tochter aufpassen. Wie konntest du es zulassen, dass dieser … dieser Scheißkerl …«
    Ihre Worte verebbten in einem Schluchzen.
    Lennon wollte ihr die Hand auf die Schulter legen, besann sich aber eines Besseren. Er stand auf und sagte: »Die werden sicher eine Aussage von mir haben wollen.«

57
    Das Motel betrieb auch einen kleinen Coffeeshop. Fegan wollte zwar eigentlich nicht gesehen werden, aber der Hunger war stärker. Er setzte sich an einen Tisch in der hintersten Ecke, von der aus er den Eingang im Auge behalten konnte.
    »Was darf es sein?«, fragte die Kellnerin.
    Er studierte die Speisekarte. Hauptsächlich Sandwiches, und alle mit Käse. Käse mochte er nicht. »Das da«, sagte er. »Truthahn. Aber ohne Käse.«
    »Der Koch arbeitet nur bis mittags«, erklärte die Kellnerin. »Die Sandwiches sind schon alle gemacht. Mit Käse.«
    »Na schön«, sagte er. »Und Wasser.«
    Von seinem Platz aus konnte er den Verkehr auf der Schnellstraße von New Jersey und dahinter den Flughafen sehen, über dessen Tower schon dicht die untergehende Sonne stand. Im Hintergrund klapperte Besteck, und gelegentlich flog ein Jet vorbei.
    Während Fegan auf sein Sandwich wartete, holte er das Telefon aus der Tasche. Er legte es auf den Tisch

Weitere Kostenlose Bücher