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Blutige Stille. Thriller

Blutige Stille. Thriller

Titel: Blutige Stille. Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Castillo
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»Danke für Ihre Worte.«
    »Ich weiß, dass Ihnen der letzte Fall reichlich zugesetzt hat. Persönlich, meine ich.« Rummel verzog das Gesicht. »Das Timing war wirklich ungünstig.«
    Seine Worte bezogen sich auf den Mord an Tomasettis Frau und seinen zwei kleinen Töchtern vor zweieinhalb Jahren. Manchmal benutzten Menschen beschönigende Umschreibungen, um die nackte Wahrheit zu umgehen. Die in diesem Fall auch wirklich zu brutal war, um sie in Worte zu fassen. Doch Tomasetti konnte mit Euphemismen nichts anfangen und schwieg.
    »Sie sollen wissen, dass wir uns beim BCI um unsere Agenten kümmern«, bemerkte Bogart.
    Tomasetti sah Denny McNinch mit einem Was-zum-Teufel-redet-die-da-Blick an. »Sagst du mir, was hier vorgeht? Oder muss ich raten?«
    Denny wischte sich die Hände an der Hose ab. »Es geht um den Drogentest vor ein paar Monaten. Wir haben versucht, ihn unter den Tisch fallenzulassen, aber die da oben machen nicht mit. Du weißt schon, die Vorschriften.«
    Es ging also um den Drogentest, bei dem er mit Pauken und Trompeten durchgefallen war. Zu der Zeit hatte er mit verschreibungspflichtigen Pillen und Alkohol Selbstmedikation betrieben. »Das ist zehn Monate her«, hörte er sich sagen.
    »So was dauert«, erwiderte Denny. »Es ist ein Haufen Bürokratie, und jeder hat eine andere Meinung, wie man damit umzugehen hat.«
    Tomasetti lächelte. Vor zehn Monaten hatte genau dieser Drogentest sie nicht davon abgehalten, ihm die Mitarbeit an Kates damaligem Fall zu übertragen. Allerdings in der Hoffnung, er würde es so schlimm vermasseln, dass sie ihn feuern konnten. »Ich glaube, offiziell nennt man das
Politik

    »Es geht hier nicht um politische Spielchen«, entgegnete Bogart schnell.
    »Angesichts Ihrer Leistungen hatte es keiner eilig, vorschnell zu urteilen«, fügte Rummel hinzu. »Wir sind nicht hier, um Sie zu kreuzigen.«
    »Da bin ich aber erleichtert«, sagte Tomasetti.
    Falls sie den Sarkasmus in seiner Stimme wahrgenommen hatten, ließen sie es sich nicht anmerken.
    Rummel sah die Leiterin der Personalabteilung an und nickte. »Wir haben einen Anruf vom Polizeipräsidenten bekommen, John. Er will, dass wir die Drogensache vorschriftsmäßig behandeln. Um Ihre und die Interessen des BCI zu schützen.«
    »Sie meinen, falls ich Amok laufe, oder so?«
    Bogart schüttelte den Kopf. »Das meine ich nicht.«
    »Falls irgendwann mal irgendwelche Haftungsansprüche auftauchen«, warf Denny ein.
    »Es gab mehrere Meetings«, fuhr sie fort. »Jason hat sich für Sie eingesetzt, John. Er hat seine Karriere aufs Spiel gesetzt. Aber die da oben wollten nichts davon hören.«
    Dass ich nicht lache
, dachte Tomasetti. Rummel würde für andere nur dann ein Risiko eingehen, wenn für ihn dabei was raussprang.
    »Jason hat ein gutes Wort für Sie eingelegt«, redete sie unbeirrt weiter, »und an Ihre Belobigung erinnert und die vielen Dienstjahre beim BCI und der Polizei in Cleveland.« Sie verzog theatralisch das Gesicht. »Und an das, was Sie in Cleveland Schreckliches mitgemacht haben.«
    »Ich weiß das zu schätzen«, erwiderte er, konnte sich aber des Gefühls nicht erwehren, einem abgekarteten Spiel zuzusehen. »Also, wie lautet das Urteil?«
    Rummel blickte angemessen ernst drein. »Wir sind zu dem Entschluss gekommen, Sie zu beurlauben.«
    »Vorübergehend natürlich«, erklärte Denny. »Du hast eine Menge Freunde hier beim BCI .«
    Tomasetti lehnte sich zurück. »Es macht sich anscheinend bezahlt, Freunde in den oberen Etagen zu haben.« Diesmal war der Sarkasmus nicht zu überhören.
    Denny sah aus, als wäre ihm plötzlich die Krawatte zu eng. »Wir dachten, eine Auszeit würde dir guttun. Um dein Leben wieder in den Griff zu kriegen. Menschenskind, John, renovier ein bisschen was am Haus. Geh angeln, verdammt nochmal.«
    »Wenn wir das so handhaben, kommen Sie mit einer sauberen Weste zurück. Und können wieder da anfangen, wo Sie aufgehört haben. Alle gewinnen.« Rummel lachte. »Ich wünschte,
ich
könnte auch mal eine Auszeit nehmen.«
    Das eigene Lachen blieb Tomasetti im Hals stecken, was gut war, denn es hätte so bitter geklungen, wie es schmeckte. Für ihn war klar, dass das BCI sich einen Dreck um ihn scherte. Die wollten das schmutzige kleine Relikt so unauffällig wie möglich entsorgen, damit sie keinen Ärger bekamen.
    »Sieht ganz so aus, als ob eine Belobigung nichts mehr wert wäre, wenn Politik im Spiel ist«, sagte er.
    »Das hat nichts mit Politik zu tun«, erwiderte

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