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Blutige Tränen (German Edition)

Blutige Tränen (German Edition)

Titel: Blutige Tränen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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schlagen.    
     
     
    »Ihr wolltet mich sehen?« fragte die Dienerin schüchtern.
    Silk winkte sie herein und lächelte sie an. »Komm’ rein.«
    Wohlwollend sah er das Mädchen an; sie war schlank und wohlgeformt, wenn auch nicht außergewöhnlich hübsch. Ihr langes blondes Haar wallte leicht gelockt bis zu ihrer schmalen Taille. Er musste sich unbedingt von diesen schrecklichen Bildern ablenken, die seine Gedanken vergifteten. Ihr Anblick kam ihm da mehr als gelegen.
    »Sahira ist dein Name, nicht wahr?« Seine Stimme war ganz weich und einschmeichelnd. Er schloss hinter ihr die Tür und zog Sahira an sich heran, sie leistete keinen Widerstand. Er war ein Traumgeschöpf und sie nur eine einfache Dienerin. Nie hätte sie sich ihm verweigert; selbst, wenn sie seine Annäherung nicht gewollt hätte – sie war ihm ausgeliefert. Er hatte sie sofort ihn seinen Bann geschlagen.
    Zärtlich legte er seine Hände an ihr warmes Gesicht und drückte ihr einen heißen Kuß auf die Lippen.
    Sahira hatte das Gefühl, unter seinen Berührungen dahinschmelzen zu müssen. Er nahm sie sofort gefangen.
    Silk berührte ihre Brüste, ihren flachen Bauch, ihren wohlgeformten Hintern. Er hatte nicht viele Erfahrungen mit Frauen, doch dieser junge Leib war geradezu berauschend. Er presste sich an sie, zog sie mit sich zu seinem Bett.
    Isgira, seine Mutter, hatte ihn weitestgehend fern von sexuellen Kontakten aufwachsen lassen. Nur mit ausgesuchten Personen hatte er verkehren dürfen; Isgira hatte sie zuvor begutachtet, wobei sie allerdings Rücksicht auf Silks persönliche Wünsche nahm. Aber sie waren alle unfrei gewesen.
    So wie Sahira , rief er sich ins Gedächtnis. Doch die Flamme seiner Leidenschaft hatte sie bereits heiß erfasst. Sie fielen auf Silks Bett, küssten sich wild. Ihr leises Stöhnen jagte Schauder über seinen Rücken.
    Seine Hände glitten über Sahiras Körper – er wollte sie, jetzt in diesem Moment, mehr als alles andere.
    Doch ihre Wollust wurde jäh unterbrochen – lautlos hatte Lance Silks Schlafzimmer betreten. Seine Augen funkelten zornig, mit mühsamer Beherrschung beobachtete er das Treiben auf dem Bett. Seine ganze Haltung drückte Anspannung und aufkeimende Wut aus. Und genau das spürte Silk. Mehr noch: Er las es in Lances Gedanken. Ein eisiger Hauch strich über ihn hinweg und er drehte langsam, sehr langsam den Kopf.
    Lances Augen durchbohrten ihn wie glühende Pfeile.
    Auch Sahira, die unter ihm lag, war erstarrt. Silk rollte sich zur Seite, und das Mädchen floh mit einem erstickten Schrei auf den Lippen. Mit den Händen hielt sie ihr Gewand vor der Brust zusammen, um ihre Blöße zu bedecken.
    Lance ließ sie laufen, sein Zorn richtete sich auf seinen Sohn. Er war glühend eifersüchtig. Ein Gefühl, das er kaum ertragen konnte.
    Silk versuchte, Lances Blick standzuhalten – doch er scheiterte. Die Emotionen seines Vaters waren zu heftig, als dass er sich ihnen hätte stellen können.
    »Du!« Lances Stimme war gefährlich ruhig. »Ich werde dir zeigen, wer dein Herr ist ...«
    Er stürzte sich auf das Bett, um Silk zu packen. Dieser versuchte zu entkommen. Auf allen vieren krabbelte er über die große Schlafstätte, um auf der anderen Seite den Boden zu erreichen. Irgendetwas streifte seinen Nacken, und Silk wusste, dass es reine, kristallklare Panik war, die ihn berühren wollte.
    »Komm’ her, du kleines Miststück!« fauchte Lance aufgebracht. Er erwischte Silk am Hemdzipfel und zog ihn unerbittlich zu sich heran.
    Silk schrie auf und versuchte, sich freizukämpfen. Doch Lance hatte keine Schwierigkeiten, ihn festzuhalten. Er war ihm körperlich weit überlegen. Unerbittlich platzierte er Silk auf seinen muskulösen Oberschenkeln und versohlte ihn, wie man einen unartigen Jungen versohlt.
    Silk schrie, er kämpfte, versuchte, sich von Lances Beinen herunterzuschieben. Doch die Hiebe trafen ihn mit erbarmungsloser Härte.
    »Schweig, du Schreihals!« herrschte Lance ihn an.
    »Hör auf! Hör auf!« Silk keuchte. »Du hast kein Recht, so etwas zu tun!«
    Lance lachte höhnisch. »Und ob ich das Recht dazu habe ...«
     
     
    Alex sprang auf, aufgeschreckt durch Silks Geschrei. Er hastete durch die langen Gänge, sich der merkwürdig wissenden Blicke, die sich die Wächter und Bediensteten zuwarfen, bewusst. Was passierte gerade mit Silk? Und warum unternahm niemand etwas? Sie alle mussten diesen Lärm doch auch hören!
    Er verlangsamte seine Schritte, als er vor Silks –

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