Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutige Tränen (German Edition)

Blutige Tränen (German Edition)

Titel: Blutige Tränen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
Vom Netzwerk:
Schoß.
    Mit langen, eiligen Schritten verließ er den Thronsaal.
    Wo wollte er hin?
    »Alexander, komm’ zu mir.« Alex’ Kopf fuhr herum. Er versuchte, in Lances Gedanken zu lesen. Was hatte der jetzt vor?
    Vorsichtig trat er an den Thron heran und ließ sich anmutig auf die Knie nieder. Er spürte Lances ärgerliche Anspannung.
    »Näher!« Seine Stimme durchteilte die Stille wie ein Schuss.
    Mit demütig gesenktem Haupt rutschte Alex näher an den Thron heran, bis er so nah war, dass Lance ihn berühren konnte.
    Der Herrscher streckte die Hand aus und hielt ihm sein entblößtes Handgelenk vor das Gesicht. »Trink!«
    Alex erschauderte. Er wusste, dass er es tun musste . Und so umfasste er Lances Hand mit einem festen Griff. Seine Zunge glitt über die helle Haut, unter der sich bläulich die Adern abzeichneten. Er schmeckte Salz, und die Gier in ihm wuchs. Er wollte Lances Blut! Alle Zweifel waren ausgelöscht, jetzt zählte nur noch der Augenblick.
    Seine scharfen Zähne ritzten die Haut auf und bohrten sich in die tieferen Schichten des Fleisches. Er hörte Lances unterdrücktes Stöhnen, bemerkte, wie dessen Beine auseinanderfielen, um ihm freien Zugang zu seiner beginnenden Erektion zu gewähren. Doch Alex interessierte Lances Erregung nicht – er wollte nur sein Blut. Sollte sich doch ein anderer um die Befriedigung des Herrschers kümmern. Er hatte das oft genug tun müssen.
    Der fremde Lebenssaft ließ ihn fast in Flammen aufgehen und nur mit größter Mühe konnte er sich nach ein paar Schlucken von Lance lösen. Er taumelte zurück, hielt sich nur mühsam auf den Beinen.
    Keuchend sah er zu, wie Lance langsam wieder zu sich kam. In seinen Augen glomm das kalte Flackern der unbefriedigten Leidenschaft.
    »Ein Seil«, befahl er heiser.
    Philco, der sich in den Hintergrund zurückgezogen hatte, war sofort mit einem dicken, geflochtenen Seil zur Stelle. Alex fragte sich, woher er es so schnell bekommen hatte. Doch sein Verstand war noch nicht wieder klar, Lances Blut hatte ihn in eine anhaltende Verwirrung gestürzt.
    Wie in Trance sah er zu, wie seine Hände gefesselt wurden. Mit einem Ruck zog Lance den Knoten fest und erhob sich ein wenig schwerfällig von seinem Thron.
    Er fasste das Seil kurz und zog Alex ungeduldig hinter sich her. Dieser hatte Mühe, auf den Beinen zu bleiben, bei der rüden Behandlung.
    Lances Weg führte sie direkt in die herrschaftlichen Schlafgemächer, wie Alex feststellen musste. Er schluckte trocken. Langsam konnte er wieder einen klaren Gedanken fassen – was die Sache allerdings nicht besser machte. Er machte sich auf das Schlimmste gefasst.
    Doch Lance hatte etwas anderes im Sinn. Grob zerrte er Alex an das Bett heran und band ihn am Bettpfosten fest – sodass dieser sich kaum rühren konnte.
    »Philco!«
    Wieder war der Diener gleich zur Stelle, wie Alex überrascht feststellte.
    »Hol mir den kleinen Boten, diesen Raphael.«
    Alex erstarrte. »Nein, nicht Raphael«, protestierte er.
    Lance trat dicht an ihn heran. »Und warum nicht? Du verweigerst mir schließlich meine Befriedigung.«
    Er lachte leise. »Nun, ich will nicht ungerecht sein. Einige Male hast du deine Sache auch ganz annehmbar gemacht. Doch ich spüre deine Ablehnung.«
    Er fuhr mit der Hand an Alex’ Rücken hinab. »Und ich erwarte Leidenschaft ... Du wirst sehen, der kleine Bote wird mir geben, was ich verlange!«     
    In Alex verkrampfte sich alles, seine Eingeweide zogen sich zusammen. Er wollte nicht zuschauen, wie Lance Raphael vergewaltigte! Aber er konnte sich aus seiner misslichen Lage nicht befreien.
    »Ich will das nicht sehen«, fauchte er ungehalten. Es war ihm egal, ob er sich dafür wieder Schläge einfing.
    Doch Lance ignorierte seine Wut. Mit einem Schulterzucken sagte er: »Du wirst hierbleiben und zusehen. Vielleicht kannst du noch etwas lernen?«
    In diesem Moment trat Philco wieder in das Schlafgemach. An seiner Seite: Raphael.

In dieser Nacht bekam ich kein Auge zu. Ich spürte die herannahende Katastrophe in jeder Faser meines Körpers. Und ich konnte – durfte – nicht eingreifen! Das war nicht fair! Nein, es war kaum zu ertragen. Ruhelos wälzte ich mich von einer Seite auf die andere. Ich kam mir vor wie ein Mensch, ausgeliefert und schwach. Und ich hatte nur noch den einen Wunsch: wieder mein eigenes Leben führen zu können, mit denen, die mir wichtig waren. Ich wollte zurück zu Brian.
    Stattdessen saß ich noch immer in diesem Verlies! Ja, diese ganze verrückte

Weitere Kostenlose Bücher