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Blutige Verfuehrung 6

Blutige Verfuehrung 6

Titel: Blutige Verfuehrung 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Cult
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bodenlang und da ich mich gegen ihn stemmte, gelang es ihm nicht, die Fülle des Rockes hoch zu raffen. Als er seinen Mund endlich wieder von mir löste, zischte ich:
    "porco maledetto!" Das waren die einzigen Schimpfwörter, die ich auf Italienisch kannte und ich wusste nicht einmal ihre Bedeutung. Einer der Dämonen hatte seinen Kumpel so oder ähnlich beschimpft und es hatte nicht freundlich geklungen. Doch ich hatte es mir gemerkt.
    Ich hatte kaum diese Worte ausgesprochen, als Carlo von mir abließ und in schallendes Gelächter ausbrach. Doch mir war nicht zum Lachen zu Mute. Ich rannte zurück in den Ballsaal geradewegs in die Arme meines Vaters. Er hielt mich auf und sagte:
    "Was ist denn geschehen?"
    Ich antwortete noch völlig außer Atem:
    "Dieser verdammte Dreckskerl hat mich fast vergewaltigt." Dann stand schon der Prinz hinter mir, er lachte noch immer. Mit einem italienischen Wortschwall erklärte er anscheinend meinem Vater, was er mit mir erlebt hatte. Beide Männer schütteten sich aus vor Lachen. Ich verstand kein Wort, doch meine Wut sah man mir sicher an. Mein Vater sagte:
    "Lucia, bitte beruhige dich doch, Prinz Carlo findet dich ganz bezaubernd."
    "Ja, danke", antwortete ich,
    "dieses Kompliment kann ich nicht zurückgeben!" Dann entfernte ich mich von den beiden. Im gleichen Augenblick waren Rufe und Angstschreie vom Balkon her zu hören. Im Saal spielte die Musik und einige tanzten, doch der Lärm kam näher und plötzlich herrschte Anspannung und ich blickte in ängstliche Gesichter. Die Tür zum Ballsaal stand offen, als einige bewaffnete Männer hereinstürmten und riefen:
    "Nieder mit den Visconti, nieder mit den Gradaras!" Einer hatte eine Pistole, die anderen schlugen mit langen Stöcken auf die Anwesenden ein. Zwei der Angreifer hielten scharfe Eisenpfähle in den Händen und stürzten sich auf Prinz Carlo, der zu Boden ging. Ich rannte um mein Leben in Richtung Balkon, doch kurz vorher wurde ich von einem Angreifer gestoppt, der mir eine Stange quer über die Beine schlug. Ich fiel der Länge nach hin und eine Hand riss mich an meinen Haaren nach oben. Es gelang mir, mich zur Seite zu drehen, und meinen Angreifer ins Gesicht zu blicken. Es war ein junger Vampir, der seine Fänge und Zähne voll ausgefahren hatte, er stürzte sich auf mich, um mich zu beißen. Doch ich war schneller. Ich packte ihn bei den Schultern und warf mich auf ihn, dann schlug ich meine Zähne in seinen Hals und riss ein Stück heraus. Mit so viel Kraft, dass der Junge unter mir zusammensackte. Er war wohl noch sehr unerfahren und hatte nicht damit gerechnet, dass ich mich wehren könnte. Er röchelte noch, doch ich ließ von ihm ab. Ohne Zeit zu verlieren sprang ich auf, obwohl meine Beine schrecklich schmerzten. Ich sah mich kurz um und der Anblick war wie aus einem Horrorfilm. Überall spritzte Blut und es lagen Tote herum. Meinen Vater konnte ich nirgends entdecken. Doch ich musste weg, so schnell es ging. Ich hatte keine Waffe, nur der Stock des toten Vampirs lag noch neben ihm. Ich nahm ihn an mich und rannte aus dem Saal. Auf dem Balkon kämpften zwei der fremden Vampire gegen meinen Vater. Er wehrte sich mit allen Kräften, doch er schien schon geschwächt zu sein. Mit meinem Stock schlug ich dem einen auf den Kopf. Er drehte sich kurz zu mir um, aber dann sank er zusammen. Mein Vater entwand ihm in diesem Augenblick den Eisenpfahl und rammte ihn dem anderen Vampir in die Brust. Der am Boden liegende raffte sich wieder auf und versuchte mich gegen die Balustrade zu drücken und seine Zähne in meinen Hals zu schlagen, doch ich riss ihn hoch und half mit meinem Knie nach. Er segelte über meine Schulter und die Balustrade nach unten. Der dumpfe Aufprall besiegelte sein Ende. Im Ballsaal tobte weiter ein wilder Kampf. Laute Schreie und Stöhnen drangen heraus, doch mein Vater packte mich an der Hand und zog mich in Richtung seiner Gemächer. Dort konnten wir durch eine Falltüre in die Grotten gelangen. Als wir in der Dunkelheit saßen, sagte mein Vater:
    "Du hast mir das Leben gerettet. Ich hätte keine Chance gehabt gegen die Kämpfer der Maltesta." Er hielt mich noch immer an der Hand und ich spürte, wie er am ganzen Körper zitterte.
    "Du bist verletzt", sagte ich.
    "Wir müssen einen Arzt holen." Mein Vater lachte rau auf, er antwortete:
    "Es gibt keinen Arzt für mich, ein Vampir heilt entweder von allein oder es bleibt ein Häufchen Asche übrig."
    "Hoffentlich sind wir nicht die einzigen

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