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Blutiger Engel: Thriller (Ein Alice-Quentin-Thriller) (German Edition)

Blutiger Engel: Thriller (Ein Alice-Quentin-Thriller) (German Edition)

Titel: Blutiger Engel: Thriller (Ein Alice-Quentin-Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Rhodes
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aus. »Wissen Sie, auch Andrew hat sie über Monate hinweg regelmäßig besucht. Er hat auch zu dem Club gehört.«
    Ich starrte sie mit großen Augen an. Bisher war ich der Frage ausgewichen, ob auch er Poppys Kunde gewesen war, und auch jetzt zwang ich meine Gedanken sofort in die Gegenwart zurück.
    Plötzlich fielen mir Sophies nasse Kleider auf. Sie hatte das Paraffin also nicht nur auf dem Teppich ausgekippt, und wenn sie es schaffen würde, eines der Streichhölzer aus ihrer Schachtel anzuzünden, ginge sie zuerst in Flammen auf. Mit dem Abfackeln von Wills Bus und Freibergs BWM hatte sie für ihren letzten großen Auftritt hier in ihrem eigenen Haus geprobt.
    »Es ist vorbei, Sophie. Jetzt gibt es keine Engel mehr. Legen Sie die Waffe weg, und lassen Sie uns gehen.« Ich hörte eine Polizeisirene draußen auf der Straße, aber sie kam eindeutig zu spät.
    »Sie würden alles tun, um lebend hier herauszukommen, stimmt’s?« Ihre kurzen Haare standen wirr um ihren Kopf, und sie starrte mich aus großen Augen an. »Aber das werden Sie nicht. Das wird keiner von uns.«
    »Lassen Sie uns gehen«, wiederholte ich. »Sie können der Polizei erzählen, was Sie wollen. Ich werde Sie nicht davon abhalten.«
    »Halt die Klappe, blöde Kuh«, fuhr sie mich an. »Erspar mir den herablassenden Ton.«
    Ihr Zorn hatte ihr neue Kraft verliehen. Eilig sprang sie auf und zielte mir mit ihrer Waffe direkt ins Gesicht. Ich erkannte, dass ich nichts mehr zu verlieren hatte, deshalb redete ich einfach wild drauflos.
    »Es hat Ihnen Spaß gemacht, nicht wahr? Diese Morde waren das Einzige, was Ihnen ein gewisses Maß an Macht verliehen hat, während sich Ihr Mann draußen herumgetrieben und jedes weibliche Wesen, das ihm über den Weg lief, gevögelt hat. Wissen Sie, wie viele junge Frauen mit ihm geschlafen haben, nur um einen Job bei seiner Bank zu kriegen?«
    »Halten Sie den Mund.«
    Die Mündung der Pistole war weniger als einen Meter von meinem Gesicht entfernt. Wenn sie abdrückte, riss mir die Kugel ein fünf Zentimeter breites Loch direkt zwischen die Brauen. Doch mit einem Mal ging alles furchtbar schnell. Genau im richtigen Moment fing Molly an zu weinen, und im selben Augenblick machte Sophies Miene eine überraschende Verwandlung durch. Für den Bruchteil einer Sekunde sah sie wie eine besorgte Mutter aus, der das Elend ihres Kinds das Herz zerriss. Eilig streckte ich die Hand nach ihrer Waffe aus, aber gleichzeitig schlug mich jemand von hinten nieder, ich hörte einen Schuss und das Stöhnen eines Mannes, der zu Boden ging. Als die Taschenlampe an meinem Gesicht vorüberrollte, streckte ich meine Hand danach aus. Der Mann lag hilflos auf dem Rücken, und Sophie wollte sich auf mich stürzen, aber ich stieß ihr mit aller Kraft die Taschenlampe ins Gesicht. Mit einem lauten Knirschen gab ihr Jochbein nach, doch ich war zu beschäftigt mit der Suche nach ihrer Pistole, um mir die Verletzungen genauer anzusehen. Als ich sie erwischte, strömten Tränen über Sophies stark geschwollenes Gesicht, und mit zitternden Händen zerrte sie ein Streichholz aus der Schachtel, aber ich schlug es ihr eilig aus der Hand.
    »Verdammt, rühr dich ja nicht vom Fleck«, fuhr ich sie an.
    Darren lag einen Meter neben mir. Er hatte mich aus der Schusslinie gestoßen, als die Waffe losgegangen war, und jetzt lag er auf dem Rücken, starrte unter die Decke und stieß ein leises Stöhnen aus. Ich konnte mich nicht um ihn kümmern, weil ich Sophie so lange im Blick behalten musste, bis endlich die Polizei erschien. Doch obwohl das Kreischen der Sirenen nicht zu überhören war, dauerte es noch eine gefühlte Ewigkeit, bis endlich jemand einen Namen rief. Ich konnte nichts erwidern und nahm die Beamten, die an mir vorbeistürzten, um Sophie festzunehmen, nur verschwommen wahr. Eilig kniete ich mich neben Darren und konnte unter dem zerfetzten T-Shirt sehen, wo die Kugel mitten in der Brust aus seinem Körper ausgetreten war. Sie war anscheinend direkt in die Wirbelsäule eingeschlagen, und sein Brustkorb hob und senkte sich so schnell, dass ich wusste, dass es keine Rettung für ihn gab.
    Sein Blick wurde glasig, und er hatte so eisige Hände, als hätte er die letzten Stunden irgendwo im Schnee verbracht. Sein Gesichtsausdruck war schwer zu deuten, aber mir kam es so vor, als lächelte er mich an.
    »Sie haben mich doch gebraucht, nicht wahr?«, stieß er mit rauer Stimme aus.
    Ich versuchte etwas zu erwidern, brachte aber keinen Ton heraus,

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