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Blutiger Freitag

Blutiger Freitag

Titel: Blutiger Freitag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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redete.
    Rebecca sah ihn an und drückte seine Hand, dann lächelte sie. Hatte er ihr jemals gesagt, dass sie die schönsten Augen der Welt hatte? Natürlich nicht.
    Er hätte ihr gern versprochen, dass sie sich auf ihn verlassen konnte. Jetzt und solange sie ihn brauchte. Sie musste nicht versuchen, vollkommen unabhängig zu sein, und durfte sich ruhig bei ihm anlehnen. Aber stattdessen sagte er gar nichts. Verdammt! Später würde er es bestimmt bereuen, in diesem Moment geschwiegen zu haben.

21. KAPITEL
    Kurz vor dem Flughafen verschwand das GPS-Signal von Asantes Bildschirm. Das passierte manchmal in der Nähe von Radargeräten und im Umkreis landender oder startender Flugzeuge. Es machte nichts. Während er sich um die nächste Phase kümmerte, musste Danko eben die Sache beenden. Asante selbst durfte sich jetzt durch nichts ablenken lassen.
    Der Schneefall ließ nach. Die Räum- und Streufahrzeuge waren bereits auf den Straßen unterwegs. Ihretwegen hatte er langsamer fahren müssen. Sobald er aufs Gas getreten war, musste er gleich wieder bremsen, um unsichere Fahrer zu umrunden. Der erste Schnee fiel, und schon schienen alle vergessen zu haben, wie man ein Auto steuerte. Zuerst hatte er damit gerechnet, dass es für ihn von Vorteil wäre. Inzwischen fand er es nur noch lästig.
    Er betrachtete sich kurz im Rückspiegel. Der Adrenalinrausch war Nervosität gewichen. Immer ruhig bleiben, nicht die Geduld verlieren, sagte er sich beim Anblick seiner flatternden Lider. Er atmete ein paarmal tief durch, hielt die Luft eine Weile an und ließ sie langsam und gemächlich entweichen.
    Keine Aktion verlief vollkommen störungsfrei. Seine Aufgabe als Projektmanager bestand eben darin, schnell zu reagieren und etwaige Fehler sofort auszubügeln. Dabei durfte er sich keinen Stress anmerken lassen, musste seiner Crew gegenüber, die nichts von irgendwelchen Problemen spüren sollte, Ruhe und Überlegenheit ausstrahlen.
    Auch wenn sein Team handverlesen war, war jeder Einzelne im Grunde nur ein Gefolgsmann. Einige glänzten durch technisches Wissen, andere durch physische Stärke. Asante glaubte an seine Gabe, Menschen sofort zu durchschauen, ihr Potenzial zu erkennen, wo andere nur Mittelmaß sahen. Und auch die Schwächen entgingen ihm nicht. Jeder hatte seine Schwachstelle, egal, wie gut er sie versteckte. Asante fand sie und nutzte sie zu seinem Vorteil.
    Von seinen engsten Mitarbeitern erwartete er Perfektion. Darauf bestand er. Alle, die er für sein Team ausgesucht hatte, wussten das. Dazuzugehören bedeutete sowohl eine Auszeichnung wie auch Verantwortung. Ausrutscher waren unverzeihlich. Ein schwaches Glied konnte schnell ausgewechselt werden, was er auch ständig tat. Und das machte ihn zu einem hervorragenden Projektmanager.
    Er befestigte den kleinen Computer am Armaturenbrett, um einen besseren Blick auf den Bildschirm zu haben. Bevor er eine der Tasten drücken konnte, klingelte sein Handy. Er überprüfte das Display. Die Nummer kannte er nicht, doch er wies seine Mitarbeiter ständig an, Prepaid-Karten zu benutzen, damit man die Anrufe nicht zurückverfolgen konnte.
    „Asante“, meldete er sich.
    „Sie haben versucht, meinen Enkelsohn zu benutzen!“, drang eine wütende Stimme durch seinen kabellosen Kopfhörer.
    Asante wusste sofort, wer das war. Er war bereits vorgewarnt worden, dass der Mann eventuell zum Problem werden könnte. „Woher haben Sie diese Nummer?“
    „Was, zum Teufel, haben Sie sich dabei gedacht?“
    „Sobald die Aktion losgegangen ist, habe ich als Einziger das Kommando. So sind die Regeln.“
    „Sie wollten ihn umbringen, Sie Arschloch!“
    „Eine weitere Regel ist, dass während der Aktion niemand mit mir Kontakt aufnimmt“, entgegnete Asante betont ruhig, bevor er die Verbindung unterbrach.
    Mit der einen Hand am Steuer tippte er ein paar Tasten auf dem Handy, um die Nummer zu blockieren.
    Wieder sah er in den Rückspiegel, nur um frustriert festzustellen, dass der Blick seiner blauen Augen nun Ärger statt Nervosität zeigte. Ruhig bleiben. Er musste ruhig bleiben. Er bewegte die einzelnen Finger und drehte den Kopf von einer Seite zur anderen, um die Nackenmuskeln zu lockern.
    Trotz der Wut und Anschuldigungen dieses Mannes war sein Enkel Dixon Lee doch kein Fehler oder Ausrutscher gewesen. Asante erlaubte sich ein Grinsen. Tot oder lebendig, Dixon Lee stellte eine gut durchdachte Versicherungspolice dar. Ein weiterer kurzer Blick in den Rückspiegel. Niemand mischte sich

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