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Blutiger Freitag

Blutiger Freitag

Titel: Blutiger Freitag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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beauftragt wurde, nennt sich ,Projektmanager’.“ Henry blickte zur Seite. Atmete wieder tief ein, als wolle er sich selbst für das stählen, was er nun sagen musste. „Und er bereitet gerade alles für einen weiteren Anschlag am Sonntag vor.“

55. KAPITEL
    Das war mal wieder typisch! Warum musste er immer ein derartiges Pech haben? Offensichtlich nutzte der Sicherheitsbeamte Frank den Wäscheraum als sein Pausenzimmer.
    Hastig kletterte Patrick in einen der riesigen Wäschetrockner. Er krümmte sich zusammen und schaffte es gerade noch, die Luke zu schließen, bevor der Narbenmann hereinschlenderte. Um nicht gesehen zu werden, drückte Patrick sich so weit wie möglich gegen die Metalltrommel. Er hoffte, dass er durchs Lukenfenster lediglich wie ein Haufen Kleidungsstücke wirkte, den man noch nicht aussortiert hatte. Aus seiner Position konnte er Frank nur zum Teil sehen. Der hatte sich eine Ladung Snacks aus dem Automaten mitgebracht, die wohl für drei Tage gedacht war. Der Sicherheitsbeamte setzte sich an einen der Tische, öffnete seine Limodose, riss eine Chipstüte auf und zog ein Taschenbuch hervor.
    Na großartig. Eine schöne lange Pause.
    Patrick versuchte sich in dieser unbequemen Haltung einzurichten. Seine Beine waren eng ineinander verschlungen. Er musste sich wohl besser daran gewöhnen. Der Trockner nebenan ratterte und vibrierte mit den Handtüchern und Kleidungsstücken, die Patrick hineingeworfen hatte. Er schleuderte seine Turnschuhe jedes Mal mit solcher Wucht gegen die Trommel, dass sich der Schlag bis zu Patricks Versteck übertrug. Vielleicht konnte er sich doch unbemerkt ein bisschen bewegen. Das Geräusch würde sicher von dem Krach des anderen Trockners übertönt. Er wollte nur nicht riskieren, dass die Trommel womöglich quietschte oder sich drehte.
    Dann fiel ihm sein Handy ein. Er hatte es nicht abgeschaltet. Hoffentlich kam Becca nicht auf die Idee, ihn jetzt anzurufen. Oder Maggie.
    Das erinnerte ihn daran, dass Becca sich nicht gemeldet hatte. Er konnte sie nicht anrufen, weil er Dixons Mobilnummer nicht hatte. Aber Becca kannte seine. Warum hatte sie ihn nicht kontaktiert? Jetzt, wo sie bei Dixon in Sicherheit war, hätte sie doch zumindest mal checken können, ob es ihm auch gut ging. War sie, als sie aus der Erste-Hilfe-Station des Hotels geflohen war, auch vor ihm davongelaufen?
    Dieses Geschüttel nebenan verursachte ihm bereits Kopfschmerzen. Patrick wagte einen weiteren Blick nach draußen. Frank hatte noch nicht einmal die Hälfte seines Junkfood-Haufens geschafft.
    Ein Krampf im Bein ließ Patrick vor Schmerz die Zähne zusammenbeißen. Er lehnte sich etwas zurück, versuchte sich zu strecken. Die Metalltrommel knarrte, und er erstarrte. Steif wie ein Brett verharrte er und konzentrierte sich auf die Geräusche draußen, soweit er sie über das Rumpeln des Trockners nebenan hören konnte. Keine Schritte. Er sah keine blaue Uniform aufblitzen. Vielleicht war das Knarren hier drinnen viel lauter als draußen.
    Das war verrückt. Während der ganzen Highschoolzeit hatte er hart gearbeitet, sich immer zusammengerissen. Er wollte alles richtig machen, hatte sich aus jedem Ärger herausgehalten. Keine Verabredungen, keine Drogen, keine Alkoholexzesse, niemals Streit oder gar Schlägereien. Zumindest nicht oft. Es war hart genug, zu sehen, dass er zurechtkam. Das College allein zu finanzieren. Genug dazuzuverdienen, um essen zu können, Benzin fürs Auto zu bezahlen und die Miete. Wie hatte es dazu kommen können, dass plötzlich sein Foto von allen Nachrichtensendern ausgestrahlt wurde? Wieso war er jetzt auf der Flucht und musste sich hier allein verstecken? In einem verdammten Trockner!
    Er schloss die Augen und presste bei jedem Stoß die Zähne zusammen. Es war ziemlich anstrengend, immer alles allein zu machen. Er hatte gehofft, Becca würde das genauso empfinden. Doch da hatte er sich wohl getäuscht. Sie war einfach so ohne ein Wort abgehauen, rief nicht mal an und schickte auch keine SMS. Bevor er noch weiter darüber nachdenken konnte, verdrängte Patrick schnell den Gedanken daran. War auch besser so. Denn sonst hätte er sich womöglich eingestehen müssen, wie viel sie ihm bedeutete. Eigentlich hatte er geglaubt, sie wäre seine Freundin. Kümmerten sich Freunde nicht umeinander?
    Maggie hatte gesagt, er sollte ihr vertrauen.
    Er musste daran denken, dass sie ihn angerufen und zu Thanksgiving eingeladen hatte. Sogar sein Flugticket oder seine Zugfahrkarte hatte

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