Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Titel: Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaun Hutson
Vom Netzwerk:
hatte sie aus Belfast tief in die Republik Irland geführt, aber dabei verloren sie kein einziges Mal die Spur ihrer Beute aus den Augen. Jetzt näherten sie sich ihr unaufhaltsam.
    Sie wussten, dass sich auch zwei britische Agenten an die Fersen von Maguire geheftet hatten. Zum Teufel mit ihnen. Falls sie ihnen in die Quere kamen, mussten sie ebenfalls sterben. Dies war eine persönliche Angelegenheit, schon immer gewesen. Für Außenstehende gab es da keinen Platz, generell hatten sie in diesem Land nichts verloren.
    Der Wagen fuhr mit seinen vier schweigenden Insassen zügig die dunklen Landstraßen entlang. Drei von ihnen kontrollierten ihre Waffen: Pistolen. Gewehre. Maschinenpistolen. Sie hatten sich bei der Verfolgung ihrer Gegner unauffällig verhalten, doch nun gab es keinen Platz mehr für Raffinesse. Gewalt war der nächste logische Schritt. Reine, ungezügelte, unaufhaltsame Gewalt. Gewalt, die den Tod von Maguire, seinen Männern und allen anderen nach sich zog, die ihnen in die Quere kamen.
    Die Jagd ging auf ihr Ende zu. Jeden Moment begann das Töten.
    Simon Peters und die drei anderen Männer der Provisional IRA – der Provos, wie sie sich selbst nannten – fuhren schweigend. Es gab keinerlei Erregung oder Vorfreude, lediglich das Wissen, dass sie eine Aufgabe zu erledigen hatten.
    Und sie hatten die Absicht, sie zu Ende zu bringen, ganz gleich, wer ihnen dabei in die Quere kam.
    88
    Callahan hatte den Raum speziell für das Fenster vorbereiten lassen.
    Er befand sich im rückwärtigen Teil des Hauses. Mit etwa neun Metern Länge und der Hälfte der Breite bot er eine Menge Platz. Cath fragte sich, ob es irgendwann einmal ein Wohnzimmer gewesen sein mochte. Die Möbelstücke hatte man ebenso entfernt wie die Teppiche, und der Boden war mit Planen ausgelegt. An den Wänden zeichneten sich Verfärbungen ab – hellere Stellen, wo zuvor Bilder und Gemälde gehangen hatten.
    Das Fenster selbst lehnte in der Mitte des Zimmers auf drei großen stabilen Sägeböcken in einer Höhe von einem knappen Meter. Nicht weit davon entfernt stand eine kleine Werkbank. Callahan hat sich gründlich vorbereitet!, dachte Cath, als sie den Raum betrat. Der Millionär hielt immer noch ihren Arm fest, doch mittlerweile mit weniger Nachdruck.
    Im Schein der Deckenlampen schien das Fenster von einem inneren Strahlen erfüllt zu sein, und seine Farben leuchteten lebendiger, als sie es bisher erlebt hatte. Gemeinsam traten sie näher, und Callahan lächelte das Artefakt an, als begrüße er einen lange verschollenen Freund.
    »Es ist wunderbar«, flüsterte er mit einem Anflug von Ehrfurcht.
    Caths Augen nahmen hier und da Einzelheiten wahr. Die Köpfe der Kinder. Die Gestalten in den Klauenhänden von Baron. Und natürlich Baron selbst. Diese gläsernen Augen, deren starrer Blick sich in sie hineinzubohren schien. Ihre dunkelrote Färbung erinnerte sie nach wie vor an brodelndes Blut.
    »Ich will mehr über das Fenster erfahren«, sagte Callahan. »Alles.« Er ging langsam um seinen Schatz herum und sah Cath auffordernd an. »Alles, was Sie darüber wissen. Ich will, dass Sie es mir erzählen. Was bedeuten die Worte?«
    »Ist das wirklich wichtig? Ich habe Ihnen bereits das Geheimnis des Fensters verraten. Ich habe Sie davor gewarnt, wie gefährlich es ist.«
    »Sie sind bereit, sich dieser Gefahr auszusetzen, andernfalls hätten Sie nicht weiter daran gearbeitet. Und ich bin sicher, Sie sind genauso neugierig wie ich, die Materialisation dieses ... Dämons – oder worum es sich sonst handelt – mitzuerleben.« Er stand neben dem Kopf von Baron, und das rote Licht der Augen funkelte ihn an und tauchte sein Gesicht in einen höllischen Schein. »Sie sind genauso besessen davon, die Wahrheit herauszufinden, wie ich.«
    »Nicht, wenn dafür jemand sterben muss, dann nicht«, widersprach sie.
    »Mark Channing ist gestorben. Das hat Sie nicht davon abgehalten, weiter an dem Fenster zu arbeiten, oder? Es schien nicht so unvereinbar mit Ihrer Moral gewesen zu sein, dass Sie das Projekt deswegen aufgegeben hätten.«
    Sie hörte den Spott in seiner Stimme und wusste, dass sie dem nichts entgegensetzen konnte.
    »Aber ich habe Ihnen gesagt, Callahan, wenn sich diese Kreatur, diese Kraft materialisiert, lässt sich nicht voraussagen, welche Form sie annimmt. Anders gesagt, wie mächtig sie sein wird. Sie könnte Sie zerstören. Sie und alle anderen, denen sie begegnet.«
    »Ich bin bereit, dieses Risiko einzugehen«, sagte er

Weitere Kostenlose Bücher