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Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Titel: Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaun Hutson
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32 Patronen, Kaliber 9 x 19 mm, bestückt.
    Callahan lächelte in sich hinein. Er ging wieder nach oben, wobei das Gewicht der Waffen ihm zu schaffen machte. Er trug sie bis zum Ende der Treppe und vergewisserte sich, dass beide einsatzbereit waren. Vom Treppenabsatz aus hatte er freies Schussfeld auf sämtliche Zugänge zum Flur. Es gab nur einen Weg, ihn zu erreichen, und der führte über die Treppe.
    Er lud beide Waffen, drückte auch Patronen in die Trommel seines Smith & Wesson .38, der immer in seinem Gürtel steckte.
    Er war bereit für den Moment, von dem er schon seit Langem wusste, dass er bevorstand.
    Sie befanden sich alle in Position, hatten das alte Stellwerk umstellt. Es gab keinen Ausweg.
    Simon Peters hielt seine Uzi-Maschinenpistole fest umklammert und schielte auf seine Armbanduhr. Noch zwei Stunden bis zum Morgengrauen. Im Anschluss an diese Geschichte wollte er sich den Sonnenaufgang ansehen.
    Peters erteilte seinen Männern den Befehl zum Angriff.
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    Doyle packte das Bücherregal und zog mit aller Kraft daran. Er wich zur Seite aus, als es umstürzte und seinen Inhalt überall auf dem Boden verstreute. Mit Georgies und Caths Hilfe stellte er es wieder auf und schob es unter eines der kleinen Fenster an der Wand des Arbeitszimmers.
    Georgie kletterte am Regal hoch, wobei sie die Fächer als Leitersprossen benutzte, bis sie schließlich oben ankam und das Fenster erreichen konnte. Sie schlug die Scheibe ein.
    »Passt du durch?«, fragte Doyle.
    Sie entfernte sämtliche Splitter, die noch am Rahmen hingen, und versuchte, abzuschätzen, ob die Öffnung groß genug für sie war. Sie entschied, dass es gerade eben reichte.
    »Nimm den hier«, meinte Doyle und zog den 38er aus dem Knöchelholster. Er reichte ihn Georgie nach oben. »Er ist mit Hohlspitzgeschossen geladen. Die halten praktisch alles auf, was dir in die Quere kommt.« Er brachte sogar ein mageres Lächeln zustande.
    »Was ist mit dir? Callahan ist bewaffnet.«
    »Mit Callahan komm ich schon klar. Jetzt beeil dich. Hol seine Frau.«
    »Mein Wagen parkt vor dem Haus«, sagte Cath. Die Schlüssel für den BMW hatte sie Georgie mitgegeben.
    »Sollte irgendeiner von der verdammten Garda probieren, dich aufzuhalten, erschieß ihn einfach«, sagte Doyle nüchtern.
    Er und Cath beobachteten, wie Georgie sich an der Seite des Fensterrahmens festhielt und hindurchzwängte. Die Nachtluft empfing sie, ein eiskalter Hauch im Gesicht. Die Entfernung zum Boden betrug keine zwei Meter. Als sie sich umsah, konnte sie keine Anzeichen von Bewegung erkennen. Sie folgerte daraus, dass sich das Fenster an der seitlichen Hauswand befinden musste. Ihre Probleme fingen erst an, wenn sie zur Vorderseite kam. Bis dahin bestand ihre einzige Sorge darin, aus dem schmalen Fenster herauszukommen.
    Sie zog sich die letzten Zentimeter hindurch, als sie erkannte, dass sie mit dem Kopf voran auf den Boden schlagen würde. Ein Glück, dass es weitläufige Rasenflächen rund ums Haus gab. Georgie biss die Zähne zusammen und ließ sich fallen.
    Obwohl das feuchte Gras eine relativ unproblematische Landung erlaubte, blieb ihr beim Aufprall die Luft weg. Sie wälzte sich herum und stöhnte leise, als sie einen stechenden Schmerz in der Schulter verspürte. Georgie rappelte sich auf, presste sich mit dem Rücken an die Mauer und schob sich an die nächste Hausecke vor. Zu ihrem Entsetzen war die Fassade hell erleuchtet.
    Zwei Wagen der Nationalpolizei parkten in etwa 100 Metern Entfernung. Sie konnte die Beamten, die darin saßen, deutlich erkennen.
    Catherine Roberts’ BMW stand wesentlich näher. Maximal 20 Meter entfernt.
    Ein kurzer Sprint.
    Sie nahm die Autoschlüssel in die eine Hand, den 38er in die andere, hielt den Blick ständig auf die Vorderseite des Hauses gerichtet. Sie beobachtete, wie einer der Beamten aus dem Streifenwagen stieg, sich kurz umsah und dann zu einem hohen Busch eilte, um zu pinkeln.
    In geduckter Haltung huschte Georgie zum BMW.
    Sie erreichte ihn unbemerkt, schob den Schlüssel ins Schloss, öffnete die Tür und schob sich hinter das Lenkrad. Sie steckte den Schlüssel in die Zündung und drehte ihn.
    Der Motor sprang sofort an, und sie legte den Gang ein, setzte zurück und wendete den Wagen, sodass er direkt auf die beiden Polizeiautos zuhielt.
    Sie trat das Gaspedal durch, und das Fahrzeug schoss vorwärts. Hinter ihr spritzte der Kies in die Höhe. Der BMW raste an den Streifenwagen vorbei, noch bevor ihre Fahrer den Motor anlassen

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