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Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Titel: Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaun Hutson
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wollte das nicht. Er wollte nicht den Rest seines Lebens irgendwo schuften und den Lohn samstags mit seinen Kumpels, die ebenfalls meistens keine Arbeit hatten, im Pub versaufen. Zur Hölle damit.
    Er veränderte seine Position auf der Böschung und zog an seiner Zigarette.
    Die meisten Mitglieder der IRA hatten Brüder, Väter, Großväter oder andere Verwandte bei der Truppe. Oder sie traten in die Fußstapfen von Familienmitgliedern. Nicht so Billy. Er hatte diese Entscheidung ganz allein getroffen, weil er sein Leben so und nicht anders verbringen wollte. Keine Verbeugungen und Kratzfüße mehr. Scheiß auf alle. Er akzeptierte nur noch Befehle von einem einzigen Mann.
    Dieser Mann lag neben ihm auf der Böschung und beobachtete das weiße Haus durch einen Feldstecher.
    James Maguire war acht Jahre älter als Billy, ein dunkelhaariger Mann mit hartem Gesicht. Klein, aber so kräftig gebaut, dass sich seine äußere Erscheinung beinahe als animalisch beschreiben ließ. Er beobachtete das Haus und den Garten durch sein Fernglas und wusste genau, dass Billy die Frau im Fadenkreuz des HK91 hatte.
    Wenn der richtige Zeitpunkt kam, würde er sie nicht verfehlen.
    »Der Wagen wartet«, erklärte Maguire. »Wir haben keine Eile. Bring das Gewehr mit, wenn du fertig bist.«
    Billy nickte.
    »Gesellschaft«, meinte der jüngere Mann, als er einen Neuankömmling durch das Zielfernrohr erspähte.
    Maureen Pithers hatte ihren Krieg gegen das Unkraut unterbrochen, um sich mit einer anderen Frau zu unterhalten, die sich der Hecke zwischen dem makellos gepflegten Garten und der schmalen ländlichen Gasse genähert hatte. Das nächste Haus stand rund 200 Meter entfernt.
    Billy bewegte das Gewehr hin und her und brachte zunächst die eine Frau und dann die andere ins Fadenkreuz.
    »Billy.«
    Der Klang seines eigenen Namens riss ihn aus der Konzentration.
    »Die Eingangstür«, sagte Maguire, der immer noch durch den Feldstecher starrte.
    Billy sah einen Mann aus dem Haus kommen. Ende 40. Groß. Nur noch wenige verbliebene Haare. Grau. Die Anfänge einer Glatze. Sein Gesicht wirkte füllig und gemütlich.
    Reverend Brian Pithers blieb einen Moment vor seiner Haustür stehen, die Aktentasche in der Hand, und lächelte seiner Frau und ihrer Freundin zu. Dann kam er über den Rasen zu ihnen und begann eine angeregte Unterhaltung.
    »Ich kann mir schon vorstellen, was er sagt«, erklärte Maguire mit dem Anflug eines Lächelns auf den Lippen. »Wir hätten der IRA niemals vertrauen dürfen. Ich habe alle davor gewarnt. Jetzt kommt es uns teuer zu stehen.«
    Billy kicherte.
    »Hast du seine Predigten gelesen, Jim?« Er blinzelte durch das Zielrohr.
    »Mehr hat er seit der Geschichte in Stormont nicht gesagt«, sagte Maguire leise.
    »Mehr hat er auch vorher nicht gesagt«, erwiderte Billy. Beide lachten.
    Billy lachte immer noch, als er auf Reverend Pithers zielte und schoss.
    Die Kugel, die mit über 600 Metern pro Sekunde durch die Luft rauschte, traf Pithers genau über dem linken Auge und sprengte sich mühelos durch sein Stirnbein, bevor sie eine Schneise durch sein Gehirn pflügte und schließlich aus dem Hinterkopf explodierte. Dabei nahm sie eine erhebliche Portion des Scheitelbeins und des Hinterhauptbeins mit. Eine dicke Fontäne aus Hirnmasse spritzte aus der Wunde, von der kinetischen Energie des Projektils angetrieben. Sie holte den Reverend von den Beinen und katapultierte ihn mehrere Meter rückwärts. Er stürzte zu Boden und verspritzte Blut auf dem von seiner Frau so sorgsam gepflegten Rasen.
    Beide Frauen schrien auf. Mrs. Pithers rannte zu ihrem Ehemann, die andere Frau stürmte durch das Gartentor und weiter zum Haus. Wahrscheinlich, um einen Krankenwagen zu rufen.
    Spar dir die Mühe, dachte Billy, während er sein Werk durch das Zielrohr begutachtete.
    Pithers’ Augen standen nach wie vor offen, das eine mit Blut aus der Eintrittswunde getrübt. Die Pfütze breitete sich rasch um die Überreste seines Kopfes aus, während seine Frau nur neben ihm niederknien konnte und etwas rief, das weder Billy noch Maguire verstanden. Auf ihrer Schürze prangten rote Flecken, zweifellos entstanden, als die Kugel einen Teil vom Schädel ihres Mannes weggesprengt hatte.
    Die beiden IRA-Männer standen auf und schlenderten zu dem Wagen, der im Leerlauf auf der anderen Seite des Hügels auf sie wartete. Sie hatten noch keine fünf Schritte gemacht, als Maguire Billy das Gewehr abnahm und zurück zur Kuppe ging.
    »Jim, was ist

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