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Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Titel: Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaun Hutson
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Kühlergrill des Cavalier. Die zweite zielte deutlich tiefer, und die Kugeln prallten als Querschläger jaulend vom Asphalt ab.
    Ihre beiden Vorderreifen wurden getroffen und platzten.
    Sie hörte den doppelten Knall und spürte, wie sich der Wagen ihrem Zugriff entzog. Wusste, dass sie ihn nicht mehr um die Ecke lenken konnte, die auf sie zutaumelte wie bei einer außer Kontrolle geratenen Karussellfahrt.
    Sie kämpfte mit dem Lenkrad, konnte sich aber nicht durchsetzen. Der Cavalier prallte hart gegen den Randstein. Das Gefährt verlor die Bodenhaftung, hob ab und drehte sich in der Luft, bevor es schließlich auf der Beifahrerseite landete, wobei die Tür eingedrückt wurde. Es überschlug sich ein paarmal. Georgie klammerte sich mit hochgezogenen Schultern ans Lenkrad, den Kopf ganz tief heruntergenommen, um ihren Hals zu schützen. Der Wagen wirbelte herum wie ein Spielzeug, das ein trotziges Kind weggeschleudert hatte.
    Es fühlte sich an, als habe sie jemand am Kragen gepackt und schüttele sie. Sie schloss ganz fest die Augen, da sie nicht sehen wollte, wie sich die Welt jenseits der zerschmetterten Windschutzscheibe drehte.
    Schließlich blieb der Wagen auf dem Dach liegen und rotierte langsam.
    Ihr wurde schlecht. Ihr schwirrte der Kopf. Sie schmeckte Blut im Mund, wusste aber nicht, woher es stammte. Möglicherweise hatte sie sich innere Blutungen zugezogen. Doch sie spürte keine Schmerzen. Nur Übelkeit, die in Wellen über sie hereinbrach. In ihren Ohren klingelte es.
    Es gelang ihr, die Fahrertür aufzustoßen und sich auf den Gehsteig fallen zu lassen. Ihr Gesicht drückte sich auf den kühlen Asphalt.
    Sie hörte Sirenen.
    Sah Leute auf sich zurennen.
    Dann gab es nur noch Dunkelheit.
    53
    Die Wunde in ihrer Wange erwies sich als vergleichsweise harmlos. Wahrscheinlich blieb nicht einmal eine Narbe zurück. Georgie machte sich mehr Sorgen um das beständige Hämmern in ihrem Schädel. Es fühlte sich an, als versuchten zehn Männer mit Pressluftbohrern, einen Tunnel durch ihre Stirnhöhle zu graben.
    Die Kopfschmerzen hatten sich während der Befragung immer mehr verschlimmert. Das Neonlicht im Hauptvernehmungszimmer des Polizeireviers Hastings Street machte es nicht besser. Sie saß vornübergebeugt am Tisch und schirmte ihre Augen ab, während ein Bombardement von Fragen auf sie niederprasselte.
    Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie sich schon dort aufhielt, erinnerte sich nur noch an die Verfolgungsjagd, die Schießerei und den Unfall.
    Die Beamten, die sie verhörten, schienen sich in einer anderen Dimension aufzuhalten. Ihre Fragen schwebten zu ihr heran wie von körperlosen Inquisitoren ausgesprochen. Georgie hielt die meiste Zeit die Augen geschlossen, weil ihr von außen die Neonlichter und von innen die Kopfschmerzen zusetzten.
    Außerdem ärgerte sie sich, dass Maguire und seine Männer entkommen waren.
    Sie hatten Doyle gegen elf Uhr ins Revier gebracht und gedroht, ihm illegalen Waffenbesitz zur Last zu legen.
    Und alles andere, was ihnen einfiel.
    Georgie ließ man wissen, sie werde höchstwahrscheinlich wegen Landfriedensbruch, Störung der öffentlichen Ordnung, rücksichtslosen Fahrens und Gefährdung von Menschenleben angeklagt. Die Liste schien immer mehr anzuwachsen, bis schließlich versuchter Mord hinzukam.
    Man hatte sie zuerst getrennt und dann gemeinsam verhört.
    Als sie das nächste Mal auf ihre Armbanduhr sah, ging es auf zwei Uhr früh zu. Sie fühlte sich müde, gereizt und schmutzig. Das Blut, das sie nach dem Unfall im Mund geschmeckt hatte, lief vom Schnitt in ihrer Wange herunter. Ein Zahn war ebenfalls abgebrochen, wie sie entdeckte, und sie betastete ihn ständig mit der Zunge.
    Die beiden Anti-Terror-Leute ließen sich von den Polizisten mit Fragen bombardieren, beantworteten aber keine einzige davon.
    Schließlich entschied Doyle, dass es ihm langte.
    Er gab ihnen Donaldsons Telefonnummer in London und wartete, während sie dort anriefen.
    Er hatte Georgie lediglich achselzuckend angesehen, als der RUC-Mann verschwand, um den Anruf zu tätigen. Zehn Minuten später kehrte der Beamte mit enttäuschtem Gesichtsausdruck zurück. Es handele sich, berichtete er seinen Vorgesetzten, bei den Festgenommenen in der Tat um Angehörige der britischen Counter-Terrorism-Unit. London habe ihre Identität bestätigt.
    Binnen 30 Minuten wurden sie freigelassen und bekamen auch ihre Waffen zurück.
    Die RUC hatte es eilig, die englischen Agenten aus dem Polizeirevier zu

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