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Blutiger Winter: Ein Oger-Roman (German Edition)

Blutiger Winter: Ein Oger-Roman (German Edition)

Titel: Blutiger Winter: Ein Oger-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Russbült
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um für die Menschen zu sprechen«, antwortete Mogda. »Warum auch, sie haben dich herausgefordert, und du hast ihren Krieg angenommen. Du bist auf einen von ihren plumpen Hinterhalten hereingefallen. Darin sind die Menschen gut, sie kennen keine Ehre so wie du oder ich. Doch du hast ihnen gezeigt, dass die Oger sich nicht jagen lassen wie einfaches Vieh. Glaubst du allen Ernstes, du müsstest ihnen noch eine Lektion erteilen und sie alle töten? Die Ehre ist ein schmaler Grad, Hagmu. Wenn du all diese Bauern und Händler tötest, hat das nichts mit Ehre und Mut zu tun. Du wärst nur ein Henker von hilflosen Menschen und von einigen Priestern, die ohne die Macht ihres Gottes sind.«
    Mogdas Worte waren gewagt. Einen Kriegsoger als ehrlos zu bezeichnen war mutig, wenn man ihm gewachsen war. In Mogdas Fall grenzte es an Dummheit. Hagmu sprang auf, einen brennenden Scheit in der Hand, und richtete die glühende Spitze auf Mogda.
    »Hüttenbauer nicht hilflos«, brüllte er. »Haben Heer. Sie Oger gelockt in Falle und greifen an mit mächtigem Zauber. Hagmu verloren Dutzend Krieger.«
    »Du irrst dich«, erwiderte Mogda. »Es sind Priester ohne Gott. Alles, was sie können, sind Reden schwingen und ein paar kleine Zauber, die ihnen jemand beigebracht hat. Es sind alles Lügen, Illusionen und Trugbilder. Sie haben keine Macht und keine Magie.«
    »Wohl.«
    Hagmu sprang vor und packte Mogda an der Kehle. Der blickte direkt in den dunklen Stein, der in Hagmus Augenhöhle lag. Der Kriegsoger riss sich den Schulterschutz herunter und zwang Mogda dazu, sich die Bisswunde kurz unterhalb seines Halses anzusehen. Der Abdruck stammte von keinem Tier, so viel war klar. Die Gebissspuren waren gleichmäßig und ohne die tiefen Wunden von Reißzähnen. Sie glichen dem Gebiss eines Menschen, waren aber um einiges größer.
    »Gemacht Himmel über Wald brennen. Hagmu verloren viele Krieger. Himmel brennen wie Gotteszorn. In Stadt, Priester spucken Geister. Fliegen umher. Waffen können nicht töten. Geister wie Luft. Mogda sagen, nicht haben Zauber. Mogda nicht wissen. Hagmu gesehen Stein von Götter. Splitter leuchten gelb. Sein Stein aus Baum von Elfen. Gleicher Stein von Mann ohne Schuhe.«
    Mogda riss sich aus Hagmus Umklammerung los. Sein Blick fiel auf Cindiel. Natürlich wusste sie nicht, wie die Kleriker an den Stein gekommen waren, wahrscheinlich wusste es noch nicht einmal Rator, der ihn verstecken sollte, doch Mogda hoffte, von ihr einiges über seine Macht zu erfahren. Es handelte sich um einen Funken der Götter, und auch allein die Götter konnten seine Macht lenken. Wie hatten die Priester es geschafft, sich diese Kraft zu eigen zu machen? Hinter Cindiel ragte Tastmar auf. Auch er war bei dem Kampf gegen Eliah dabei gewesen und wurde schwer am Hals verletzt. Der Hüne nickte stumm und bestätigte Hagmus Worte. Es gab keinen Zweifel, die Priester des Prios waren im Besitz des Funkens der Magie.
    »Du hast Recht, Hagmu«, sagte Mogda. »Sie sind vielleicht gefährlicher, als sie aussehen. Aber wir sind nicht ihretwegen hier. Ich brauche die Hilfe der Kriegsoger. Es geht um eine alte Prophezeiung.«
    Hagmu sah nicht verwundert aus. Er wusste, dass Mogda in Dinge verstrickt war, welche die meisten Oger nicht begriffen. »Oger nicht wissen Prophezeiung. Stimme der Götter nicht sprechen zu Oger.«
    »Das ist nicht ganz korrekt«, berichtigte Mogda ihn. »Vor wenigen Jahren noch haben die Kriegsoger alles dafür getan, die Artefakte Tabals zu bekommen, damit er ihnen erschiene.«
    »Alles Lügen«, brummte Hagmu.
    Das traf zu, jedenfalls was die damalige Zeit anging. Die Nesselschrecken hatten den Kriegsogern die Artefakte für ihre Dienste versprochen. In Wirklichkeit überließen sie ihnen aber nur magischen Tand. Cindiel war es zu verdanken, dass dieser Schwindel aufflog, was zum Bruch mit den anderen Kreaturen Tabals geführt hatte. Keiner der Oger redete über diese Schmach, aber sie saß tief wie ein Stachel im Fleisch und schmerzte von Zeit zu Zeit.
    »Wenn ich dir beweise, dass es diese Artefakte wirklich gibt, bist du dann bereit, mir mit deinen Männern zu folgen?«
    »Niemand folgen Mogda, wenn reden von Lügen«, gab Hagmu schroff zurück. »Oger nur folgen Oger, wenn Krieger. Mogda nur Oger erzählen Geschichten. Hagmu folgen Mogda, wenn besiegen Armee von Hüttenbauern.«
    So sahen sie ihn also, als Geschichtenerzähler und Lügner. Mogda hatte sie aus der Knechtschaft geführt, hatte ihnen ein Leben gegeben in

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