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Blutiger Winter: Ein Oger-Roman (German Edition)

Blutiger Winter: Ein Oger-Roman (German Edition)

Titel: Blutiger Winter: Ein Oger-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Russbült
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der Götter wieder in Sicherheit bringen. Bringt ihn zurück zum Baum Mystraloon in den Elfenwald und versteckt ihn dort, sodass ihn nie wieder ein lebendes Wesen erreichen kann. Wenn wir ihn mit in die Nordlande nehmen, und er fällt den Barbaren in die Hände, wird es für uns alle keine Zukunft geben. Ich vertraue euch beiden. Zu eurem Schutz werde ich euch Gnunt und Tastmar mitgeben, sie haben sich schon mehrfach bewiesen, und man kann sich auf sie verlassen.«
    Mogda wartete ihre Antwort nicht ab, sondern setzte seinen Weg fort, aber er wusste, dass sie tun würde, was er von ihr verlangte - sie war es ihm schuldig.
 
    Wie geplant wurden die Oger mit den Arbeiten im Schiffsrumpf bis zum Abend fertig. Gemeinsam saßen sie im großen Frachtraum der Sturmwind und kauten auf den Stücken getrocknetem Dörrfleisch herum, die Keuchel ihnen mit verlockenden Worten überreicht hatte - besser schmeckten sie aber dennoch nicht. Aber der Schiffskoch hatte dazugelernt, diesmal wartete er nicht ab, wie es seinen Gästen schmeckte, sondern verzog sich sofort wieder in seine Kombüse.
    Es war ruhig geworden im Laderaum. Viele der Oger waren erschöpft von der frischen Seeluft und der ungewohnten Arbeit an Deck. Doch das Schweigen hatte noch einen anderen Grund, sie warteten darauf zu hören, was nun passieren sollte, wenn sie die Nordlande erreichten. Einen Krieg in Aussicht gestellt zu bekommen war ihnen nicht mehr genug. Sie wollten wissen, gegen wen und warum sie kämpfen sollten. Es lag nun an Mogda, sie aufzuklären. Ein Wortgefecht mit Hagrim auszutragen oder einen Oger zu überreden, ihn zu begleiten, war eine Sache, ein kleines Heer anzuführen - und war es noch so klein - war etwas anderes.
    »Gnunt und Tastmar«, rief er. Die beiden Oger starrten von ihrem Essen hoch. Tastmar saß ihm genau gegenüber, die Miene des Ogers war ausdruckslos und leer. Gnunt, der nur wenig dahinter Platz genommen hatte und an der Bordwand lehnte, kaute genüsslich und versuchte zu lächeln. Es missglückte aber, da er sich wieder einmal mit dem Finger in der Nase bohrte, während seine andere Hand versuchte, noch ein Stück Dörrfleisch in den ohnehin schon zu vollen Mund zu stopfen.
    »Ihr werdet heute Nacht das Schiff verlassen und zusammen mit der Hexe und dem Geschichtenerzähler wieder an Land gehen. Ich möchte, dass ihr sie begleitet. Eure Reise wird euch in die Elfenwälder führen, wo ihr den Funken der Götter hinbringt. Schützt die beiden Hüttenbauer mit eurem Leben. Das Gleiche gilt für den gelben Kristall.« Tastmar nickte einmal kurz und beugte sich dann wieder vor. Gnunt hielt vor Erstaunen den Mund offen und gab einen Einblick auf das, was er die letzten Minuten alles zwischen seine Backen gestopft hatte, doch auch er nickte. Es war ein trauriges Nicken.
    Mogda fühlte ein wenig Erleichterung. Der Anfang war getan, doch als er in das Gesicht von Hagmu sah, wusste er, dass es schwieriger werden würde. Offensichtlich war der Kriegsoger nicht begeistert davon, dass Mogda seinen besten Kundschafter wegschickte, während sie auf ein neues Land zusteuerten.
    »Die anderen sollten sich darauf gefasst machen, dass das Wetter rauer wird. Nehmt die Felle, die wir geladen haben, und versucht, euch damit einzukleiden. Laut Kapitän Londor werden wir bald die Eisgrenze erreichen.« Mogda wusste nicht genau, was die Eisgrenze sein sollte, aber es hörte sich nach schlechtem Wetter an. »Wir werden die Insel Argaht ansteuern und versuchen herauszufinden, wo sich die Königin der Fremden befindet.« Er sagte bewusst »Königin«, denn erneut von einem Kampf gegen die Götter zu reden würde wenig Zuspruch finden. »Ich habe erfahren, dass sie im Besitz eines der Artefakte von Tabal ist. Wenn die Prophezeiung stimmt, ist es das Letzte, dass wir brauchen, um Tabal wiederzuerwecken.«
    Mogda hoffte, dass seine Worte einfach genug waren, um sie zu verstehen, und er hoffte, dass wenigstens ein Funken Wahrheit darin lag.
    »Oger nicht haben Prophezeiung«, brüllte Hagmu und sprang auf. »Du benutzen Worte von Meister. Tabals Fluch nicht sein wirklich.«
    Mogda hatte damit gerechnet, dass der Kriegsoger sich weigern würde, erneut auf die Suche nach »Tabals Fluch«, wie sie ihn aus unbegreiflichen Gründen nannten, zu gehen. Wenn es eine Schande in der Geschichte der Kriegsoger gab, dann war es die Suche nach genau diesen Artefakten. Man hatte sie zum Narren gehalten, und alle wussten es. Die Oger waren damals die Einzigen, die nach den

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