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Blutiger Winter: Ein Oger-Roman (German Edition)

Blutiger Winter: Ein Oger-Roman (German Edition)

Titel: Blutiger Winter: Ein Oger-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Russbült
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Trumbadin ein weiteres Mal empört. »Diese Rüstung ist ein Prunkstück, eine Meisterleistung sondergleichen. Ich wette, Ihr habt noch nie etwas ähnliches gesehen. Berührt einmal den Brustpanzer, wenn Ihr wollt. Er ist so glatt und hart, dass er jede Klinge von sich abgleiten lässt.«
    Mogda blieb stehen, beugte sich genervt zu dem Zwerg hinunter und wischte mit dem Daumen über das glatte Metall.
    »Das ist wirklich beeindruckend«, befand er spöttisch. »Rüstungen machen ja so viel Spaß.«
    Trumbadin runzelte die Stirn. »Wieso Spaß, Rüstungen werden wohl kaum zum Spaß getragen. Eine gute Rüstung kann einem auf dem Schlachtfeld das Leben retten.«
    »Es macht keinen Spaß, sie zu tragen«, erklärte Mogda, »aber es gibt dieses herrliche Geräusch, wenn man sie mit der Keule trifft, sie hoch durch die Luft wirbelt und anschließend verbeult und verdellt gegen eine Mauer klatscht.«
    Mogda hoffte mit dieser Anspielung den Redefluss des Maesters etwas gebremst zu haben.
    »Auf dem Schlachtfeld gibt es keine Mauern«, erklärte der jedoch ein drittes Mal empört.
    »Nein, wir bringen sie immer extra mit, wenn wir gegen Blechdosen kämpfen.«
    Trumbadin verlor tatsächlich kein weiteres Wort mehr, bis sie die Halle des Königs erreicht hatten. Der Eingang zum Thronsaal war verschlossen durch ein massives Metalltor, das durch seine Schlichtheit fast erschreckte. In der Mitte des Tores befand sich eine einfache Tür, die ähnlich massiv schien wie der Rest. Zwei voll gepanzerte Zwergenkrieger bewachten den Eingang.
    »Halt, stehen bleiben«, grunzte sie einer der beiden an, bevor sie richtig herangetreten waren. »Wer seid ihr und was wollt ihr?«
    Mogda vermochte nicht zu sagen, welcher von beiden die Stimme erhoben hatte. Durch ihre Vollhelme hallte die Stimme noch mehr als ohnehin schon in dem großen Raum und vertuschte somit ihren Ursprung.
    »Ich bin Trumbadin - Amme, Bruder und Vater der Wächter. König Arbalosch erwartet uns.«
    »Ist er das?«, fragte eine der beiden Wachen.
    Mogda schnitt Trumbadin das Wort ab. Er war es langsam leid, diesen übertriebenen Prozeduren und militärischen Protokollen beizuwohnen. »Ja, ich bin es, der rasierte Bär, euer König will mich zum Nachtisch verspeisen. Aber ich sage euch gleich, es wird Stunden dauern, mich über einer Kerze zu garen.«
    »Das ist Mogda, der Anführer der Oger und Überbringer der Artefakte Nassfals«, fuhr Trumbadin dazwischen, als er erkannte, dass die Wachen zu ihren Kriegshämmern griffen.
    »Spielverderber«, brummte Mogda.
    Die beiden Wachen schritten energisch auf Mogda zu und bauten sich vor ihm auf. »Leg deine Waffe ab«, klang es hohl aus der Rüstung.
    Trumbadin wollte einschreiten, doch Mogda hielt ihn mit einer Handbewegung zurück.
    »Das würde euch wohl so gefallen, ihr kleinen Fellbüschel«, grollte Mogda. »Ihr solltet mit euren Hämmerchen lieber jemanden bedrohen, dem ihr nicht nur aufs Knie schlagen könnt.«
    Diese Zurechtweisung war zu viel für die beiden Wachen. Gleichzeitig griffen sie nach ihren Hämmern und schwangen sie in blinder Wut. Mogda hörte, wie Trumbadin zurückwich und dabei wimmerte: »Nein, nicht, das Schwert, er soll es behalten. Ich verbürge mich ...«
    Schon bekam Mogda den ersten zu fassen, packte ihn am Brustpanzer und schleuderte ihn hinter sich und quer durch die Halle. Dem anderen trat er vor die Brust. Die Wache taumelte rückwärts und brach scheppernd am Tor zusammen, wobei ihm sein Helm vom Kopf rutschte.
    »Das ist das Geräusch von Rüstungen, das ich so liebe«, knurrte er.
    Mogda trat vor und schnappte sich den zusammengebrochenen Zwerg. Er hob ihn hoch und schüttelte ihn.
    »Mach das Tor auf, oder sie werden einen Amboss und eine Esse brauchen, um dich aus der Rüstung zu pellen.«
    Er setzte den Zwerg wieder auf die Füße und stieß ihn von sich. Der Bärtige taumelte auf die halbhohe Tür zu und öffnete sie.
    »Er scheint mehr abbekommen zu haben, als man sieht«, murmelte Mogda. »Soll ich etwa auf allen vieren zu eurem König kriechen? Mach das große Tor auf«, befahl er.
    Die andere Wache war immer noch nicht wieder auf den Beinen. Mogda hörte, wie er scheppernd versuchte, wieder hochzukommen, aber immer wieder wie ein Käfer zurück auf den Panzer stürzte.
    »Mach schon«, brüllte Mogda.
    Trumbadin und die Wache tauschten einen schnellen Blick aus. Trumbadin nickte, und daraufhin löste der Zwerg ein Horn von seinem Gürtel und stieß zweimal kurz hinein. Der Ton hatte

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