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Blutiger Winter: Ein Oger-Roman (German Edition)

Blutiger Winter: Ein Oger-Roman (German Edition)

Titel: Blutiger Winter: Ein Oger-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Russbült
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nichts Weltliches an sich. Lang und hohl überschnitten sich die Signale, bis sie schließlich gemeinsam endeten.
    Gold glühende Runen erstrahlten auf dem großen Stahltor, als wenn sie von Geisterhand geschrieben wurden. Nach und nach verblassten sie wieder und verschwanden, während sich neue Runen bildeten, denen das gleiche Schicksal zuteil wurde. Als der Zauber vollends vorüber schien, schob sich das tonnenschwere Tor Stück für Stück mit einem leisen Scharren nach oben, bis es in der Decke verschwunden war.
    »Das nenne ich angemessen groß«, sagte Mogda mit Genugtuung.
    Zusammen mit Trumbadin betrat er die Halle von König Arbalosch. Mogda war sich sicher, dass der architektonische Größenwahn der Zwerge, den er bereits von König Braktobil kannte, ihn auch in Bleichenstadt nicht mehr erschüttern konnte, doch dem war nicht so. Wenn man sich schon in Braktobils Thronsaal gefragt haben mochte, wozu eine Deckenhöhe von hundert Fuß wohl gut war, wenn jeder Zwerg noch nicht einmal fünf Fuß überschritt, fragte man sich bei Arbaloschs Halle, ob es in der Dunkelheit über einem eine Decke gab.
    Mogda - und jeder andere Besucher - hätte sicherlich die wunderbaren Fresken, Intarsien und Steinmetzarbeiten an den Wänden bestaunt, wenn denn eine Wand in Sichtweite gewesen wäre. Sich umzudrehen, nur um nicht die Orientierung zu verlieren, schien ihm albern. Die dunklen Säulen, die sich nach oben leicht trichterförmig öffneten, bildeten ein undurchdringliches Gewirr. Zu ihren Füßen standen brennende Brunnen, die die Halle in ein düsteres Licht tauchten. Es dauerte etwas, und sie hatten die ersten Säulen bereits passiert, als Mogda klar wurde, was diese Halle wirklich war - ein Wald unter der Erde. Anstatt aus mächtigen Stämmen aus Holz und einem dichten Blätterdach bestand dieser Wald aus Steinsäulen und einem Geäst aus geformtem Fels. Das Sonnenlicht strahlte nicht wie sonst zwischen den Blättern hindurch auf den moosbewachsenen Boden, sondern Messingschalen schickten ihren Schein entgegengesetzt an die Decke. Dies war der Wald der Zwerge, und er stand dem der Elfen in nichts nach.
    Zwischen den Säulen sah Mogda immer wieder einzelne Wachen, die regungslos ihren Dienst verrichteten. Wenn dies ein Wald sein sollte, schienen sie die Pilze darin.
    Als Trumbadin und Mogda den Thron von König Arbalosch erreichten, hatten sie fast eine halbe Meile zurückgelegt. Der Thron in Form eines Gletschers und der Zwerg in seiner hell schimmernden Rüstung sowie den weißen Haaren und der fast durchscheinenden Haut ließen keinen Zweifel daran, dass dies der König der Bleichen war, sowohl in Amt und Ehren als auch äußerlich. Mogda wusste, dass Zwerge alt wurden. Sie erreichten nicht die Jahre der Elfen, doch lebten sie wesentlich länger als jeder Mensch und wahrscheinlich auch als jeder Oger. König Arbalosch war der lebende Beweis dafür.
    »Ich danke dir, Trumbadin«, flüsterte der König, ohne mehr als seine Lippen zu bewegen. »Lass uns bitte allein.«
    Mogda spürte, wie Trumbadin nach etwas suchte, das seine Anwesenheit weiter erforderlich gemacht hätte, doch er fügte sich der Anweisung des Königs. Ohne sich umzuschauen, trat er den Rückweg an.
    Die hellblauen Augen des Königs musterten den Oger von oben bis unten. Sein Blick verweilte einen Moment auf dem Runenschwert, doch nicht lange genug, um von einer wirklichen Gier zu sprechen. Es dauerte einige Momente, bis König Arbalosch sich an dem Oger sattgesehen hatte. Fast hätte Mogda das unangenehme Schweigen seinerseits gebrochen, doch schließlich kam ihm der König zuvor.
    »Ihr seid also ein Oger«, sagte er mit einem leicht vergnügten Unterton in der Stimme und beugte sich dabei vor. »Ich hatte gedacht, Ihr seid irgendwie dicker.«
    »Und Ihr also seid der König der Bleichen«, antwortete Mogda. »In meiner Vorstellung wart Ihr irgendwie jünger.«
    Der König lachte. »Unser Maester Trumbadin hat mir schon berichtet, dass Ihr kein typisches Exemplar Eurer Rasse seid. Er meinte, Ihr wäret irgendwie intelligenter als der Rest.«
    »Euer Majestät, es wäre mir lieb, wenn wir unser gegenseitiges Beschnüffeln auf ein anderes Mal verschieben könnten. Meine Krieger und ich sind Euch überaus dankbar für die Gastfreundschaft, die Ihr uns entgegengebracht habt, aber wir haben schon zu viel Zeit verloren.«
    Der König schaute erschrocken auf. Anscheinend kam es nicht oft vor, dass jemand mit ihm so offen sprach. Dennoch wich seine

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