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Blutiger Winter: Ein Oger-Roman (German Edition)

Blutiger Winter: Ein Oger-Roman (German Edition)

Titel: Blutiger Winter: Ein Oger-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Russbült
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dröhnte rüdes Gelächter. Der Goblin flüchtete ans Ende des Tisches, wo ein griesgrämig dreinblickender Oger auf einem zu kleinen Steinthron hockte. Bevor Frigget an ihm vorbei von der Tischplatte springen konnte, um sich in Sicherheit zu bringen, hatte ihn der Oger gepackt, rammte eine Essforke durch die Goblinhose und nagelte Frigget so auf dem Holz fest. »Was du wollen, Krabbler?«, grollte ihn der Oger an.
    Frigget war geschockt und verwirrt. Schon wieder verwechselte ihn jemand mit einem anderen Goblin. Er kannte diesen Krabbler nicht, aber er und die Oger schienen nicht die besten Freunde zu sein. Frigget wollte die Verwechslung gerade richtigstellen, als ein anderer Oger ihn mit Hüttenbauersaft aus einem Humpen übergoss. Die Flüssigkeit brannte in den Augen und roch übel. Frigget wand sich und schrie, doch die Essforke hielt ihn auf dem Tisch fest. Ein weiterer Oger hatte sich vor den Tisch gehockt und schielte gerade über die Tischkante. Mit einem brennenden Span stach er nach dem Goblin.
    »Ich habe Essen für euch, genug für den Winter«, schrie Frigget in seiner Verzweiflung.
    Zischend löschte der Oger den Span in der Pfütze neben dem Goblin. Betrübt schaute er auf die sich kräuselnde Rauchfahne.
    »Zwergenbier nicht brennen wie Rum von Schiff«, schnaubte der Oger enttäuscht.
    Vor Angst zitternd, wischte sich Frigget den Gerstensaft vom Leib. Direkt vor ihm saß der Oger auf dem Steinthron und schabte mit einem Messer in aller Ruhe den Dreck unter seinen Fingernägeln heraus. Zweifellos war er einer der Kriegsoger Tabals. Die dunklen Tätowierungen auf Armen und Brust ließen keinen Zweifel an seiner Zugehörigkeit. Am auffälligsten jedoch war das Fehlen seines linken Auges. Anstatt aber eine Binde zu tragen oder die Augenhöhle zu vernähen, hatte sich dieser Oger dazu entschlossen, einen schwarzen Stein in die Höhle zu setzen. Die Wahl des Schmuckstückes war beeindruckend, jedoch wenig Vertrauen erweckend, und auch der Gesichtsausdruck des Riesen ließ auf wenig Güte hoffen. Langsam kehrte Ruhe in der Halle ein. Alle warteten auf eine Reaktion ihres Anführers.
    »Du wollen Geschäft mit Hagmu?«, knurrte der Oger.
    »Ja, ja, ich meine - nein. Ich habe euch eine Art Geschenk mitgebracht«, winselte Frigget.
    Hagmu schaute den Goblin abschätzend an. »Was sollen sein Geschenk?« Er holte tief Luft und begann, Frigget mit seinem stinkenden Atem trocken zu pusten. »Du nicht sein Geschenk. Goblin nur Geschenk, wenn weit weg.«
    Der schlichte Humor des Ogertruppanführers traf genau ins Schwarze. Seine Kumpane schütteten sich regelrecht aus vor Lachen. Zwergenbier wurde quer über den Tisch geprustet, und aus den weit offen stehenden Mündern fiel das halb durchgekaute Essen wieder heraus.
    »Nein, mein Geschenk hat der da«, wandte Frigget mit zaghafter Stimme ein und zeigte auf Korf, der immer noch an der Tür stand. Enttäuscht blickte der auf das kleine Bündel in seiner Hand. Ohne nachzusehen, was sich darin befand, schleuderte er es im hohen Bogen Hagmu zu. Der Beutel schlug auf dem Tisch neben Frigget auf und verteilte seinen Inhalt vor Hagmu.
    »Was das sein?«, brüllte Hagmu. »Du kommen mit Dörrfleisch, reichen nicht für Mahlzeit. Wir dich kochen in Topf und füttern an Schweine.«
    »Nein, ihr versteht nicht«, jammerte Frigget. »Die Hüttenbauer, sie transportieren ganze Wagenladungen davon am Fuß der Berge entlang. Ihr könnt es euch einfach nehmen und habt damit genug zu essen für den ganzen Winter. Ich weiß genau, wann der nächste Transport kommt.«
    Hagmu packte Friggets Arme und zog sie auseinander. Die Gabel sorgte dafür, dass er auf dem Tisch sitzen blieb. »Woher du wollen wissen?«, fragte Hagmu.
    »Ich habe die Hüttenbauer belauscht. Sie schaffen die Nahrung aus dem Osten des Landes nach Sandleg. Sie beladen ganze Schiffe damit. Sie haben keinerlei Schutz. Es sind nur Bauern und einfache Bürger, die den Treck begleiten. Es wird ein Kinderspiel für euch, ihnen alles wegzunehmen.«
    »Ihnen alles wegnehmen«, wiederholte Hagmu und setzte ein breites Grinsen auf.

13
Unerwarteter Besuch

    »Kommen beftimmt heute«, versicherte Gnunt.
    Es war der dritte Abend, den Mogda mit Gnunt zusammen vor dem halb zerfallenen Magierturm hockte und darauf wartete, dass der Hüter kam. Diesen Namen hatte Gnunt dem mysteriösen Fremden gegeben. Mehr jedoch wollte oder konnte der Hüne nicht verraten. Genau dies war auch der Grund, warum Mogda noch nicht weiterzog. Sein

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